Der Lehrstuhl Tourismus beteiligt sich aktiv am 2. Kamingespräch des Bayerischen Zentrums für Tourismus. Prof. Pechlaner hielt während der Veranstaltung in Bayrischzell einen Impulsvortrag zum Thema "Vom Destinationsmanagement zum Lebensraummanagement". Darin zeigte er auf, wie im Schatten jahrelangen quantitativen Wachstums bei Teilen der Bevölkerung ein diffuses Unbehagen gegenüber dem Tourismus entsteht. Aus dieser Beobachtung zieht er die Schlussfolgerung einer Notwendigkeit, Bürger bei Gestaltungsfragen an der Schnittstelle von Destinationsraum und Lebensraum stärker als bisher zu berücksichtigen und sie künftig aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden.
Heute reicht ein reines Destinationsmarketing und -management nicht mehr aus. Notwendig ist ein Lebensraummanagement, welches Fragen des Standort- und Destinationsmanagements in integrativer Weise behandelt. In diesem Dialogprozess sollten Gäste und Bevölkerung aktiv an der Bearbeitung bestehender Herausforderungen wie Wohnungsmangel, Verkehrsaufkommen, Saisonalität oder Abwanderung junger Menschen teilhaben. Die Ausführungen waren Gegenstand der weiteren Diskussionen während des Kamingesprächs.
Mit Veranstaltungen wie dieser versteht sich das vor wenigen Monaten gegründete Bayerische Zentrum für Tourismus als Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Tourismuswirtschaft und greift Zukunftsthemen der Tourismusentwicklung im Freistaat auf. Unter dem Titel "Erfolgreicher Tourismus ohne Wachstum?" findet am 6. und 7. Mai 2020 die Jahrestagung des Zentrums in Würzburg statt.
