DER ROTE TEPPICH | verwoben - verbunden - vereint

Kunst- und Forschungsprojekt an der Professur für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik das im Rahmen der Förderlinie „Gesellschaftliche Transformation“ durch die Volkswagenstiftung unterstützt wird.
Leitung, Konzeption und Umsetzung: AkadDin Petia Knebel, wissenschaftliche Mitarbeiterin Dipl.-Designerin Kerstin Muhr

26. Juni - 31. Oktober 2025

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Projektübersicht

Ein mobiles, temporäres, partizipatives Gestaltungs- und Ausstellungsprojekt

Im Rahmen des Transformative Design Space (TDS) entsteht das Projekt „DER ROTE TEPPICH“, bei dem eine Vielzahl von textilen Wandobjekten entworfen sowie verwirklicht und zu einem großformatigen Wandteppich zusammengefügt werden. Studierende der Kunstpädagogik entwickeln eigene Entwürfe und beziehen weitere Mitwirkende in die Realisierung mit ein.

Die Ausstellung ist vom 26. Juni bis 31. Oktober 2025 zu sehen:

Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt 
Residenzplatz 7, 85072 Eichstätt 
Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen von 10.30 bis 17.00 Uhr.

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Der Mehrwert des kooperativen Arbeitens liegt in der Schaffung eines Projekts, das über ästhetische Qualitäten hinausgeht. Das Verknüpfen individueller Entwürfe zu einem Gesamtkunstwerk fördert das Verständnis für Teamarbeit und generiert neue Perspektiven und Ideen, die in einem rein individuellen Arbeitsprozess kaum entstehen könnten. Der Wandteppich wird so zu einem Symbol für die Kraft des gemeinschaftlichen Handelns und kreativen Austauschs.

In Workshops und Gesprächen, die von der Projektleitung und den Studierenden unter anderem in Kindertagesstätten, Schulen, Seniorenheimen und in Kooperation mit Museen, Initiativgruppen, Tierschutzvereinen, dem Caritasverband, den
Auerbacher Schulschwestern sowie mit Familien und Freundes kreisen durchgeführt wurden, boten sich Möglichkeiten, handwerkliche und künstlerische Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Dabei wurde nicht nur die Kreativität 
gefördert, sondern auch der interkulturelle und soziale Austausch intensiviert. Die Ergebnisse der gestalterischen Arbeiten finden ihre Präsentation direkt an den jeweiligen Entstehungsorten, wodurch eine Verbindung zwischen Schaffenden und Betrachtenden entsteht.

Die Ausstellungsreihe beginnt im Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt, wo „DER ROTE TEPPICH“ zusammen mit dem historisch bedeutenden Wandteppich mit Szenen aus dem Leben der Hl. Walburga präsentiert wird. Insgesamt möchte das Projekt sozialen Zusammenhalt, kulturelle Vielfalt und kreative Dialoge fördern, indem es die Möglichkeiten des gemeinsamen Wirkens und der Interaktion in einem offenen, inklusiven Raum betont.

Für die Herstellung der textilen Kunstwerke werden ausschließlich bereits gebrauchte Materialen wiederverwendet.

Tutorials  |  knüpfen - häkeln - sticken - einsäumen

Einsäumtechnik

Tutorial Einsäumtechnik

Feste Maschen häkeln

Feste Maschen häkeln

Fingerhäkeln

Fingerhäkeln

Gehäkelte Koralle

Gehäkelte Koralle

Gewebter Teppich

Gewebter Teppich

Knüpffäden

Knüpffäden

Knüpfknoten

Knüpfknoten

Luftmaschen häkeln

Luftmaschen häkeln

Schlaufen knüpfen

Schlaufen knüpfen

Stäbchen Häkelstich

Stäbchen Häkelstich

Sticken

Sticken

Textilgarn

Textilgarn

Wollbommel

Wollbommel
Wollbommel

Werkübersicht

01 | Linna Gross | Lebensader

01 | Linna Gross | Lebensader

Interdisziplinärer Bachelor Kunstpädagogik, Kunstgeschichte und Philosophie, 
3. Semester Textilgarn gehäkelt und gestickt
2024/25

Das Pulsieren des Lebens, all das, was Menschen verbindet, wie Gespräche, Trauer und Trost, zieht sich im ständigen Wandel durch das Leben eines jeden Menschen, wie eine pulsierende Ader. Während diese von Zeit zu Zeit stark anschwillt, präsentiert sie sich in anderen Momenten zaghafter. Die Lebensader wird von verschiedenen Seiten gespeist und gibt anderswo wieder etwas an ihre Umwelt ab. So werden Verbindungen zwischen den Menschen hergestellt. 
Das recycelte Material des Textilgarns, das aus getragenen Lieblingskleidungsstücken verschiedener Personen hergestellt wurde, steht im übertragenen Sinne für die Vernetzung der Menschen im Allgemeinen. 

02 | Madita Rathje | Knoten

02 | Madita Rathje | Knoten 

Lehramt Grundschule, 5. Semester 
in Zusammenarbeit mit Brustkrebsbetroffenen
Wolle geknüpft, gehäkelt, gewebt, gestickt
2024/25

Dieser Teppich zeigt eine Abstraktion einer Lichtbildmikroskopie von einer Brustkrebszelle. Beeindruckend wie etwas, das so viel Schrecken verbreitet, ebenso faszinierend sein kann, oder? Neben dem gewählten Motiv sind außerdem persönliche Texte von Frauen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wurde, Teil dieses Kunstwerks. Die Texte sind innerhalb von textilen Knoten in den Teppich eingearbeitet und ertastbar. Um nicht nur auf diese Krankheit aufmerksam zu machen, sondern zusätzlich Aufklärung leisten zu können, wird dieses Werk von der Brustkrebsorganisation Pink Ribbon durch das Bereitstellen von Informationsmaterialien unterstützt. „Hinfühlen statt Wegsehen. Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten“ (Pink Ribbon).

