BZT-Tagung: Die Herausforderungen des Klimawandels für die Tourismusbranche

Prof. Dr. Harald Pechlaner und ein Teil des Lehrstuhls Tourismus besuchten die Jahrestagung des Bayerischen Zentrums für Tourismus in Regensburg am 18. Mai, auf der sich BranchenexpertInnen zum Austausch über Herausforderungen im Tourismus trafen.

Resilienz: Nach der Krise ist vor der Krise?

Die aktuelle Zeit ist geprägt von vielfältigen Krisen, wie Klimakrise, Pandemie und Krieg, die weitreichende Folgen für die Welt haben. Diese globalen Herausforderungen können als Bündelkrisen bezeichnet werden. Im Zuge dessen spielt Resilienz eine wachsende Rolle für Anpassung und Transformation - Themen, die zurzeit am Lehrstuhl für Tourismus / Zentrum Entrepreneurship erforscht werden.

Prof. Dr. Harald Pechlaner (Inhaber des Lehrstuhls Tourismus und Leiter des Zentrums für Entrepreneurship an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt) zitiert Schon resilient? Die Gesellschaft macht den Igel der Neuen Zürcher Zeitung. Die Gesellschaft igelt sich oft ein und stellt dadurch ein Hindernis für die Innovationsfähigkeit dar. Das „Ökosystem der Gastlichkeit“ könnte ein passender Lösungsansatz zur Krisenbewältigung durch:

  • Ganzheitliche Betrachtung von Stadt, Standort und Destination
  • Fokus auf Nachhaltigkeit als Wertesystem sowie auf Resilienz als interdisziplinärer Entwicklungsansatz steigert Handlungsfähigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit einer Stadt oder Region
  • Bottom-up-Governance mit Partizipation und Berücksichtigung aller Interessensgruppen

Klimawandel: Anpassungsstrategien für den Tourismus

Umfragen sind die Gegenwart und Daten die Vergangenheit - so begann das zweite Seminar des Tages. Robert Heuberger (Manager des Naturparks Dobratsch, Österreich) und Prof. Dr. Ulrike Pröbstl-Haider (stellv. Leiterin des Instituts für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung an der Universität für Bodenkultur Wien) sprachen über die CO²-Bilanzen des Umweltbundesamts und die öffentliche Wahrnehmung der Klimawandels.

Nach diesem Einstieg wurde über die Wintersaison der Skigebiete nahe dem Naturpark Dobratsch und die bereits getätigten Fortschritte im Bereich Mobilität gesprochen.  So gibt es bereits einen Bus, der größere Gruppen in die Skigebiete bringt, um gleichmäßige Besucherströme zu erreichen. Das ehemalige Skigebiet Dobratsch kann so als Best-Practice Beispiel für nachhaltigere Nutzung im Wintertourismus herangezogen werden.

Abschließend sprach Prof. Klaus Töpfer (ehemaliger Bundesminister für Umwelt und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen/UNEP) über das Anthropozän, dass das Naturzeitalter ablöst. Er rief die Teilnehmenden zu Suffizienz und Bescheidenheit in einer von Krisen geprägten Welt auf.