Forschungsprojekt auf Teneriffa: Was kann Nachhaltigkeit im Tourismus zukünftig bedeuten?

Anlässlich eines studentischen Forschungsprojekts waren Prof. Harald Pechlaner und Christian Eckert kürzlich mit insgesamt 16 Studierenden des Masterstudiengangs „Tourismus und Regionalplanung“ auf der Kanareninsel Teneriffa, um dort eine empirische Erhebung durchzuführen. Den Ausgangspunkt für das Projekt, das im Rahmen der Lehrveranstaltung „SPLAN: Planning / Consulting“ stattfand, bildeten die aktuellen Beobachtungen einer hohen Veränderungsdynamik der touristischen Rahmenbedingungen auf einer destinationsübergreifenden, internationalen Ebene, welche auf die gesamte Tourismusbranche einen Handlungs- und Anpassungsdruck ausübt.

Die hohe touristische Prägung der Kanarischen Inseln im Allgemeinen sowie Teneriffas im Besonderen machen die Destination zu einem hervorragenden Untersuchungsgegenstand, um die Auswirkungen der Veränderungsprozesse sowie die daraus resultierenden künftigen Entwicklungspfade im Kontext einer spezifischen Destination zu untersuchen. Schließlich sehen sich die touristische Akteure Teneriffas unter anderem mit übergeordneten Fragen in Bezug auf die Rolle von international agierenden Reiseveranstaltern, des Klimawandels, der Nachhaltigkeit, einer (politischen) Governance oder auch einem sich verändernden Kundenverhalten konfrontiert. Diese und weitere Entwicklungen münden schlussendlich in der Notwendigkeit einer kritischen Reflektion bestehender touristischer Geschäftsmodelle, um sich in Zukunft wettbewerbsfähig auf den entsprechenden Märkten positionieren zu können. In einer Vielzahl an Interviewgesprächen mit Vertretern im Spannungsfeld von Destinationsmanagement, Reiseveranstaltern, Politik oder auch privaten touristischen Unternehmen auf Teneriffa wurde dabei ergebnisoffen über die dargestellten Entwicklungen und Herausforderungen diskutiert, um am Ende ein möglichst breites Bild an unterschiedlichen Blickwinkeln darstellen zu können. Ergänzend dazu fand mittels Fragebogen eine standardisierte Gästebefragung auf Teneriffa statt, welche es erlaubt auch den Blickwinkel der Touristen und somit die Ansprüche der Kunden mit abzubilden. Im Anschluss an die Vor-Ort-Erhebung auf Teneriffa werden die Ergebnisse der Interviewgespräche sowie der Gästebefragung nun in einem nächsten Schritt systematisch ausgewertet. Ein darauf aufbauender Projektbericht soll schließlich eine Antwort auf die zentrale Frage geben, wie in Zeiten sich verändernder touristischer Rahmenbedingungen eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Ausgestaltung des Tourismus auf Teneriffa gelingen kann.

Mit dem Forschungsaufenthalt auf Teneriffa knüpfte der Lehrstuhl Tourismus zudem an die bisherigen Forschungsprojekte auf Fuerteventura (WS 2016/17), Lanzarote (WS 2017/18) sowie Gran Canaria (WS 2018/19) an. In organisatorischer Hinsicht wurde das Projekt dabei dankenswerterweise und maßgeblich von Antonio und Daniel Garzón Beckmann unterstützt, zwei wichtigen Partnern innerhalb des Kanaren-Netzwerks des Lehrstuhl Tourismus. Zudem begleitete mit Carl Lang, der seit vielen Jahren seinen Lebensmittelpunkt auf den Kanaren hat, auch dieses Mal ein gebürtiger Eichstätter die Projektgruppe.