Fühlstation

Eine von acht Frauen bekommt, laut Statistik der deutschen Krebsgesellschaft, in ihrem Leben eine Brustkrebsdiagnose. Das Abtasten der Brust ist ein wichtiger Teil, der zur Früherkennung des Krebses beiträgt. Wie in dem Teppich „Knoten“ sind hier acht gehäkelte Bälle, einer von ihnen enthält einen Knoten. Ganz nach dem Motto von Pink Ribbon: Hinfühlen statt Wegsehen. Brustkrebsfrüherkennung kann Leben retten. Finden Sie den Knoten?

03 | Dorothee Geitner | Herzgewebe

03 | Dorothee Geitner | Herzgewebe

Lehramt Grundschule, 7. Semester
in Zusammenarbeit mit der Seniorentagesstätte des Auhofs Hilpoltstein
Filz, Wolle geknüpft, gehäkelt, Obstnetze, Stoff, Perlen
2024/25

Das Werk erinnert an eine mikroskopische Gewebeaufnahme und lädt dazu ein, genau hinzusehen und die Details der verschiedenen Materialien zu entdecken. Es darf ebenso tastend entdeckt werden. Jedem Menschen soll es so die Möglichkeit bieten, an Kunst teilzuhaben. In diesem Sinne ist im Teppich die Arbeit der Seniorinnen und Senioren des Auhofs Hilpoltstein mit derjenigen der Studentin verwoben und soll somit einen Zugang zur Kunst für Menschen mit Behinderung aufzeigen. Das Körpergewebe, das uns als Einzelne zusammenhält, heißt in der Gemeinschaft Solidarität, Empathie und Herz. 

04 | Silke Auctor | Was bleibt

04 | Silke Auctor | Was bleibt

Interdisziplinärer Bachelor Kunstpädagogik, 6. Semester 
Luftmaschen gehäkelt, Stickerei
2024/25

Ein Koffer und ein Kuscheltier. Das ist was mein Opa aus Waroshlöd in Ungarn mitnahm, als er im zweiten Weltkrieg fliehen musste. Das und die Erinnerungen ans Kühehüten oben am Hügel und die Erdmännchen, die ihn neugierig beobachteten. Den Waroshlöder Dialekt hatte er irgendwann vergessen.
Was uns blieb, meiner Mutter, meiner Schwester und mir, sind seine Hände. Die drahtigen, faltigen Hände mit den blauen Adern darauf, die er uns vererbt hat.

Wenn alle Zeit vergeht,
Alles Glas längst zerbrochen ist,
Dann bleiben uns diese Hände, Mama,
Die uns zusammenhalten,
Die ansähen, 
Für Generationen danach.

05 | Lea Klar | Der Blumenstrauß

05 | Lea Klar | Der Blumenstrauß 

Lehramt Grundschule, 7. Semester
Wolle gehäkelt, gestrickt
2024/25 

Der Teppich „Der Blumenstrauß“ lädt dazu ein, über die Kraft kleiner Gesten nachzudenken. Ein Blumenstrauß symbolisiert Wertschätzung, Freude und besondere Momente. Die handgefertigten Stick- und Häkelarbeiten verdeutlichen, dass auch kleine Gesten Pflege und Aufmerksamkeit erfordern, um ihre Wirkung zu entfalten. In seiner farbenfrohen Gestaltung erinnert der Teppich daran, dass Momente der Anerkennung und Dankbarkeit unsere Wege erhellen. Wie ein Blumenstrauß zum besonderen Anlass überreicht wird, lädt der Teppich dazu ein, innezuhalten, Schönheit im Vergänglichen zu erkennen und die kleinen Freuden des Lebens bewusster wahrzunehmen.

06 | Sonja Kammermeier | Rote Gedichte

06 | Sonja Kammermeier | Rote Gedichte

Lehramt Realschule, 5. Semester
Wolle (Strickliesel), Samtstoff, Fotopapier (laminiert), Schraube, Muttern, Unterlegscheiben, Holzspieße, Klebeband 
2024/25

Die Farbe Rot ist eine Farbe, die stark emotional aufgeladen ist und mit vielen, auch konträren, Gefühlen verbunden wird. Zu den Gefühlen Wut, Liebe, Freude und Leidenschaft habe ich selbst jeweils ein Gedicht geschrieben. So werden Lyrik und bildende Kunst in diesem Werk vereint. Die Gedichte sind auf Fotopapier gedruckt und laminiert. Die Tropfenform der Gedichte, die sich zu einer Art Blume zusammenfügen, dient dazu, den Gefühlsausdruck zu verstärken im Sinne der Redewendung „Blut, Schweiß und Tränen“. Der interaktive Teil des Werks besteht darin, dass die Betrachter und Betrachterinnen die Gedichte drehen können, sodass sie diese passend zu ihrem aktuellen Gefühlsempfinden oder Interesse lesen können. Das hierfür nötige Drehlager entstand in Zusammenarbeit mit meinem Vater, wobei ich im generationsübergreifenden Austausch handwerkliches Know-how dazugewinnen konnte.

07 | Mona Winzer | Fanni

07 | Mona Winzer | Fanni

Interdisziplinärer Bachelor Kunstpädagogik, 5. Semester 
Wolle geknüpft, gewebt, gestickt, gehäkelt
2024/25

Von werdenden Großmüttern, die Baby-mützen häkeln, über Töchter, die für ihre Väter Weihnachtssocken stricken, zu Abenden, an denen gemeinschaftlich an einem Projekt gearbeitet wird – Handarbeiten verbinden Generationen. 
So auch in meiner Familie – der Teppich ist eine Hommage an seine Namensvetterin, meine Großmutter, die gern selbst entworfene Muster geknüpft, Patchwork-Decken hergestellt und ihre handwerklichen Fertigkeiten mit ihren Töchtern geteilt und an sie weitergegeben hat. Er verbildlicht mit verschiedenen Gestaltungstechniken geschätzte Erinnerungen an eine geliebte Person.

08 | Jennifer Kuntzsch | Herzblut

08 | Jennifer Kuntzsch | Herzblut 

Lehramt Mittelschule, 5. Semester
Wolle geknüpft und gestickt
2024/25 

Herzblut zeigt eine Hand, die ein Herz hält – ein Symbol für Kreativität, Leidenschaft und Hingabe. Hände sind die ersten Werkzeuge des künstlerischen Ausdrucks, doch jede Leidenschaft trägt auch das „Leiden“ in sich. Die Zeit, Kraft und Gesundheit, die in kreative Prozesse fließen, bleiben oft verborgen, während das vollendete Werk im Mittelpunkt steht. Im Gegensatz dazu liegt das Herz hier offen in den Händen – ein Sinnbild für die Opfer, die hinter wahrer Leidenschaft stehen. Der farbenreiche Hintergrund unterstreicht, dass Kreativität in jeder Umgebung gedeihen kann, unabhängig von den äußeren Umständen.

09 | Annalena Biber | Weiche Liebe

09 | Annalena Biber | Weiche Liebe

Lehramt Realschule, 4. Semester 
Wolle geknüpft
2024/25

Bei der Frage, an was man als Erstes denkt, wenn man sich die Farbe Rot vorstellt, war mein Gedanke „Liebe“. Diese Idee war der ausschlaggebende Aspekt, den Schriftzug „Love“ in den Teppich einzubinden. Da Liebe vielseitig und Facettenreich ist, besteht auch dieser Teppich aus verschiedenen Rottönen, die das Thema Liebe umschreiben.

10 | Silke Auctor | Wo ich bin

10 | Silke Auctor | Wo ich bin

Interdisziplinärer Bachelor, 6. Semester 
Partizipatives Projekt in Zusammenarbeit mit Jugendlichen des Wohnprojekts Gaimersheim der Praxis Rölz (Praxis für systemische Therapie und ambulante Hilfen)
Gefärbter Stoff
2024

Die Jugendlichen zu Ihren Motiven:

“Ich wünsche mir Frieden für Hazara. Dass es wieder so aussieht wie in meinem Bild.”

“Ich denke an meine Familie. Wir waren glücklich, als wir einen Ausflug in die Berge gemacht haben.”

“Du trägst die Bürden deines Vaters für einige Meter und willst aufgeben. Er hat sie sein ganzes Leben lang getragen.”

“Das Leben ist wie eine lange Straße. Wenn Schwierigkeiten kommen, springst du darüber.”

11 | Sonja Kammermeier | Rote Gefühle

11 | Sonja Kammermeier | Rote Gefühle

Lehramt Realschule, 5. Semester
in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Realschule Neuburg a. d. Donau, Klasse 6f
Stoffe, Farbe
2024/25

Die Farbe Rot ist eine starke Farbe, die auch mit starken Gefühlen verbunden wird. Zu den Gefühlen Wut, Liebe, Freude und Leidenschaft habe ich selbst jeweils ein Gedicht geschrieben. Um mit diesen Gedichten weiterzuarbeiten, habe ich zusammen mit der Klasse 6f an der Staatlichen Realschule Neuburg a. d. Donau und ihrer Kunstlehrerin Frau Anja Echerer eine Unterrichtseinheit angeleitet. In dieser Unterrichtseinheit durften die Schüler auf Basis meiner Gedichte und mit dem Fokus auf die Farbe Rot Stoffstücke bemalen. Jeder Schüler wählte als Inspiration für sein Einzelkunstwerk eines der Gedichte und visualisierte seine Assoziationen dazu auf seinem Stoffstück. Die Schüler zeigten ihre Kreativität durch vielfältige Umsetzungsarten, von abstrakten Kompositionen hin zu romantischen Sonnenuntergängen und vieles mehr. Die vielen Einzelkreationen habe ich dann zu einem großen Gesamtkunstwerk vereinigt, welches nun Teil des roten Teppichs werden durfte.

12 | Maria Anna Mayr | Wie eine gestrickte rote Socke zu einem Kunstwerk wird

12 | Maria Anna Mayr | Wie eine gestrickte rote Socke zu einem Kunstwerk wird

Stramin und Wolle gestickt, gestrickt
2024/25

Aus dem Alltäglichen wird Kunst: Eine rote Socke, aufgelöst in ihre drei Bestandteile – Ferse, Mittelteil und Spitze – wird zum Ausgangspunkt einer ungewöhnlichen Komposition. Auf einem roten Untergrund arrangiert, verlieren die Teile ihre ursprüngliche Funktion und gewinnen neue Bedeutung als Elemente eines ästhetischen Spiels mit Form, Farbe und Material. Die kräftigen Farben von Rosa über Orange bis Dunkelrot verbinden sich mit der Struktur des Strickwerks zu einem vielschichtigen Relief, das sowohl Ordnung als auch dynamische Vielfalt ausstrahlt. Dieses textile Arrangement ist Teil des größeren Gesamtkunstwerks „Der Rote Teppich“, in dem das Alltagsobjekt, die Socke, auf poetische Weise transformiert wird und Fragen nach Identität und Erinnerung stellen.

