Studierende der Geographie erkundeten Island als Freiluftlabor

Im August 2025 begaben sich Studierende der Geographie – aus dem Bachelorstudiengang sowie dem Lehramt – gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Steiner und Marc Daferner auf eine 16-tägige Exkursion nach Island. Ziel der Reise war es, theoretische Konzepte des Studiums mit empirischen Beobachtungen vor Ort zu verknüpfen und auf diese Weise nachhaltige Lernerfahrungen zu ermöglichen.

Island bot der Gruppe ein einzigartiges Freiluftlabor für physische wie auch humangeographische Fragestellungen. Auf dem Programm standen Themen wie Vulkanismus und Gletscherkunde, Geothermie und erneuerbare Energien, Wiederaufforstung, Lachsfarming, Walfang und Walbeobachtung, die Beziehung zwischen Mensch und Tier – etwa bei der Nutzung von Eiderdaunen –, Tourismus, Naturgefahren sowie die isländische Badekultur.

Besonders im Fokus stand die aktive Beteiligung der Studierenden: Sie gestalteten einzelne Exkursionstage selbst und trugen eigene Recherchen vor. Vor Ort kam es zu vielfältigen Begegnungen – etwa mit einem Förster der isländischen Forstbehörde, einem niederländischen Braumeister der Kaldi-Brauerei oder Aktivist:innen des Icelandic Wildlife Fund. Diese direkten Einblicke ermöglichten es, wissenschaftliche Perspektiven mit praktischen Erfahrungen zu verbinden.

Zu den Höhepunkten der Reise zählten unter anderem eine Walbeobachtungstour in Húsavík, Besuche in Geothermiekraftwerken und beim größten Staudamm des Landes, Wanderungen durch das Hochland von Landmannalaugar, Einblicke in Wiederaufforstungsprojekte sowie Diskussionen über die Herausforderungen des Massentourismus. Dabei wurden auch kritische Fragen behandelt, beispielsweise zu den ökologischen Folgen der Lachszucht oder den Spannungsfeldern zwischen Klimaschutz und kulturellen Landschaftsvorstellungen.

„Island hat uns eindrucksvoll gezeigt, wie stark Natur, Kultur und Gesellschaft miteinander verflochten sind – und wie wichtig es ist, theoretisches Wissen im Feld kritisch zu überprüfen und weiterzuentwickeln“, resümierte Exkursionsleiter Christian Steiner.

Nach 16 intensiven Tagen kehrten die Teilnehmenden mit einem reichen Erfahrungsschatz zurück. Neben der Vertiefung geographischer Fachkenntnisse bot die Exkursion die Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge zwischen Naturgewalten, nachhaltiger Ressourcennutzung und gesellschaftlichen Transformationsprozessen unmittelbar zu erleben. Damit leistete die Island-Exkursion einen wichtigen Beitrag zu einem Verständnis von Geographie als forschendem und praxisnah orientiertem Fach – und wurde für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis.