Deutsch-Koreanische Kolloquien

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Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und die Sogang Universität in Seoul verbindet schon seit zwei Jahrzehnten eine enge Kooperation, aus der inzwischen auch Freundschaften entstanden sind. Im Turnus von zwei Jahren findet abwechselnd in Seoul und in Eichstätt das Deutsch-Koreanische Kolloqium statt, in welchem namhafte Wissenschaftler einen regen Austausch über deutsch-koreanische Politik, insbesondere auch über Migration und Integration pflegen. Regelmäßig erscheinen die Vorträge der Kolloquien in Sammelbänden.

Die erste Begegnung deutscher Wissenschaftler mit koreanischen Kollegen reicht in die 1980er Jahre zurück, als der angesehene Philosoph und Professor Chong Tai Pak an der Sogang Universität sein Freisemester dazu nutzte, deutsche Universi-täten kennen zu lernen. Besonders interessierte er sich für das Gebiet der Katho-lischen Soziallehre, das Professor Rauscher seit 1971 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg vertrat. Schwerpunkte ihres Gesprächs waren nicht nur Grundsatzfragen, sondern auch die aktuellen sozialethischen Herausforderungen, die sich in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und in Korea nach dem Ende des Koreakrieges und der Teilung des Landes stellten. Die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle hatte auf dem Gebiet des in-terkulturellen Wissenschaftsdialogs bereits Erfahrungen sammeln können, seitdem 1990 die Deutsch-Amerikanischen Kolloquien, abwechselnd in Deutschland und in den USA, durchgeführt wurden. Die koreanischen Gesprächspartner schlugen Professor Rauscher vor, in ähnlicher Weise Deutsch-Koreanische Kolloquien zu veranstalten, an denen Wissenschaftler und Experten aus verschiedenen Fach-richtungen referieren, diskutieren und ihre Meinungen austauschen sollten.

12. Deutsch-Koreanisches Kolloquium 2019

Vom 07. bis 10.Oktober 2019 fand das 12. Deutsch-Koreanische Kolloquium statt.

Unter der Leitung von Prof. Stüwe diskutierten rund 15 Wissenschaftler aus Deutschland und Korea das Thema „Identity“. Dabei wurde der Begriff aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen beleuchtet.

Neben dem wissenschaftlichen Austausch stand die Pflege und weitere Vertiefung des engen Netzwerks zwischen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Sogang University Seoul im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die beiden Universitäten verbindet eine inzwischen über 20jährige Partnerschaft.

Um die koreanischen Teilnehmer mit der deutschen Kultur vertraut zu machen, stand außerdem ein Ausflug zum Kloster Weltenburg sowie ein Bayerischer Abend auf dem Programm.

 

Das nächste Kolloquium wird in zwei Jahren in Seoul stattfinden.

DKK Gruppenbild mit Blaskapelle
© L. Hartmann Abschlussabend in der Sommerresidenz mit Blasmusik
DKK Teilnehmer mit Präsidentin Gien und Vizepräsident Stüwe
© L. Hartmann Die Gäste mit der Präsidentin Gabriele Gien und Gastgeber Klaus Stüwe
Lehrstuhlteam mit Präsidentin Gien
© L. Hartmann Das Lehrstuhlteam organisierte den Bayerischen Abend in der Sommerresidenz
DKK Teilnehmer
© L. Hartmann Die Koreanischen Gäste des Kolloquiums

11. Deutsch-Koreanisches Kolloquium 2017

Gruppenbild DKK 2017
© Das Foto Eichstätt

Deutsch-Koreanisches Kolloquium in Seoul 2017 - "Solidarität"

Seit über 20 Jahren besteht zwischen der Sogang University Seoul (Südkorea) und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt eine enge Partnerschaft, die auch über die zweijährig stattfindenden Kolloquien hinaus gepflegt wird. Das 11. Deutsch-Koreanische Kolloquium fand vom 11.-13.Oktober 2017 an der Sogang University in Seoul statt. Rund 20 Wissenschaftler, Mandatsträger und Personen des öffentlichen Lebens aus Korea, Australien und Deutschland beleuchteten das Thema „Solidarität“ aus unterschiedlichsten Perspektiven.

Die KU war durch Prof. Dr. Klaus Stüwe, Prof. Dr. Klaus Brummer, Prof. Dr. Friedrich Kießling sowie Lisa Hartmann vertreten. Außerdem waren die bayerische Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel sowie Prof. Dr. Michael Casey von der Australian Catholic University in Sydney Teil der Delegation der KU.

Aus den verschiedenen Vorträgen und den angeregten Diskussionen ergaben sich Ansätze für künftige Kolloquien. Vor allem aber wurde durch den bereichernden Austausch abermals der Wert der Partnerschaft zwischen den beiden federführend beteiligten Universitäten deutlich.

Deutsch-Koreanisches Kolloquium in Eichstätt 2015 - "Familie im Wandel"

Das Jubiläums-Kolloquium von 2015 feierte eine 20-jährige Tradition. Es fand vom 19. bis 21. Oktober 2015 in Eichstätt statt und hatte die "Familie im Wandel" zum Thema.