13 | Mayes Al Azizi | Der Lebensbaum

13 | Mayes Al Azizi | Der Lebensbaum

Lehramt Grundschule, 1. Semester
Wolle geknüpft, gestickt
2024/25 

In der Mythologie wird Rot als die Farbe des Lebens, der Liebe und der Zerstörung interpretiert. Sie wird auch als Farbe des Herzens betrachtet, das schlägt und bricht, das liebt und leidet. Der Lebensbaum, dessen Wurzeln tief in die Erde wachsen und dessen Äste sich gen Himmel strecken, als wollten sie das unendliche Universum umarmen, wird in vielen Kulturen als Symbol der Unsterblichkeit verehrt – als Bindeglied zwischen den Welten, zwischen der Erde der Sterblichen und dem Himmel der Götter. Er steht für den ewigen Zyklus des Lebens: Geburt, Wachstum, Vergänglichkeit und Wiedergeburt. Die Verschmelzung des Lebensbaums mit dem Rot symbolisiert eine unaufhaltsame Energie, die durch alles Lebendige fließt.

14 | Kerstin Muhr | Verflochtene Zeiten

14 | Kerstin Muhr | Verflochtene Zeiten

in Zusammenarbeit mit meinen Töchtern und meiner Mutter 
Wolle geknüpft, gehäkelt, gestrickt
2024/25

Das entstandene Teppichfragment verkörpert die vielschichtigen Beziehungen und Rollen von Frauen innerhalb einer Familie über drei Generationen hinweg – von der Großmutter über die Mutter bis zur Enkelin. Jede Generation bringt ihre eigene Perspektive, Erfahrung und Stimme ein, die miteinander verflochten sind und dennoch einzigartig bleiben. Das Kunstwerk lädt dazu ein, die zeitlosen und dennoch wandelbaren Rollen der Frauen in Familien zu reflektieren – als Bewahrerin (Großmutter), Vermittlerin (Mutter) und Erneuerin (Tochter) von Traditionen. 
Es ist ein Dialog zwischen Erinnerung und Zukunft, getragen von den Stimmen der Frauen in ihren unterschiedlichen Rollen als Großmutter, Mutter, Tochter, Schwester, Enkelin, Tante, Cousine, Nichte…

15 | Anna Breuninger | Ein letzter KSchuss

15 | Anna Breuninger | Ein letzter <s>K</s>Schuss

Interdisziplinärer Master Kunstpädagogik, 1. Semester
in Zusammenarbeit mit dem Ehemann Can Sinsoysal und dem Frauenhaus der Caritas Eichstätt-Ingolstadt
Fäden, „feminine“ Accessoires, Bommel aus Woll- und Textilgarn-Spenden, gehäkelt, geflochten und vernäht, Lack
2024/ 2025

„Jeden dritten Tag tötet ein Mann [in Deutschland] eine Frau. 
An den anderen beiden Tagen wird diskutiert, ob sie selbst schuld war.  
…und was tust DU?“. 1 

So lautet ein wachmachender Aufklärungsspruch des HMSI (Hessisches Ministerium für Soziales und Integration), den man erst einmal sacken lassen muss. Mit meiner Textilarbeit „Ein letzter <s>K</s>Schuss“ möchte ich darauf aufmerksam machen, wie missverstanden, sexualisiert, entwürdigend, rollengeprägt, patriarchal, objektifiziert, verurteilend und abstempelnd eine Frau heutzutage noch immer in unserer zentraleuropäischen Gesellschaft gesehen wird. Tragischerweise zum Teil so surreal und verschoben, dass es für sie zum Tod führt.

1 soziales.hessen.de/frauen/hilfe-bei-gewalt/und-was-tust-du/gewaltformen-erklaert. (Stand: 04.02.2025)

16 | Celine Schüller | Der Wolf

16 | Celine Schüller | Der Wolf

Lehramt Grundschule, 5. Semester
in Zusammenarbeit mit der Klasse 1f der Christoph-Kolumbus-Grundschule, Ingolstadt 
Filzwolle gefilzt, Wolle geknüpft, Woll-Bommel
2024/25

Der Wolf als Rudeltier ist ein faszinierendes Beispiel für Teamarbeit, Verbundenheit und Zusammenhalt. Im Rudel lebt der Wolf in einer engen sozialen Struktur, die durch klare Hierarchien und gegenseitiger Unterstützung geprägt ist. Diese starke Zusammenarbeit im Wolfsrudel bietet einen interessanten Vergleich zu menschlichen Gemeinschaften. Ähnlich wie Wölfe profitieren auch wir Menschen von Zusammenhalt und Kooperation – sei es in der Familie, im Freundeskreis oder im beruflichen Umfeld. Der Wolf lehrt uns, dass wir zusammen mehr erreichen können als allein und, dass wahre Stärke oft in der Gemeinschaft liegt.

17 | Celine Schüller | Waldlandschaft

17 | Celine Schüller | Waldlandschaft

Lehramt Grundschule, 5. Semester
in Zusammenarbeit mit der Klasse 1f der Christoph-Kolumbus-Grundschule, Ingolstadt Filzwolle gefilzt, Wolle geknüpft und gehäkelt, Woll-Bommel
2024/25

Pilze und Bäume sind weit mehr miteinander verbunden, als es auf den ersten Blick erscheint. Die Wurzeln dieser Organismen sind durch ein verborgenes, unterirdisches Netzwerk miteinander verbunden, das den Austausch von Nährstoffen und Informationen ermöglicht. Diese tiefen, außergewöhnlichen Verbindungen zwischen den Wurzeln der Bäume und Pilze sind ein eindrucksvolles Spiegelbild der menschlichen Gemeinschaft und des unersetzlichen Wertes der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Austauschs. 

