Lehrstuhl Tourismus mit großer Exkursion in Georgien - AIEST-Jahreskonferenz in Tiflis

Der Lehrstuhl Tourismus war in den ersten beiden Wochen des Septembers mit einer Reihe von Initiativen und Aktivitäten im Südkaukasus unterwegs. Seit Jahren bemüht sich der Lehrstuhl Tourismus um universitäre Kontakte und Kooperationen in Georgien. Beispielhaft kann dabei eine getroffene Vereinbarung zwischen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Sulkhan-Saba Orbeliani Teaching University of Tbilisi genannt werden.

AIEST-Jahreskonferenz in Tiflis

Prof. Dr. Harald Pechlaner ist seit 2014 Präsident der AIEST (Association Internationale D'Experts Scientifiques Du Tourisme). Auf seine Initiative hin fand die Jahreskonferenz 2017 erstmals in Tiflis, Georgien statt. Für den weltweit ältesten Verband der Tourismuswissenschaften war die Durchführung der Jahreskonferenz in Georgien eine Premiere. Wenige Tage danach wurde übrigens der Georgier Zulab Pololikashvili zum neuen Generalsekretär der Welttourismusorganisation (United Nations World Tourism Organization) ernannt. Die Konferenz in Tiflis stand unter dem Motto „Business models for sustainable growth in tourism“, eine Thematik, welche insbesondere für Tourismusregionen mit schnellem Wachstum ein zentrales Thema darstellt. Georgien hat in den letzten Jahren ein atemberaubendes touristisches Wachstum hingelegt, so passte das Thema der AIEST-Jahrestagung sehr gut zu den Herausforderungen des Landes. Im Rahmen der AIEST-Tagung hat Prof. Dr. Harald Pechlaner gemeinsam mit Prof. Dr. Jana Kucerova ein neues Sonderheft des „European Journal of Tourism Research“ vorgestellt, welches von beiden Professoren unter dem Titel: „Tourism Research and Education in Central and Eastern Europe – History and Contemporary Issues“ herausgegeben wurde. Georgien war der geeignete Ort, um die Zielsetzung dieses „Special Issue“ vorzustellen, weil es einmal mehr auch darum geht ein Grundverständnis der Entwicklungen im Bereich der Tourismusausbildung und -forschung zwischen west- und osteuropäischen Ländern zu ermöglichen. Die beiden Herausgeber betonten einmal mehr, dass nur dieses gegenseitige Verständnis für die jüngeren historischen Entwicklungen und die daraus sich ergebenden zukünftigen Perspektiven Grundlage für ein Gesamtverständnis globaler Entwicklungen sein können. Eindrücklich konnten die beiden Professoren betonen, dass sie es mit der Umsetzung dieser Idee auch ernst nehmen, weil anlässlich der Konferenz auch eine Exkursionsgruppe des Masterprogrammes „Tourism and Regional Planning – Management and Geography – anwesend war, wobei neben den deutschen Studenten auch slowakische Austauschstudenten aus der KU-Partneruniversität aus Banska Bystrica in der Slowakei anwesend waren.

Große Exkursion Georgien

Ab dem 07.September machte sich die Studentengruppe der KU auf den Weg in die georgische Region Guria in Westgeorgien, eine Region, die aus touristischer Sicht noch unbekannt ist und ohne Zweifel im Bereich der Infrastrukturen und Dienstleistungen gegenüber anderen georgischen Regionen weit zurückliegt: Ein dankbares Forschungs- und Anwendungsfeld zum Gedanken nachhaltiger Entwicklung, welchen die Studierenden gemeinsam mit den Experten Knut Gerber und Gaga Kogaishvili mit starker lokaler Unterstützung Schritt für Schritt umsetzen konnten. Den Abschluss der Exkursion bildete die Weiterreise in die Schwarzmeer-Hafenstadt Batumi, welche sich als Destination auf der Grundlage eines „Real Estate Development“ entwickelt und unter gewissen Gesichtspunkten auch den Gegenentwurf einer nachhaltigen Entwicklung darstellt.

Zum Abschluss der großen Exkursion stand die Teilnahme an einer Tempus-Konferenz in Batumi auf der Tagesordnung. Tempus ist ein EU-Programm, welches die Weiterentwicklung der Hochschulausbildung in den EU-Ländern Osteuropas, Zentralasiens, des Westbalkans und der Mittelmeerregion vor allem über Universitätskooperationen gemeinsam mit den westeuropäischen Universitäten fördert. Die Konferenz in Batumi widmete sich am 14 September dem Thema „Cruise Tourism: World Experience and Development Perspectives in the Black Sea Region“, wobei Prof. Pechlaner die Gelegenheit bekam, die ersten Erkenntnisse aus dem Entwicklungsprojekt in Guria im Rahmen der Ergebnisse der Konferenz in Tiflis unter dem Titel „Tourism Development along the Silk Road: Perspectives and Challenges for the Black Sea Region: The Case of Guria“ im Namen aller Studierenden des Masterprogrammes der KU vor hochkarätigem Publikum aus mehreren EU-Ländern und Georgien präsentieren zu können.

Wir danken den lokalen Tourismusexperten für die Unterstützung bei Planung und Durchführung, sowie dem International Office der KU, welches die finanzielle Förderung der Exkursion mit dem DAAD PROMOS-Programm einleitete.