ZIMOS-Tagung "Der lange Abschied vom totalitären Erbe"

Am Freitag, 11., und Samstag 12. Mai 2012, lädt das Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) zu einer Internationalen und interdisziplinären Tagung mit dem Titel „Der lange Abschied vom totalitären Erbe – die deutsche, die russische und die polnische Vergangenheitsbewältigung im Vergleich“ ein.

Die Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass maßgebliche Teile der politischen Klasse der „zweiten deutschen Demokratie“ sich im Gegensatz zu ihren Vorgängern in der Weimarer Republik der deutschen Vergangenheit stellten und die Verfechter geschichtlicher Mythen, die die politische Kultur der „ersten“ deutschen Demokratie vergiftet hatten, an den Rand des politischen Diskurses drängten.

Das Modell der bundesrepublikanischen Vergangenheitsbewältigung gilt als Vorbild für viele postautoritäre bzw. posttotalitäre Transformationsstaaten in Ost und West. Dies ungeachtet mancher Schattenseiten des langwierigen Prozesses der deutschen Vergangenheitsbewältigung nach der „Stunde Null“ (Verdrängungsmechanismen, Schlussstrich-Forderungen usw.).  

Obwohl deutsche, genauer gesagt westdeutsche Vergangenheitsdebatten bereits gründlich untersucht wurden, wäre es wichtig, das bundesrepublikanische Modell der Auseinandersetzung mit der totalitären Vergangenheit in einen breiteren Zusammenhang zu stellen, um das Besondere dieses Modells herauszuarbeiten. Die geplante Konferenz wird versuchen die Spezifika der deutschen Erinnerungskultur mit derjenigen der osteuropäischen Länder, vor allem Polens und Russlands, zu vergleichen. 

Die Tagung findet im Collegium Willibaldinum (Leonrodplatz 3, Eichstätt) statt. Nähere Infos und das Programm sind im Internet unter www.ku.de/forschungseinr/zimos/tagung zu finden.