Zur Zukunft der regionalen Resilienzforschung – Tagungsteilnahme und Vortrag

Städte, Regionen und Tourismusdestinationen sehen sich gesellschaftlichen, ökologischen und technologischen Transformationsprozessen gegenüber, die Anpassungserfordernisse nach sich ziehen. Resilienz ist dabei ein zeitgemäßes Handlungsparadigma, das gerade in regionalwissenschaftlichen Bezügen in den letzten Jahren einiges an Aufmerksamkeit erfahren hat. Im Kern geht es um die Frage, wie sich Regionen, Destinationen oder – allgemeiner gesprochen – Systeme krisenfest und zukunftsorientiert aufstellen. 

Elina Gavriljuk und Daniel Zacher nahmen an der internationalen Tagung “Resilience research and regional transformation in economic geography: State of the art and future directions” teil und präsentierten dabei Teilergebnisse und Erfahrungen rund um die Lehrstuhlaktivitäten und Projekte im Bereich der regionalen Resilienzforschung.

Der Resilienzansatz ist trotz seiner aktuellen Beliebtheit immer noch in einer Phase der konzeptionellen Konsolidierung, dies gilt sowohl für einen tourismusbezogenen als auch einen regionalwissenschaftlichen Forschungskontext. Im internationalem Umfeld gibt es erste Praxisinitiativen, die den Resilienzansatz ins Blickfeld rücken. 

Doch wie kann Resilienz konkret organisiert werden und welche Akteure sind dabei einzubinden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Vortrag von Elina Gavriljuk und Daniel Zacher. Bislang wird regionale Resilienz vor allem quantiativ und auf makroökonomischer Ebene empirisch untersucht. Wir versuchen uns diesem Phänomen aus einer individuellen, organisationalen und regionalen Wahrnehmungsperspektive anzunähern und somit einen induktiven Blickwinkel einzunehmen.

Resilienzforschung in diesem Verständnis bedeutet aus unserer Sicht daher:

-        Ein regionales Resilienzverständnis kann und sollte aus einer Praxisperspektive entwickelt werden, um das theoretische Konzept zu vertiefen.

-        Resilienz auf regionaler Ebene hat bestimmte Kontextbedingungen, die berücksichtigt werden müssen. 

-        Resilienz muss darüber hinaus auch branchen- und zielgruppenspezifisch diskutiert werden (z.B. im Tourismus), wobei die Wechselwirkungen zum Gesamtsystem (z.B. Region, Staat) zu berücksichtigen sind.

Der Austausch an der HTWK Leipzig zu unseren Forschungsprojekten trug dazu bei, künftig Teil der europäischen Resilienzforschung auf regionaler Ebene zu sein und diesen Ansatz für Regional- und Destinationsentwicklungsfragen weiter zu etablieren.