Offenlandhabitate in bayerischen Auen neu entdecken

Wo liegen naturschutzfachlich relevante Offenlandhabitate im Auenbereich der Flüsse Donau und Günz in Bayern und wo könnte ein besserer Biotopverbund dieser Habitate geschaffen werden?
Diese Frage untersucht das Aueninstitut Neuburg im Auftrag des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) mithilfe von Fernerkundung und Geoinformationssystemen. 
Sophie De Haney und Christian Schuth bearbeiten gemeinsam dieses Projekt zu Offenlandhabitaten in den bayerischen Auen.

Nach dem bayerischen Naturschutzgesetz soll der Anteil der Offenlandbiotope in Bayern bis 2030 von 9 % auf 15 % erhöhte werden. Flussauen sind dafür ein elementarer Baustein, da sie per se Korridore des Biotopverbunds darstellen, Lebensräume für eine Vielzahl von naturschutzfachlich wertgebenden und teils streng geschützten Arten bieten so wie wesentliche Ökosystemleistungen erbringen. Auen können daher als ein Hotspot der Biodiversität angesehen werden und sollten vorrangig erhalten werden.

Ziel des Projekts ist es, die aktuellen Offenlandhabitate im Bereich der Flussauen zu kartieren und potenzielle Flächen für einen Biotopverbund zu finden. Zu Beginn wird eine Analyse des aktuellen Zustands der Offenlandhabitate durchgeführt. Hierbei werden die bestehenden Flächen kartiert und mithilfe von Indizes bewertet. Es soll zudem eine Kartierung weiterer Flächen mithilfe eines Machine Learning-Algorithmus durchgeführt werden. Um eine bessere Übersicht über den Nutzen der Auen für die Gesellschaft zu erhalten, werden mithilfe von Geoinformationssystemen Ökosystemleistungen berechnet. Ebenfalls soll eine räumliche Analyse des Isolationsgrades durchgeführt werden, um Auen relevante Arten des Offenlandes auszumachen und diese mithilfe der bayerischen Artenschutzkartierung zu bewerten. Schließlich werden räumliche Defizite des Untersuchungsgebiets für ausgewählte Auenarten identifiziert, um Potenziale für einen gemeinsamen Biotopverbund der Offenlandhabitate in den Auen zu finden. Somit sollen die Ergebnisse langfristig genutzt werden, um den bestehenden Biotopverbund zu stärken und zu erweitern. Alle Ergebnisse werden dann gemeinsam analysiert und als Handlungsempfehlung dem LfU und dem bayerischen Artenschutzzentrum bereitgestellt. 

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