18 | Petia Knebel | YOU

18 | Petia Knebel | YOU

Rauminstallation, runder Teppich, Durchmesser: 80 cm, Schrift auf rotem Samt: 40 x 40 x 3 cm
2025

Die Rauminstallation lädt dazu ein, sich selbst im Glanz des roten Teppichs zu entdecken – einem Symbol für Anerkennung, Glamour und gesellschaftliche Hierarchien. Ursprünglich als Zeichen für königliche Hoheit und militärische Bedeutung genutzt, hat der rote Teppich im Laufe der Zeit eine ambivalente Rolle eingenommen: Er steht für Exklusivität, den Traum vom Aufstieg und der Zugehörigkeit zu einem ausgewählten gesellschaftlichen Gefüge. Der rote Teppich wird nicht als dekoratives Element, sondern als kulturelles Zeichen thematisiert, das Fragen nach Wertschätzung, Sichtbarkeit und sozialer Teilhabe aufwirft. Eine Einladung, sich selbst auf diesem symbolträchtigen Boden zu verorten. Dadurch erfährt jeder höchste Wertschätzung, sie gilt allen Menschen und ist nicht exklusiv!

19 | Nina Döringer | Brücke der Berufung: Tradition und Innovation im Dialog

19 | Nina Döringer | Brücke der Berufung: Tradition und Innovation im Dialog

Lehramt Grundschule, 8. Semester
in Zusammenarbeit mit den Auerbacher Schulschwestern
Wolle, Samt, Fäden
2024/25

Im Rahmen der partizipativen Ausstellungsgestaltung wurde in intensiver Zusammenarbeit mit den Auerbacher Schulschwestern ein Teppich entworfen und gefertigt. Ziel war es, einen QR-Code zu integrieren, der die Berufungsgeschichten der Schwestern vermittelt und zeigt, warum sich junge Frauen heute für das klösterliche Leben entscheiden. 

Links ist das Ordenszeichen dargestellt, rechts ein Zitat der seligen Alexia, welches die geistliche Überzeugung der Schwestern unterstreicht. Mit Aquarellfarben auf Stoff wird der Knüpfprozess visualisiert – der QR-Code verbindet so handwerkliche Tradition mit moderner Vermittlung. Die Installation lädt zur Reflexion und inneren Öffnung ein.

20 | Alisa Weidemann | Fäden des Fühlens

20 | Alisa Weidemann | Fäden des Fühlens

Interdisziplinärer Bachelor Kunstpädagogik, 4. Semester 
in Zusammenarbeit mit dem AWO Seniorenzentrum Katharinengarten und dem Seniorenzentrum Dietrich Bonhoeffer in Ingolstadt
Wolle, Stoff, Perlen, Knöpfe, Klammern, gehäkelt, gestrickt, gestickt, geknüpft, genäht
2024/25

Feinfühligkeit und Fingerspitzengefühl lassen im hohen Alter oft nach, doch gezieltes Training kann helfen, diese Fähigkeiten zu erhalten. Beim gemeinsamen Arbeiten mit Wolle und Stoff entstanden in liebevoller Handarbeit einzelne Elemente dieses Teppichs. 

Dabei konnten die beteiligten Seniorinnen und Senioren durch Flechten, Wickeln und Schneiden ihre Fingerfertigkeiten trainieren. Auch der fertige Teppich lädt Sie mit eingearbeiteten sensorischen Elementen zum Fühlen, Greifen und Erkunden ein, wobei der Tastsinn gefördert wird. Anfassen ist also erlaubt und erwünscht!

21 | Theresa Biber | Das weiche Schachbrett

21 | Theresa Biber | Das weiche Schachbrett

Schülerin, 9. Klasse 
Wolle geknüpft, Wollbommel
2024/25

Die Idee, dass ich einen Teppich knüpfen könnte, kam mir, als ich meiner Schwester bei der Herstellung ihres Teppichs zusah. 
Da ich gerne mit Wolle arbeite und mich kreativ auslebe, sah ich diesen Teppich 
als neue Herausforderung. 
Das Muster entstand dabei eher zufällig 
im Laufe des Prozesses.

22 | Daria Zemerova | Mutterstern

22 | Daria Zemerova | Mutterstern

Lehramt Realschule, 5. Semester 
in Zusammenarbeit mit meiner Mutter, Lyudmyla Storozhenko
Wolle geknüpft, Kreuzstich-Stickerei
2024/25

Der Teppich stellt die ukrainische Tradition der Vyshywanka in den Fokus. Es sind traditionelle Muster, die auf Blusen, Hemden oder auf rituellen Tüchern gestickt werden und oftmals als Schutzsymbole für die Person, die das Kleidungsstück trägt, fungieren. 

Der achtzackige Stern ist einer der beliebtesten Motive der ukrainischen Stickerei, denn er symbolisiert Gott, die Sterne oder die Sonne. Der Stern steht für die Harmonie des Universums und wird sogar als der „Mutterstern“ bezeichnet, weil seine Struktur den Aufbau des Universums darstellt. Der Teppich entstand in Zusammenarbeit mit meiner Mutter, Lyudmyla Storozhenko, die in der Ukraine geboren ist und sich bereits seit 10 Jahren bei Kunstausstellungen in Geisenfeld und Wolnzach als Künstlerin der traditionellen ukrainischen Künste (wie z.B. die Pysanka oder Petrykiwka-Malerei) beteiligt.

