Professor Udo Hebel ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (DGfA) und gilt für die Amerikanistik als Mitbegründer der „visual culture studies“. Hebel ist sehr in der bayerischen Lehrerbildung wie auch in fachübergreifenden wissenschaftspolitischen Angelegenheiten (Wissenschaftsrat, Akkreditierung u.v.m.) engagiert. In seinem Vortrag wird er den Forschungsstand und die Möglichkeiten der visuellen Kulturstudien kritisch skizzieren und dabei vor allem auf das relativ neue Forschungsgebiet der so genannten Interpiktorialität eingehen, d.h. auf so genannte Bild-Bild-Bezüge. Hier ist vor allem die Geschichte der Beziehungen zwischen Bildern gemeint, die jeweils oft ikonisch geworden sind. Diese werden von Hebel vor allem in Hinblick auf die epochemachenden Fotografien von Präsident Obama untersucht.
Nicht nur generell in einer Zeit, die von visuellem Material und Bildhaftigkeit so nachhaltig geprägt ist, ist Hebels Vortrag von besonderem politischem und soziohistorischem Interesse, sondern auch für Forschung und Lehre an der KU, die Sprecherhochschule des bayerischen Elite-Masterprogramms „Aisthesis: Historische Kunst- und Bilddiskurse“ ist.