Destination als Lebensraum: Linzer Tourismusdirektor Georg Steiner zu Gast

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Tourismusmanagement“ besuchte der Linzer Tourismusdirektor Georg Steiner den Lehrstuhl Tourismus. Linz, mit seiner einzigartigen Verbindung aus Industrie und Kultur stellt aus touristischer Perspektive ein äußerst aufschlussreiches Fallbeispiel dar, das Steiner mit vielen Beispielen und Geschichten anschaulich darstellen konnte. 2009 war Linz Europäische Kulturhauptstadt und erfuhr im Zuge dieses Ereignisses eine bemerkenswerte Entwicklung, die als Lehrstück für eine zeitgemäße Tourismusentwicklung gesehen werden kann. Zuvor bekannt als Industriestadt, hat Linz einen Transformationsprozess erfahren. Kulturprojekte spielten hier eine entscheidende Rolle. Die Intendanten als künstlerische Leiter der Planungen rund um die Europäische Kulturhauptstadt 2009 hatten große Freiräume in der Gestaltung von Projekten. Sie rückten damit einen besonderen Anspruch an Design in den Fokus, von dem der Tourismus in Linz heute maßgeblich profitiert. Hier zeigt sich, dass die Rolle der Kultur in Linz zur Überwindung eines Denkens in engen Destinationsgrenzen beitragen kann und die Rolle der einheimischen Bevölkerung einen integralen Bestandteil darstellt.

Es geht mehr und mehr darum, Lebensqualität und Lebenskunst in der Destination aktiv mitzugestalten. Steiner führt aus, dass sich mit diesen Ansprüchen auch die Rolle des Tourismusdirektors einer Stadt verändert. Dieser muss sich, um in seinem Wirkungsfeld weiter ernst genommen zu werden, zunehmend mit Geschichte, Literatur und Volkskunde beschäftigen. Nur auf diese Weise kann er Geschichten erkennen und erzählen, an die sich der touristische Gast erinnert.