„Ziel der deutsch-koreanischen Kolloquien ist der Gedankenaustausch und die Diskussion zwischen Wissenschaftlern und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik über aktuelle Fragen des öffentlichen Lebens, die von gemeinsamem Interesse sind. So beschäftigten sich die bisherigen Kolloquien mit Fragen wie Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Wiedervereinigung, Soziale Marktwirtschaft und Identität“, schildert Prof. Dr. Klaus Stüwe, Vizepräsident für Internationales und Profilentwicklung der KU. Der Politikwissenschaftler hat gemeinsam mit seinem südkoreanischen Kollegen Prof. Dr. Yonghae Kim SJ die Federführung der Reihe inne. Initiiert wurde sie 1997 vom damaligen Direktor des Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentrums in Mönchengladbach, Professor Anton Rauscher. Die KSZ ist weiterhin Kooperationspartner der Kolloquien.
Mit dem Oberthema „Erde in der Krise“ hat das 13. Deutsch-Koreanische Kolloquium ein Spektrum abgedeckt, das sich in der Nachrichtenlage seit geraumer Zeit widerspiegelt: „Der russische Angriff auf die Ukraine ist eine große Bedrohung für den Frieden und die internationale Ordnung. Auch in Korea droht seit vielen Jahren ein militärischer Konflikt. Die Pandemie belastet nach wie vor das Leben von Menschen auf der ganzen Welt - und vor allem ist der Klimawandel die entscheidende Krise unserer Zeit“, so Stüwe, der gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Kropac (Lehrstuhl für Lehrstuhl für Didaktik der Religionslehre, Katechetik und Religionspädagogik) an dem Kolloquium teilnahm.
Die Partner auf deutscher und koreanischer Seite seien davon überzeugt, dass Bildung, Forschung und Innovation für eine nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung seien und die Universitäten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen leisteten. „Universitäten sind auch ein wichtiger Teil der Zivilgesellschaft und tragen durch Wissenstransfer und globale sowie lokale Partnerschaften zur Transformation bei. Unsere Kollaboration und unser Kolloquium sind ein Beispiel dafür“, betonte Stüwe. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen länder- und kulturübergreifend bei der Konferenz Aspekte der Sozialethik, der Umweltwissenschaften, der Politikwissenschaft, der Theologie und der Ökonomie in den Blick. Auf Vermittlung von Dr. Bernhard Seliger – Büroleiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea, die das Symposium förderte – hatten die Teilnehmenden zudem Gelegenheit, die Grenze zu Nordkorea zu besuchen.
Für das 14. Deutsch-Koreanische Kolloquium im Jahr 2024 wird die KU als Gastgeberin fungieren.