Das Programmheft des Kolloquiums finden Sie hier

"Globale Ethik" - 9. Deutsch-Koreanisches Kolloquium 2013

Deutsch-koreanischer Dialog über „Globale Ethik“

Zum Thema „Globale Ethik“ tauschten sich Forscher der KU mit Wissenschaftlern der südkoreanischen Sogang Universität in Seoul aus. Anlass war das mittlerweile 9. Deutsch-Koreanische Kolloquium. Die Reihe wurde 1997 vom damaligen Leiter der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle der Deutschen Bischofskonferenz in Mönchengladbach, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Anton Rauscher SJ, begründet und wird seit 2006 von Wissenschaftlergruppen der Sogang Universität und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt unter der Federführung von Prof. Dr. Kyu Young Lee bzw. Prof. Dr. Klaus Stüwe, beide Politikwissenschaftler, veranstaltet.

Das Ziel der Kolloquien besteht darin, einen Dialog zwischen Wissenschaftlern und Vertretern von Politik, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft aus beiden Staaten über wichtige Fragen von Gegenwart und Zukunft zu ermöglichen. Nach den Themen „Wiedervereinigung geteilter Nationen“ in Seoul 2009 und „Migration“ in Eichstätt 2011, standen diesmal die von der Globalisierung ausgehenden Herausforderungen für die Ethik im Mittelpunkt, ganz im Sinne der Anregungen aus der Enzyklika „Caritas in Veritate“ von Papst Benedikt XVI. Das Kolloquium wurde finanziell auch vom Büro der Hanns-Seidel-Stiftung in Seoul und namentlich seinem Leiter, Dr. Bernhard Seliger, gefördert. Auf Anfrage der Eichstätter Gruppe nahmen als Externe der christlich-soziale Europaabgeordnete und Bundesvorsitzende der Ackermann-Gemeinde, Martin Kastler, sowie der Weltkirchenbeauftragte der Diözese Eichstätt, Domkapitular Prälat Dr. Christoph Kühn, teil.

Die 1959 von der südkoreanischen Ordensprovinz der Jesuiten gegründete Sogang Universität gehört heute zu den renommiertesten und modernsten Universitäten Asiens. Allein in den letzten Jahren sind auf dem Campus im Zentrum der Hauptstadt Seoul etliche neue Gebäude für die Forschung und forschungsnahe Lehre entstanden. Nach einer gemeinsamen Eucharistiefeier wurde das Kolloquium vom Präsidenten der Sogang Universität Prof. Dr. Ki-Pung Yoo und von Prof. Dr. Klaus Stüwe aus Eichstätt eröffnet. Johannes Regenbrecht, Gesandter der Deutschen Botschaft in der Republik Korea, übermittelte in einem Grußwort die guten Wünsche des deutschen Botschafters. Im Zentrum der Eröffnungssitzung standen die Vorträge von zwei Gelehrten jesuitischer Herkunft zu zentralen Perspektiven einer globalen Ethik. Der Begründer des Kolloquiums, Professor Anton Rauscher, referierte über „Gerechtigkeit in der globalisierten Welt“ und Sogang-Vizepräsident Professor Yong Hae Kim über die „Idee der Menschenwürde als existenzielle Verpflichtung des Menschen“. Schwerpunkte der anderen Vorträge waren Umweltethik, Bioethik, Finanzethik sowie Unternehmensethik. Neben Wissenschaftlern beider Universitäten referierten auch Dr. Bernhard Seliger, Leiter des Büros der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea, sowie der Executive Vice President des koreanischen Elektronikkonzerns LG, der Konzept und Praxis von Corporate Social Responsibility in seinem Unternehmen vorstellte. Domkapitular Christoph Kühn unterstrich in seinem Referat die Bedeutung der katholischen „Hilfswerke als Mitgestalter sozialer Gerechtigkeit“.

Besonders eindrucksvoll waren die Vorträge der Psychologin Professor Hyeran Yoo (Yonsei Universität) und des Europaabgeordneten Martin Kastler (CSU). Professor Yoo, die vor 15 Jahren aus dem kommunistischen Norden Koreas in den demokratischen Süden geflohen war, sprach über die Traumatisierungen der nordkoreanischen Bevölkerung durch die unmenschliche Diktatur des Kim-Clans. Martin Kastler zeigte an Beispielen aus dem Alltag im europäischen Parlament, wie wichtig persönliches Engagement auf Grundlage christlicher Werte für die Durchsetzung hoher bioethischer Normen in der europäischen Gesetzgebung ist.

An alle Referate schlossen sich intensive Diskussionsrunden an, die einmal mehr zeigten, wie wichtig das Thema einer globalen Ethik nicht nur für Wissenschaftler von katholischen Universitäten ist. Deshalb verständigten sich die Veranstalter darauf, diesen Diskurs fortzusetzen und die Redebeiträge, wie auch bei den vorangegangenen Kolloquien, zu publizieren. Das 10. Deutsch-koreanischen Kolloquium wird wieder in Eichstätt stattfinden. Nach dem Kolloquium konnten die Teilnehmer gemeinsam mit Professor Rauscher dessen 60. Priesterjubiläum feiern.

 

Prof. Dr. Frank E. W. Zschaler/upd

"Migration und Integration als transnationale Herausforderung" - 2011

Gruppenbild DKK 2011