Schulbuchanalyse: Analyseraster/ Codebook für die Analyse historischer Narration

Analyse von Schulbüchern

Schulbuchanalyse ist eines der Themen, mit denen sich die Professur für Theorie und Didaktik seit mehr als einem Jahrzehnt befasst. Im Rahmen eines durch den Stifterverband der Wissenschaften geförderten Projekts wurde das Konzept der kategorialen Struktur- und Inhaltsanalyse entwickelt. Das Analyseverfahren geht in zwei Stufen vor (Oberflächen- und Tiefenstruktur) und ermöglicht z.B. inhaltlich-didaktische Schwerpunktsetzungen, Aussageabsichten, Adressatenbezüge und Orientierungs-angebote von Lehr- und Lernmitteln zu untersuchen. Diese Analysen wurden computergestützt betrieben.

Es stellte sich heraus, dass die Ansätze auf historische Narrationen anderer Materialität übertragbar sind. Deshalb können sie als Grundlage für empirische Geschichtsdidaktik genutzt werden. (Vgl. Waltraud Schreiber, Alexander Schöner, Florian Sochatzy (Hgg.), Analyse von Schulbüchern als Grundlage empirischer Geschichtsdidaktik, Stuttgart 2013).

Erstmals lassen sich auf diesem Wege Schulbücher kriteriengestützt de-konstruieren. Daraus ergeben sich zugleich Möglichkeiten zur Umsetzung dieser Kenntnisse in ein Standardverfahren unterrichtlicher Arbeit. Vgl. dazu etwa Waltraud Schreiber, Carola Gruner (Hgg.) unter Mitarbeit von Robert Labhardt, Geschichte durchdenken. Schüler vergleichen internationale Schulbücher. Das Beispiel »1989/1990 - Mauerfall«, Neuried 2010.

 

Neben der Grundlagenarbeit und ihrer pragmatischen Wendung nimmt an der Professur für Theorie und Didaktik der Geschichte seit einiger Zeit die empirische Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen breiten Raum ein.

Das Grundlagenprojekt zur Schulbuchforschung bildet dafür die Basis: Am Material der Schulbücher wurde auf inhaltsanalytischem Weg ein ausführliches Analyseraster erarbeitet (Schreiber, Waltraud/ Schöner, Alexander /Sochatzy, Florian).
Bei der Auswertung narrativer Texte kann auf den in diesem Kontext generierten Fundus an Items zurückgegriffen werden.

Vgl. u.a. die Nutzung des Analyserasters in Qualifikationsarbeiten etwa für:

  • das Dissertationsprojekt von Stefanie Zabold zum historischen Denken von jungen Lernern;
  • die Masterarbeit von Annemarie Kraus zur Kompetenzförderungen bei Hauptschülern
  • die Bachelorarbeit von Stephanie Wimmer zur Analyse des mBooks Gemeinsames Lernen NRW.
  • Vgl. auch die Nutzung des Analyserasters für Studien in Forschungsprojekten wie der Belgienstudie oder QQM oder KLUG.

 

 

Siehe dazu:

Schreiber, W.; Schöner, A.; Sochatzy, F. (2013): Analyse von Schulbüchern als Grundlage empirischer Geschichtsdidaktik. Stuttgart: Kohlhammer.

Schreiber, W.; Gruner, C. (Hgg.)  unter Mitarbeit von Robert Labhardt (2010): Geschichte durchdenken. Schüler vergleichen internationale Schulbücher. Das Beispiel »1989/1990 - Mauerfall«, Neuried: Ars una.

Mebus, S.; Schreiber, W. (2006): Durchblicken: Dekonstruktion von Schulbüchern. 2., überarb. und aktualisierte Aufl. Neuried: Ars una.