Frankreich zwischen Europa und Wahlen: Austausch mit französischer Generalkonsulin

Frankreich in der EU
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Die Generalkonsulin der Französischen Republik in München, Mme Corinne Pereira, stellte gestern via Zoom Studierenden der KU die zentralen Prioritäten der französischen Ratspräsidentschaft vor, die unter dem Motto "Aufschwung - Stärke - Zugehörigkeit" steht. Die europäische Souveränität bilde für Frankreich einen roten Faden der Ratspräsidentschaft, so Pereira. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte den Begriff in der Rede an der Sorbonne Universität im September 2017 zur Debatte gestellt. 25 Studierende verschiedener Studiengänge diskutierten gestern gemeinsam mit Prof. Dr. Falk Ostermann (Lehrstuhl für Internationale Beziehungen) und Dr. Christina Rüther (Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft) die verschiedenen Ausprägungen der Europäischen Souveränität.

 

Zu den zentralen Prioritäten der französischen Ratspräsidentschaft zählte die Generalkonsulin die Weiterentwicklung des Schengenraums, eine verbesserte Migrations- und Asylpolitik, die Verabschiedung des strategischen Kompasses im Bereich der Außenpolitik, die Stärkung der europäischen Wirtschaft durch die Förderung von Schlüsselindustrien, aber auch durch die Regulierung von Onlineplattformen, die Diversifizierung der Energiequellen sowie den Austausch mit den Jugendlichen und den Bürgerinnen und Bürgern beispielsweise im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas. 

In der anschließenden Diskussion wurden verschiedene Aspekte aufgegriffen wie etwa die besonderen Beziehungen Bayerns zu Frankreich, die Parallelität von Wahlkampf und Ratspräsidentschaft in Frankreich, aber auch die Ukrainekrise und die mangelnde Geschlossenheit und Handlungsfähigkeit der EU. Einige Studierende hatten sich im Wintersemestser an der KU in einem Seminar unter der Leitung von Prof. Dr. Falk Ostermann intensiv mit der deutsch-französischen Verteidigungskooperation auseinandergesetzt. 

Der Austausch mit der Generalkonsulin bot auch Gelegenheit für praktische Fragen: Wie können die französischen Studierenden an den französischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im April und Juni 2022 teilnehmen, wenn sie im Ausland - also in Eichstätt - sind? Darüber hinaus gewährte Mme Pereira Einblick in ihre tägliche Arbeit wie zum Beispiel ihr Engagement für das Erlernen der Partnersprache. Die rege Beteiligung der Studierenden unterstrich das gemeinsame Interesse an den deutsch-bayerisch-französischen Beziehungen. Nichts konnte das besser symbolisieren als die vier Fahnen im Genralkonsulat, die im Hintergrund zu sehen waren: die bayerische, die deutsche, die französische und die europäische.