„The Place of Photography“: Verortungen im Foto und in der Gesellschaft

Am 5. und 6. Dezember 2014 veranstaltet der Lehrstuhl für Amerikanistik an der KU eine englischsprachige Tagung mit dem Titel „The Place of Photography“. Begleitend zur Konferenz ist in der Eichstätter Galerie „Bildfläche“ die Ausstellung „Non-Places: Stone Quarries Near Eichstaett“ zu sehen, die Werke des Fotografen und Galeristen Hubert P. Klotzeck zeigt.

„To be in the world, to be situated at all, is to be in place“, schreibt der amerikanische Philosoph und Ortstheoretiker Edward Casey. In einer Gesellschaft, die nachhaltig von Bildern geprägt ist, gilt die Fotografie als eines der wichtigsten Medien für unsere Verortung in der Welt. In der Tat sind Fotografie und Ort in vielfältiger Weise miteinander verbunden. So wird der Ort auf der fotografischen Platte oder digital festgehalten als das, was der Fotograf als Bildausschnitt ausgewählt hat und was er bzw. sie vor der Kameralinse „verortet“.

Das Nachdenken über den Ort beinhaltet auch Fragen der Perspektivierung und „practices of looking“ (Sturken/Cartwright). Diese fotographische Praxis ist eng verbunden mit ideologischen Fragen, etwa wie Orte historisch oder auch aktuell auf Bildern dargestellt werden. Wie werden auch Subjekte mittels fotografischer Praxis positioniert – „placed“ – und dadurch eigentlich erst konstituiert, und wie lesen wir diese Verortungen in ihrer politischen wie auch ästhetischen Bedeutung?

Die Konferenz untersucht Strategien und Repräsentationen von Ort und Verortung in den Werken einer Reihe von Fotografen, vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, und widmet sich der vielleicht wirkmächtigsten und faszinierendsten, aber auch trügerischsten Fähigkeit der Fotografie, einen bestimmten Moment in Zeit und Raum festgehalten zu haben. Anders gesagt: die vermeintliche Gewissheit, „da gewesen zu sein“ und somit eine wahre Begebenheit auf dem Bild zu sehen. Thema der Konferenz wird auch der Ort und Funktion von Fotografie in heutiger Kultur und Gesellschaft sein, vor allem ihre politische Funktion und Verwendung wie auch ihre Bedeutung in der Kunst, Kultur, Museen und Hochschule im weiteren Sinn. 

Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland ( England, Irland, USA, Abu Dhabi) kommen nach Eichstätt, um diese Fragen zu diskutieren. Weitere Infromationen sowie ein detailliertes Tagungsprogramm finden sich auf der Tagungs-Homepage:

www.ku.de/slf/anglistik/amerikanistik/conferences/

Informationen zur Ausstellung der Eichstätter Galerie Bildfläche finden sich unter  www.galeriebildflaeche.de.

Die Tagung findet im ehemaligen Kapuzinerkloster, Raum 209, Kapuzinergasse 2, Eichstätt, statt.