Abschlusstagung: Teilhabe trotz Duldung?!

Tagung_Teilhabe trotz Duldung
© Karin Scherschel

Am 18. und 19. Januar wurde an der Hochschule Düsseldorf auf der Konferenz "Stadt gestalten, Zugänge öffnen, Aufenthalt sichern" über die Situation von jungen Menschen in Duldung diskutiert. Mit der Konferenz fand das mehrjährige Forschungsprojekt "Teilhabe trotz Duldung?!", das in sechs Kommunen Angebotsstruktur und Lebenslagen von Personen im Duldungsstatus untersucht hat, einen ersten Abschluss.

Das sechsköpfige Team des Forschungsverbunds - Karin Scherschel und  Marina Mayer (ZFM, Eichstätt), Susanne Spindler und Sara Madjlessi-Roudi (HS Düsseldorf), Ilker Ataç und Gesa Langhoop (HS Fulda) - stellte die Ergebnisse des Forschungsprojekts zum Zugang zu Arbeit und Ausbildung, zur Aufenthaltsverfestigung und Ansätzen guter Praxis vor.

Gemeinsam mit Praktiker:innen, Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen wurden Einschätzungen zu den entwickelten Handlungsempfehlungen diskutiert.

Die Tagung war kurz nach Bekanntgabe ausgebucht. Im Rahmen der Abendveranstaltung anlässlich des ersten Jahrestages des Chancenaufenthaltsrechts analysierten Ali Ismailovski (Cafe Zuflucht Aachen), Jibran Khalil (Jugendliche ohne Grenzen) und Timmo Scherenberg (Flüchtlingsrat Hessen) den aktuellen Stand der Umsetzung der Gesetzesnovellen. Hanna Kaußen (PaSo gGmbH), Simon Goebel (TH Augsburg) und Thorsten Schlee (Universität Duisburg) kommentierten die Forschungsbefunde. In sechs Workshops brachten die Teilnehmenden ihre eigene fachliche Expertise zu den Handlungsempfehlungen ein.

Das große Interesse am Thema wurde in konzentrierter, angeregter Atmosphäre in dem überfüllten Hörsaal deutlich. Merklich bewegt war die Fachwelt von der mitunter nicht sachgerecht argumentierten politischen Fokussierung auf vermehrte Abschiebungen, die ganz aktuell mit Gesetzesverschärfungen verbunden wurde.

Der Stiftung Mercator gebührt Dank für die dreijährige Förderung einer wissenschaftlichen Untersuchung zu einer besonders vulnerablen und Prekarität ausgesetzten Personengruppe, bei der Integration bei allen Hürden dennoch unter Voraussetzungen gelingen kann.