23 | Matthias Lins | Anknüpfen

23 | Matthias Lins | Anknüpfen 

Interdisziplinärer Bachelor Kunstpädagogik, 4. Semester
in Zusammenarbeit mit dem AWO Seniorenzentrum Katharinengarten 
und dem Seniorenzentrum Dietrich Bonhoeffer in Ingolstadt 
verschiedene Stoffe und Textilien genäht
2025

Das Leben in einer Gesellschaft erfordert, dass wir ständig an bereits bestehende Dinge anknüpfen. Ähnlich wie bei der Erstellung eines Teppichs, treffen wir die Entscheidung, ob wir das Muster fortführen, die Regeln befolgen oder unseren eigenen Weg gehen. Jede und jeder ist einzigartig und bringt besondere Formen, Farben und Muster ein. So entsteht ein wunderschöner Flickenteppich, der unsere Verschiedenheit und doch gleichzeitig unsere Verbundenheit widerspiegelt. Der Teppich entstand in Zusammenarbeit mit Seniorinnen und Senioren.

24 | Anna Wassermann | o.T.

24 | Anna Wassermann | o.T.

Interdisziplinärer Bachelor Kunstpädagogik, 4. Semester
Stoffe genäht 
2025

Ein textiles Bild, das aus vielen übereinander genähten, unterschiedlich großen Herzen besteht. Diese sind aus verschiedenen, hauptsächlich transparenten Stoffen gefertigt, die in Rottönen gehalten sind. Die Transparenz soll eine Tiefenwirkung herstellen. Dadurch soll der Anschein erweckt werden, die Herzen würden voreinander im Raum schweben. Die bewusste Entscheidung für einen durchsichtigen Nähgarn zur Befestigung der Herzen, soll den schwebenden Eindruck verstärken.

25 | Elisabeth Schmitt | Dankbarkeitsteppich

25 | Elisabeth Schmitt | Dankbarkeitsteppich

Interdisziplinärer Master Kunstpädagogik, 2. Semester
Wolle gewebt
2024/25

Der handgewebte Dankbarkeitsteppich ist ein visuelles Tagebuch, das auf einer täglichen Reflexion über den Verlauf eines Semesters basiert: „Wie dankbar bin ich heute – auf einer Skala von 1 bis 5?“. Die festgehaltenen Dankbarkeitsstufen wurden anhand einer eigens entwickelten Farbskala in Rottöne und unterschiedliche Muster übersetzt. So entstand ein rhythmisches Gewebe aus individuellen Momenten, das durch Farbwahl, Struktur und leichte Unregelmäßigkeiten emotionale Nuancen offenbart. Die Arbeit versteht sich zugleich als Impuls zum Innehalten: „Wofür bin ich heute dankbar?“. In ihrer offenen Form eröffnet sie Möglichkeiten für partizipative Ansätze – als ästhetischer wie pädagogischer Ausgangspunkt für gemeinsames Nachdenken und Gestalten.

26 | Maria Brandl | Einheit in Vielfalt

26 | Maria Brandl | Einheit in Vielfalt

Lehramt Grundschule, 6. Semester
in Zusammenarbeit mit der Familie
Wolle gewebt, geknüpft, gewickelt
2024/25

In diesem Kunstwerk besteht jedes Element aus demselben Grundstoff, doch die Art der Bearbeitung verleiht jedem Stück eine eigene Form, Textur und Ausdruckskraft. Die Unterschiede in Struktur, Form und Verarbeitung erzählen von Individualität, während das verbindende Material an Gleichheit und Zusammengehörigkeit erinnert. So entsteht ein harmonisches Ganzes – eine Metapher für die Balance zwischen Einheit und persönlicher Identität. Diese Einheit soll hier besonders durch die Bommeln Ausdruck finden. Jeder Bommel wurde von einem Mitglied der Familie beziehungsweise Verwandtschaft angefertigt und trägt so zum ganzen Werk bei.

27 | Elisabeth Schmitt | Vielen Dank für die Blumen

27 | Elisabeth Schmitt | Vielen Dank für die Blumen

Interdisziplinärer Master Kunstpädagogik, 2. Semester
in Zusammenarbeit mit Besucherinnen und Besucher am Tag der offenen Tür der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Stramin, Wolle als Bommel/Fransen,gehäkelt
2025

Gemeinsam mit der Eichstätter Bevölkerung – insbesondere vielen Kindern, aber auch
Erwachsenen – entstand im Rahmen einer Mitmachstation am Tag der offenen Tür der Kath. Universität ein farbenfroher, partizipativer Teppich. Die an diesem Tag gefertigten, unzähligen bunten Bommeln wurden auf Stramin befestigt und durch eingestickte Luftmaschen sowie weich fallende Fransen ergänzt. Die offene Form, die sich über eine Ecke hinaus ausbreitet und die leuchtende Farbvielfalt erinnern an einen Blumenstrauß, dessen Fäden aus dem Bildfeld herauszuwachsen scheinen. Das Werk ist eine textile Geste des Dankes – bunt, spielerisch und gemeinschaftlich gewachsen.

28 | Lea Klar | Wellen

28 | Lea Klar | Wellen 

Lehramt Grundschule, 7. Semester 
in Zusammenarbeit mit der Familie 
Wolle geknüpft
2024/25

Die wellenförmige Struktur, inspiriert vom Design meiner Handyhülle, steht für Dynamik und Veränderung. Wellen fließen wie das Leben selbst – ständig in Bewegung, stets im Wandel. Besonders wertvoll ist für mich die gemeinsame Entstehung, denn meine Familie hat an diesem Teppich mitgearbeitet. Jede Reihe erzählt von Geduld, Verbundenheit und den Momenten, die wir miteinander geteilt haben. Der Teppich lädt dazu ein, die Kraft kleiner Impulse zu erkennen, die Wellen im Alltag schlagen und sich daran zu erinnern, wie wichtig Gemeinschaft für unsere Lebenswege ist.

