Unter dem Motto „einfach im Wandel – agil, innovativ, achtsam“ fand am 19. November 2018 in München der jährliche Tourismustag statt. Entsprechend der mittlerweile weit verbreitenden Diskussion widmete sich auch die Landeshauptstadt München im Rahmen dieser Veranstaltung in der Motorworld München dem Phänomen des Overtourism und verknüpfte die Diskussion darüber mit der zunehmenden Bedeutung bei der Digitalisierung von Reiseerlebnissen. Overtourism entspricht dem gefühlten Zuviel an Tourismus, wenn die einheimische Bevölkerung eine Minderung von Lebensqualität in ihren Lebensräumen wahrnimmt. Nicht nur große Städte müssen mit der zunehmenden diffusen Unzufriedenheit rund um Fragen der Entwicklung des Tourismus in ihren Lebensräumen umzugehen lernen. Die Digitalisierung kann dabei insofern eine bedeutsame Rolle spielen, als dass das tracking bzw. online-basierte Verfolgen von Besucherströmen wesentlich leichter möglich wird, wobei auch anlässlich des Tourismustages unterstrichen wurde, dass im Rahmen neuer Technologieentwicklungen auch neue Methoden eines regelmäßigen Monitorings des Gäste- und Einwohnerverhaltens möglich wird, sowie überhaupt eine regelmäßige Analyse des Tourismusbewusstseins der Menschen in den (urbanen und ländlichen) Lebensräumen ein guter Ausgangspunkt für die weitere Diskussion der Tourismusentwicklung in den Destinationen sein kann. Besucherlenkung und -steuerung ist denn auf der Grundlage neuer technologischer Möglichkeiten eher den kurzfristigen Strategien zuzurechnen, um das Phänomen des Overtourism zu entkräften, zwingt die Tourismusverantwortlichen aber trotzdem, die große strategische Frage nach der Zukunft des Tourismus in den jeweiligen Destinationen unter besonderer Berücksichtigung der zentralen Frage: „Welchen Tourismus will man in der Destination?“ zu beantworten.
Prof. Dr. Harald Pechlaner war im Rahmen des Tourismustages gemeinsam mit Prof. Dr. Jürgen Schmude von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Marc Frauenholz von HelloGuest Solutions und Domkapitular Thomas Schlichting vom Erzbischöflichen Ordinariat in München Gesprächspartner der von Geraldine Knudson, Chefin von München Tourismus, moderierten Runde.
