Mathematik lebendig erleben: Projekt „Servus MINT“ macht's möglich

Mathe-Unterricht kann lehrreich sein und zugleich richtig Spaß machen – diese Erfahrung haben Dritt- und Viertklässler der Eichstätter Grundschule am Graben bei einem Workshop an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt gemacht. Studierende hatten im Rahmen des Projekts „Servus MINT“ eine Mathematik-Rallye mit Aufgaben am Tablet-Computer und 3D-Drucker konzipiert und umgesetzt.

In einem Seminar im Fachbereich Mathematikdidaktik hatten Lehramtsstudentinnen und -studenten gemeinsam mit Dozent Thomas Haas verschiedene Lernstationen ausgearbeitet, an denen es forschend-spielerisch mathematische Konzepte zu erkunden galt. Doch wie würden die Aufgaben unter anderem zu geometrischen Formen und Achsensymmetrie bei den Kindern ankommen? Den Praxistest machten 21 Mädchen und Buben der Offenen Ganztagsschule Am Graben. Motiviert und mit viel Spaß erkundeten die Grundschülerinnen und Grundschüler einen Nachmittag lang die Stationen des Matheparcours. Besonders umlagert war dabei der 3D-Drucker der Universität: Hier konnten die Kinder geometrische Formen entwerfen, ausdrucken und damit einen Schlüsselanhänger basteln. 

„Auf diese Weise wird für die Kinder moderne Technologie greifbar und spannend präsentiert“, sagt Dr. Petra Hiebl, die Leiterin des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung (ZLB). Sie koordiniert an der KU das Projekt „Servus MINT“, das nach neuen Wegen in der Vermittlung der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sucht. Der „Mathe-Unterricht mit Wow-Effekt“ wolle aufzeigen, wie man MINT-Themen mit Alltagserfahrungen verknüpfen und so bei den Kindern Begeisterung für naturwissenschaftlich-technische Berufe wecken kann, erklärt Hiebl. Diese Begeisterung war auch beim Workshop spürbar. Am Ende nahmen die Grundschüler stolz ihre Teilnahmeurkunden entgegen.

Servus MINT Teilnehmer
Grundschülerinnen und Grundschüler der Offenen Ganztagsschule

Aktuelle Befragungen zeigen, dass es um die MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland eher schlecht steht – auch im internationalen Vergleich. Das MINT-Stimmungsbarometer 2023, herausgegeben unter anderem vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, kommt jedoch zu dem Schluss, dass die MINT-Bildung gestärkt werden kann – unter anderem durch ein größeres Angebot bei außerschulischen Lernangeboten. Hilfreich seien auch möglichst große Alltagsnähe bei den Aufgabenstellungen – und wenn Kinder und Jugendliche Vorbilder aus dem MINT-Bereich kennenlernen. „Genau dies haben wir mit dem Workshop aufgegriffen“, sagt Projektmitarbeiterin Laura Kovac. „Im offenen Ganztag und in den Räumlichkeiten des ZLB konnten die Schülerinnen und Schüler außerschulisch und lebensnah an den Stationen lernen und wurden dabei von Studierenden begleitet, die ihnen als Vorbild dienen können.“

„Servus MINT“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der KU, der Technischen Hochschule Ingolstadt, der Ingolstädter Wirtschaftsförderung und des Gründerzentrums brigk. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Gemeinsam mit weiteren Partnern der Region 10 setzt sich das Projekt dafür ein, Kinder und Jugendliche frühzeitig auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen vorzubereiten und ihnen wichtige Zukunftskompetenzen an die Hand zu geben. Insbesondere der stete, schnelle Wandel in der Arbeitswelt und technologische Neuerungen erfordern Innovations- und Transformationsfähigkeit, um die Zukunftsfähigkeit der Region zu sichern. Ziel ist es dabei insbesondere alle Schülerinnen und Schüler im MINT-Bereich zu fördern und zu befähigen. Neben Angeboten für Schülerinnen und Schüler, die entwickelt und erprobt werden, sollen im Projekt „Servus MINT“ auch Lehrkräfte im Rahmen des ZLB-Fortbildungsprogramms geschult werden. 

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