29 | Mona Winzer | Unter einem Dach

29 | Mona Winzer | Unter einem Dach 

Interdisziplinärer Bachelor Kunstpädagogik, 5. Semester
in Zusammenarbeit mit einer Behörde des Öffentlichen Dienstes in Ingolstadt 
Wolle geknüpft, gewebt, gestickt, gehäkelt
2024/25

Im Durchschnitt verbringt man mit Kolleginnen und Kollegen im Alltag mehr Zeit als mit der eigenen Familie. Verschiedenste Leben und persönliche Geschichten vereinen sich im Zuge der Zusammenarbeit „Unter einem Dach“. Deshalb dienen die tatsächlichen Wohnhäuser der Frauen, die in ihrer Freizeit gemeinsam an dem Teppich gearbeitet haben, als Grundlage für die stofflich visualisierten Fassaden. Verschiedene handwerkliche Tätigkeiten wurden untereinander aufgeteilt – so wie im Berufsalltag ebenfalls die unterschiedlichen Stärken und Fähigkeiten genutzt und kombiniert werden, sodass ein funktionierendes Team entsteht. Diesen Teamgeist haben die beiden Beates, Christine, Martina, Sandra und Tatjana bei der Gestaltung des Teppichstücks unter Beweis gestellt – auch außerhalb ihrer Arbeitszeit und in einem kreativen Rahmen.

30 | Anna Wassermann | o.T.

30 | Anna Wassermann | o.T.

Interdisziplinärer Bachelor Kunstpädagogik, 4. Semester
in Zusammenarbeit mit Kindern der Kath. Kindertageseinrichtung St. Nikolaus in Lenting
Stoffe genäht und Wollgarn geflochten
2025

Das Bild wurde mit transparenten Stoffen gefertigt und auch die Herzen wurden in das Bild mit aufgenommen. Das Werk entstand partizipativ mit Kindern der KiTa St. Nikolaus in Lenting. In einem Vormittagsworkshop stellte ich den Kindern das Projekt vor und erklärte ihnen mein Vorhaben. Für dieses würden wir aus rottönigem Wollgarn Schnüre flechten, welche dann im Werk zusammengefügt und im Rahmen der Ausstellung präsentiert werden sollten. Nachdem ich die Kinder zu spielerischen Flechtübungen angeleitet hatte, entstanden die im Werk verarbeiteten Strähnen. Die Einzigartigkeit der geflochtenen Strähnen soll durch deren bewusst geradlinige Anbringung betont werden.

31 | Irmi Schwoshuber | Patchwork

31 | Irmi Schwoshuber | Patchwork

Recycelte Materialien
2024/25

In der Arbeit agiert die Künstlerin mit der Technik des Patchworks als gestalterischer Ausdrucksform. Dadurch wird der „Rote Teppich“ nicht als fertiges Objekt verstanden, sondern als Ausgangspunkt für eine künstlerische Auseinandersetzung mit Fragmentierung, Vielschichtigkeit und Zusammensetzung. Das Patchwork dient dabei nicht nur als handwerkliche Technik, sondern als konzeptuelles Mittel, um unterschiedliche Textilien, Farben und Strukturen zu einem neuen Ganzen zu verbinden. Durch diese bewusste Verbindung von Materialität und Symbolik entsteht ein Werk, das sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene Fragen nach Zugehörigkeit, Wert und Sichtbarkeit verhandelt.

32 | Studentisches Team | Gemeinsam studieren – gemeinsam weben – gemeinsam ein Team bilden

32 | Studentisches Team | Gemeinsam studieren – gemeinsam weben – gemeinsam ein Team bilden

Recycelte Materialien
2024/25

Das Team ließ sich von der symbolträchtigen Idee des „Roten Teppichs“ inspirieren – einem Sinnbild für Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Inszenierung. Ausgehend von diesem Motiv entwickelten die Studierenden eine gewebte Farberzählung, die die ursprüngliche Funktion des Teppichs neu interpretiert. In ihrem gestalterischen Prozess verwoben sie Farben, Materialien und Strukturen zu einer textilen Komposition, die nicht nur als Oberfläche, sondern als narratives Element fungiert. Jeder Farbton, jede Faser trägt zur Gesamtgeschichte bei und spiegelt individuelle wie kollektive Perspektiven wider. So entstand ein vielschichtiges Gewebe, das Geschichten erzählt – nicht mit Worten, sondern durch die Sprache der Farbe und des Materials.

33 | Eric Wolter | Walburg webt

33 | Eric Wolter | Walburg webt

Lehramt Grundschule, 6. Semester
in Zusammenarbeit mit den Kunst AGs der Grundschule Sankt Walburg
Ansprechpartner: Eric Wolter
Wolle gewebt
2025

In enger Zusammenarbeit mit der Grundschule Sankt Walburg entstand im Rahmen einer wöchentlichen Kunst-AG ein großformatiger Gemeinschaftsteppich. 
Unter dem Motto „Vielfalt verbindet“ gestalteten die Schülerinnen und Schüler farbenfrohe, individuelle Motive, die zu einem großen Ganzen zusammengefügt wurden. Die Arbeit förderte nicht nur kreative Ausdrucksformen, sondern auch Teamarbeit, Ausdauer und den Blick für das Gemeinsame in der Diversität.

34 | Antonia Singeri | Geschichten von Reisenden

34 | Antonia Singeri | Geschichten von Reisenden 

Interdisziplinärer Bachelor, 4. Semester
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum in München, 
verschiedene Textilien genäht, gestickt, gehäkelt, geknüpft
2025

An diesem Teppich arbeiteten die Besucherinnen und Besucher des Deutschen Museums in München gemeinsam. Sie konnten bei der Gestaltung des Teppichs kreativ sein und währenddessen mit anderen in Kontakt treten. Dabei durften sie sich auf dem Teppich verewigen, von ihren Reisen erzählen oder ihre Gedanken teilen. Das Ziel war der gemeinsame Austausch durch die gemeinsame Arbeit am Teppich.

