Neue Publikation: Towards an Ecosystem of Hospitality – Location:City:Destination

In Zusammenarbeit mit Tourismus NRW und dem Lehrstuhl Tourismus / Zentrum für Entrepreneurship ist am 1. März ein neuer Sammelband zur Integration von Standort-, Destinations- und Lebensraummanagement erschienen. Der Band mit dem Titel „Towards an Ecosystem of Hospitality – Location:City:Destination“ wird von Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Harald Pechlaner, den Lehrstuhlmitarbeitenden Natalie Olbrich und Julian Philipp sowie dem Doktoranden Hannes Thees herausgegeben.

Destinationen befinden sich in einem radikalen Wandel. Aspekte wie z.B. Nachhaltigkeit, Authentizität und Resilienz erhalten mehr Aufmerksamkeit und werden zu neuen zentralen Elementen des Tourismus. Dies wird zu einem neuen Verständnis des Reisens führen und zu einer neuen Rolle des Tourismus in der Gesellschaft und Wirtschaft. Auch die COVID-19-Pandemie wirkt als Verstärker von Problemen und kann daher als Chance gesehen werden, sensibel zu sein für Transformationsprozesse und diese aktiv mitzugestalten, etablierte Prozesse zu hinterfragen oder Änderungen im Konsumverhalten noch aktiver aufzugreifen. Die Auswirkungen der Pandemie, die Diskussionen um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Nachhaltigkeit sowie die technologischen Änderungen machen es unabdingbar, das strategische Vorgehen und eingefahrene Geschäftsmodelle in den Destinationen zu überdenken.

Die Veränderungsprozesse müssen im urbanen sowie ländlichen Raum zu berücksichtigt werden. Städte befinden sich nicht erst seit der Pandemie in Transformation. Die Herausforderung besteht hier in der Optimierung bestehender Strukturen. So ergeben sich z.B. Potentiale in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, im Leerstandsmanagement, bei der Entwicklung von Grünflächen und Freiräumen oder beim Ausbau des Kulturangebotes. Städte sind der Lebensraum der Zukunft, weswegen nun innovative Konzeptideen sowie bürgerliche Partizipation gefragt sind. Dabei dürfen die Potentiale des ländlichen Raumes und grünen Umlandes nicht außer Acht gelassen werden. Der ländliche Raum kann sowohl ein erfolgreicher Agrarstandort oder als auch eine attraktive Freizeit- und Tourismusregion sein. Ansiedlungsreize für Unternehmen können geschaffen und Ressourcenschutz vorangetrieben werden. Um diese Potentiale nutzen zu können, muss allerdings der Stadt-Land-Gedanke überwunden werden. 

Letztendlich verändern sich Rahmenbedingungen von Lebens- und Wirtschaftsräumen durch technologische Innovation und Digitalisierung, neue Arbeitsformen oder hoch-dynamische Entwicklungen in den meisten Industrien und Sektoren. Demographische Entwicklungen, Migration oder globale Machtverschiebungen und damit verbunden neue Rollen in Wirtschafts- und Politiksystemen haben Einfluss auf unser Verständnis von Städten und Regionen. In einem Mix aus Unternehmern, jungen Kreativen, traditionsverbundenen Anwohnern, Kulturschaffenden und (internationalen) Gästen entstehen neue Konzepte, die bisherige Strukturen aufbrechen und eine Transformation begleiten. 

Zu diesen Schnittstellen veranstaltete der Lehrstuhl Tourismus / Zentrum für Entrepreneurship der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt am 8. Juli 2021 zusammen mit Tourismus NRW einen hybriden Fachkongress im Rahmen des Projektes FLOW.NRW. Neben wissenschaftlichen Keynotes wurden eine Reihe von Best Practices aus dem nationalen sowie internationalen Raum präsentiert, um ein Ökosystem der Gastlichkeit zu entwickeln. Im Rahmen des Sammelbandes „Towards an Ecosystem of Hospitality – Location:City:Destination“ wurden nun sowohl die wissenschaftlichen Vorträge, als auch Impulse aus der Praxis weiter vertieft. 

Der englischsprachige Sammelband „Towards an Ecosystem of Hospitality – Location:City:Destination“ zeigt ein ganzheitliches „Ökosystem der Gastlichkeit“ („Ecosystem of Hospitality“) – ein integrierter Ansatz für Standort, Destination und Lebensraum, um den Herausforderungen der Tourismusbranche zu begegnen. Das „Ökosystem der Gastlichkeit“ ermöglicht ein Überdenken etablierter Tourismusstrukturen, die Schaffung von erweiterten Stakeholdernetzwerken und die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Tourismuskultur. Weiche Standortfaktoren wie z.B. Atmosphäre, Kreativität oder Begegnung werden reflektiert. Die Konturen zwischen ländlichem und städtischem Tourismus lösen sich auf, die Potentiale von Digitalisierung können sozialverträglich nutzbar gemacht werden, und die Gäste werden sich mehr denn je bewusst, dass auch sie einen Beitrag zur Stadtentwicklung leisten müssen. Im „Ökosystem der Gastlichkeit“ zeigt sich, dass durch eine Integration von Lebensraum, Standort und Destination alternative Konzepte und neue Handlungsfelder entstehen, die den Transformationsanforderungen mittels Lifestyle-Orientierung und einer Stakeholder-übergreifenden Dynamik gerecht werden. Eine neue vertrauensvolle Sensibilität kann sich etablieren. 

Der Sammelband kann hier erworben werden.

Auf der anstehenden ITB findet am 8. März eine offizielle Buchvorstellung statt.