Von Neuschottland bis Neufundland: Geographie-Exkursion nach Kanada

Studierende der KU aus dem Bachelor-Studiengang „Geographie“ sowie der beteiligten Lehramtsstudiengänge waren unterwegs in Kanada. Unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Cyffka und Dr. Benno Kügel (Angewandte Physische Geographie) besuchten sie die Atlantischen Provinzen Nova Scotia (Neuschottland), New Brunswick (Neubraunschweig) und Newfoundland (Neufundland).

Die Schwerpunktthemen der 16-tägigen Exkursion ergaben sich aus den Regionen selbst, denn anders als in Deutschland, wo oft ein vielfältige Nutzung vorliegt, sind es in Kanada oft von der Natur vorgegebene Schwerpunkte. Fischerei und Aquakultur (Kabeljau, Dorsch, Lachs, Hummer, Jacobsmuscheln) sowie Forstwirtschaft bestimmen Landschaft, Wirtschaft und das Leben der Bevölkerung. Neben der marin-biologischen Station in St. Andrews besuchte die Gruppe auch die Universität von Fredericton (UNB) sowie die dortige staatliche Forstverwaltung besucht.

Die Besiedelung der Provinzen ist für deutsche Verhältnisse sehr dünn und baut auf den indianischen Ureinwohnern sowie Franzosen und Engländern auf. Neben der Kultur der Micmac-Indianer lernten die Studierenden Details über den Stamm der Passamaquoddy-Indianer kennen. Deren Chief (Häuptling) begleitete die Gruppe während der gesamten Reise und sorgte als Bestandteil der indigenen Bevölkerung mit seinem Wissen über die kulturhistorischen Besonderheiten und die Probleme der indianischen Bevölkerung für entsprechende Einblicke, die man sonst nicht erlangt hätte.

Neben einem Indianer-Reservat wurden auch Nationalparks besucht. Der Höhepunkt dabei war sicher die Besteigung des Gros Morne im gleichnamigen Nationalpark auf Neufundland. Der Nationalpark zeigt viele geologische Besonderheiten, mit denen die Plattentektonik bewiesen werden kann, u.a. die „Tablelands“, eine isoliert stehenden Erhebung aus dem oberen Erdmantel. Der Nationalpark ist auch deshalb Weltnaturerbe. Im Fundy National Park lernten die Studierenden viel über den Einfluss der weltweit höchsten Tiden (bis zu 16 m am Ende der Bay of Fundy) auf Mensch und Natur. Schon ein paar Tage zuvor wurde ein Gezeitenkraftwerk in Annapolis Royal (Neuschottland) besucht, welches emissionsfreien Strom aus der Energie der Gezeiten produziert, aber auch nicht ohne Auswirkungen auf die marinen Lebewesen ist.