From Under-Tourism to Just-Right-Tourism - 2019 TRC Symposium in Perth (Westaustralien)

Das jährliche internationale Symposium des Tourism Research Cluster (TRC) der Curtin University fand dieses Jahr unter dem Titel „From Under-Tourism to Just-Right-Tourism: Asian, European, American and Australian Perspectives” statt.

Prof. Harald Pechlaner und Natalie Olbrich des Lehrstuhl Tourismus / Zentrum für Entrepreneurship der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt waren zu Gast und haben die Perspektive aus Europa vorgestellt. Unter dem Titel „Overtourism: Starting point of a big transformation? Current issues in European tourism“ haben sie anhand der Ergebnisse einer qualitativen Forschung die aktuelle Diskussion in Europa über Overtourism dargestellt.

Laut Koens, Postma & Papp (2018) kann Overtourism nicht nur als ein touristisches, sondern vielmehr als ein allgemeines, soziales Problem verstanden werden, wobei zahlreiche Entwicklungen als Auslöser genannt werden können. Als ein Beispiel kann die steigende Nachfrage nach Angeboten auf Plattformen der sogenannten Sharing Economy wie beispielsweise AirBnB aufgeführt werden. Eine tatsächliche Wahrnehmung der touristischen Wachstumsraten und des zunehmenden Ungleichgewichts in Europa fand anhand der Proteste der lokalen Bevölkerung statt. Die Einheimischen waren immer mehr unzufrieden mit dem Tourismus und gingen auf die Straße. Bilder mit Sprüchen wie z.B. „This isn’t tourism; this is an invasion“ oder „No more Rollkoffer“ gingen um die Welt und haben den Destinationsmanagern das Ausmaß der Unzufriedenheit verdeutlicht. Letztendlich dauert die Diskussion um Overtourism bereits einige Jahre an und bis heute wurden einige Maßnahmen (z.B. Warteschlangenmanagement, Limitierungen oder Information und Kommunikation) entwickelt, um dem Phänomen entgegenzuwirken.

Im Rahmen des Vortrages haben Prof. Pechlaner und Natalie Olbrich verdeutlicht, dass die Diskussion über Overtourism in Europa nun an einem Punkt angelangt ist, an dem konkreter Handlungsbedarf besteht, und trotzdem die grundlegende Frage gestellt werden muss, welchen Tourismus denn die Destinationen eigentlich zukünftig haben wollen. Management- und Marketing- bzw. Kommunikationsprozesse müssen hinterfragt werden. Weiterhin muss die klassische Denke der Stakeholder-Logik einer Destination überdacht werden. Betroffene Gruppierungen - insbesondere die lokale Bevölkerung - müssen professioneller in die Prozesse und Entwicklungen des Tourismus einbezogen werden. Letztendlich steht Overtourism für einen Wendepunkt, der eine fundamentale Umdenke in Bezug auf das Verständnis von Tourismus bedeutet.

Weitere Informationen zum 2019 TRC Symposium finden Sie hier:

businesslaw.curtin.edu.au/our-research/centres-and-institutes/tourism-research-cluster/our-events/trc-symposium-2019/