Gnomon online

Benutzerhinweise

Screencast von Dr. Andreas Hartmann (Augsburg) zur Einführung in die Benutzung von Gnomon online.

Die Universitätsbibliothek Würzburg hat ein elektronisches Tutorial erstellt, das in die Benutzung der Gnomon-Datenbank einführt.

 

Hintergrundinformationen

Die Gnomon Bibliographische Datenbank (GBD) wird von den Lehrstühlen für Alte Geschichte in Augsburg und Eichstätt getragen und ist mit über 750.000 Einträgen eines der umfänglichsten Datenbanksysteme für Fachliteratur in den gesamten Altertumswissenschaften einschließlich der fachspezifischen Wissenschaftsgeschichte. Sie verzeichnet Monographien, Sammelbände mit den enthaltenen Beiträgen, Zeitschriftenaufsätze, Rezensionen und Fachlexika aus dem Zeitraum in allen einschlägigen Wissenschaftssprachen, die mit Hilfe eines umfänglichen, multilingualen Thesaurus (derzeit ca. 25.000 Schlagworte) detailliert recherchierbar sind. Monographien sind zudem zumeist auch mit dem Normvokabular der Gemeinsamen Normdatei (GND) erschlossen. Die Erschließung von YouTube-Inhalten und Internetressourcen ist zurzeit ein Alleinstellungsmerkmal der GBD. Eine intensive Zusammenarbeit besteht seit längerem mit der Bayerischen Staatsbibliothek (München) und den Universitätsbibliotheken Augsburg, Eichstätt und Tübingen. Kooperationen bestehen außerdem mit der Redaktion der Zeitschrift Gnomon (München) und der Joint Library of the Hellenic & Roman Societies (London). Ein Kooperationsabkommen wurde zudem mit dem Deutschen Archäologischen Institut geschlossen.

Im Rahmen des von der DFG geförderten Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften wurde die GBD in den Jahren 2016-2018 in den B3Kat, den gemeinsamen Verbundkatalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) und des Kooperativen Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg (KOBV), migriert. Die Neuerfassung wertet somit seit April 2018 alle Neuanschaffungen aus, die in einer BVB- oder KOBV-Bibliothek katalogisiert wurden. Titeldaten aus London werden ergänzend eingepflegt. Die von der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) bereitgestellte Suchoberfläche (https://www.gbd.digital) ermöglicht den tagesaktuellen Zugriff auf die erfassten Daten, die auch die in die Metasuche PropylaeumSearch eingespeist werden.

Die GBD wird laufend weiterentwickelt und erfährt Erweiterungen des Datenbestandes. Verbesserungen, die in den letzten Jahren realisiert wurden, betreffen unter anderem:

  • Für ca. 65.000 Rezensionsdatensätze aus den migrierten Altdaten wurde eine Verknüpfung zum rezensierten Werk hergestellt, die eine Navigation in beide Richtungen ermöglicht.
  • Ein Abgleich mit Beständen der Joint Library of the Hellenic and Roman Societies sowie der Bibliothek der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik ermöglichte die Schließung von ca. 32.000 Bestandslücken.
  • Basierend auf einer statistischen Auswertung wurde der Selektionsfilter für die Neuerfassung verbessert. Die Zahl der monatlich selektierten Neuaufnahmen im B3Kat konnte damit bei gleichbleibender Treffschärfe mehr als verdoppelt werden.
  • Die Verknüpfung mit Personennormdaten wurde weiter ausgebaut. In diesem Zusammenhang wurden auch zahlreiche neue GND-Personensätze angelegt.
  • Die Normdatenanzeige (Kompass-Symbol in der Titelvollanzeige) zeigt weitere Informationen zu GND-Begriffen an und ermöglicht eine Suche mit Personennormdaten.
  • Treffermengen können grob auf online verfügbare Titel gefiltert werden.
  • Die Sortierung bei mehrbändigen Werken und Zeitschriftenaufsätzen wurde verbessert.
  • Realisierung einer mehrsprachigen Suchoberfläche in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.
  • Durch ein Verfahren der automatisierten Spracherkennung konnten für fast alle Altdaten Angaben zur Publikationssprache ergänzt werden. Eine entsprechende Filterung der Treffermengen ist über die facettierte Suche möglich.

In Arbeit befindet sich derzeit ein Abgleich mit den großen digitalen Zeitschriftenarchiven, der auch eine Direktverlinkung von Aufsätzen ermöglichen wird. Zudem wird der GBD-Thesaurus mit anderen Normdaten verknüpft.

Konzipiert wurde die GBD Ende der 1980er Jahre von Jürgen Malitz (Eichstätt), der bis heute als verantwortlicher Herausgeber der Datenbank fungiert, seit 2003 zusammen mit Gregor Weber (Augsburg). Ferner wirken an der Herausgabe Andreas Hartmann (Augsburg) und unterstützend Michael Rathmann (Eichstätt) mit. Die Veröffentlichung erfolgte seit 1994 zunächst auf Disketten bzw. CD-ROM durch den Verlag C. H. Beck, der dem Projekt bis heute verbunden ist. Seit 1996 wurden aktualisierende Auszüge der Datenbank unter der Bezeichnung Gnomon Online im Internet bereitstellt. Im Jahre 2009 konnte aufgrund einer Vereinbarung mit dem Verlag C. H. Beck der gesamte Datenbestand im Internet frei benutzbar gemacht werden. Mit Abschluss der Migration in den B3Kat stehen sämtliche Daten im Rahmen der Open Data-Ausspielung des Verbundkataloges (https://www.bib-bvb.de/web/b3kat/open-data) zudem zur freien Nachnutzung unter einer CC0-Lizenz bereit.

Eine ausführlichere Darstellung der Entstehungsgeschichte der GBD, die auch auf die in den letzten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts noch zu überwindenden technischen Hürden eingeht, bietet: Jürgen Malitz: ConcEyst, GBD und NBE. Drei Computerprojekte am Eichstätter Lehrstuhl für Alte Geschichte. In: Andreas Hartmann / Gregor Weber (Hg.), Zwischen Antike und Moderne, Speyer 2012, 15-36, hier 23-33. Online: http://doi.org/10.11588/propylaeumdok.00001419.

Eichstätter Kurier vom 19.05.2019 über die Gnomon Bibliographische Datenbank