35 | Werner-von-Siemens-Gymnasium Weißenburg | WIR

35 | Werner-von-Siemens-Gymnasium Weißenburg | WIR

in Zusammenarbeit mit OStRin Christine Schweiger
Stoff, Wolle geschnitten, gewebt, gefärbt
2025

Die Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen des Gymnasiums in Weißenburg haben sich von der Idee des „Roten Teppichs“ inspirieren lassen, um ihre ganz persönlichen Geschichten auf besondere Weise zum Leben zu erwecken. Aus dem Gestaltungsprozess resultierten textile Kunstwerke, die den Alltag und die Interessen der Jugendlichen widerspiegeln – von leuchtenden Rottönen, die Emotionen und Stimmungen einfangen, bis hin zu detailreichen Motiven rund um den Lieblings-Fußballverein oder besondere Erlebnisse aus dem persönlichen Umfeld. 
Die Werke reichen von abstrakten Farbkompositionen bis hin zu symbolischen Darstellungen, die die Vielfalt der Geschichten und Erfahrungen, Träume und Wünsche der jungen Menschen widerspiegeln und die den (Schul)alltag prägen.

36 | Klasse 6d der staatlichen Realschule Neuburg an der Donau | NO TITLE

36 | Klasse 6d der staatlichen Realschule Neuburg an der Donau | NO TITLE 

in Zusammenarbeit mit StR Pascha Port
Stoff, Filz und Wolle geschnitten, gewebt, gefärbt
2025

In Kleingruppen gestaltete die Klasse 6d individuelle Teppiche – jeder einzigartig, jeder Ausdruck gemeinsamer Kreativität. 
Die Vielfalt der Ergebnisse spiegelt die Individualität innerhalb der Klasse wider, in der unterschiedliche Perspektiven und Fähigkeiten zusammenkommen. 
Durch das gemeinsame Gestalten erlebten die Schülerinnen und Schüler, wie aus Unterschiedlichkeit Gemeinschaft entsteht und Lernen in der Begegnung wächst.

37 | Mona Winzer | Danke, ich freue mich (nicht)

37 | Mona Winzer | Danke, ich freue mich (nicht)

Interdisziplinärer Bachelor 
Kunstpädagogik, 6. Semester
Plastik aus Wolle (gehäkelt und gefilzt), Blumensteckschaum, Draht, Perlen und getrockneten Rosen
2025

Ein geschenkter Blumenstrauß ist eine nette Geste, doch die Freude darüber nur von kurzer Dauer: Innerhalb weniger Tage verblühen die Blüten und die Blumen sterben. Und so schwingt bei jedem „Danke“, so ehrlich es auch gemeint ist, schon gleich auch ein Hauch schlechten Gewissens mit, dass die wunderbare Natur wieder einmal unserer Konsumgesellschaft zum Opfer fällt. Warum also nicht etwas Langlebiges verschenken, vielleicht sogar etwas Selbstgemachtes?

Mitmachstationen

Ein wichtiger Aspekt der Ausstellung bestand in der partizipativen Gestaltung. An unterschiedlichen Stationen lagen Anleitungen bereit, um vor Ort selbst Hand anzulegen und verschiedene Techniken auszuprobieren. 

Mitmach-Teppich | Alisa Weidemann

Hier durfte man Teil einer interaktiven Komposition sein. Man führte dafür einen oder mehrere der folgenden Schritte aus:

➔ Ein Element aus dem Behälter hinzufügen 
➔ Ein Element von der Klettfläche entfernen
➔ Ein Element auf dem Teppich verschieben

Dabei konnte man sich von den Farben, Formen und Strukturen der Elemente inspirieren lassen.

Webtechnik | Eric Wolter

An dieser Station durfte man selbst weben. Man führte dafür folgende Schritte aus:

➔ Einen bunten Papierstreifen nehmen
➔ Diesen abwechselnd unter einen Plastikstreifen und über den nächsten immer im Wechsel fädeln, bis man auf der anderen Seite angekommen ist

In Kooperation mit anderen Besuchern entstand somit ein partizipatives Webmuster.

Woll-Bommel  | Celine Schüller

Als Werkzeug diente eine Kartonschablone. Man führte dafür folgende Schritte aus:

➔ Den „kurzen Faden“ als Schlaufe bis ans runde Ende des Schlitzes in der Kartonschablone ziehen
➔ Den „langen Faden“ (ca. 60 Umwickelungen) über die kurze Seite wickeln
➔ Die beiden Enden des „kurzen Fadens“ durch die Schlaufe ziehen und diese richtig fest verknoten
➔ Die Schere durch die, bei der Umwicklung entstandenen, Schlaufen führen und alle Schlaufen aufschneiden

Bei Bedarf kann der Bommel mit einer Schere noch etwas in Form geschnitten werden. 

Rundstricken mit der Strickliesel | Elisabeth Schmitt

Bei dieser Station wird das Prinzip der Strickliesel veranschaulicht, bei der man im Kreis strickt. Man führte dafür folgende Schritte aus:

➔ Den Faden von außen vor den nächsten Metallbügel, immer von rechts nach links vor die Öse, legen
➔ Mit den Fingern die untere Schlaufe über den Faden heben
➔ Den Vorgang bei allen weiteren Metallbügeln ringsum wiederholen

Der Faden sollte nicht zu festgezogen werden – sonst lässt er sich nur schwer über die Bügel legen!