Eröffnungsfeier für neue IT-Infrastruktur der KU: „Investitionen fallen auf fruchtbaren Boden“
Sicherheit, Stabilität, Wirtschaftlichkeit und Effizienz – diese Ziele hat die KU mit einer grundlegenden Neuausrichtung ihrer IT-Infrastruktur an beiden Standorten der KU verfolgt. Die Inbetriebnahme der neuen Serverräume wurde nun mit einer Eröffnungsfeier begangen, die zugleich Anlass für ein Symposium mit hochkarätigen Sprecherinnen und Sprechern zu aktuellen Herausforderungen von IT im Hochschulbereich war. Zu diesem konnte der Leiter des Universitätsrechenzentrums, Dr. Nils Blümer, nicht nur bayerische Fachkolleginnen und -kollegen begrüßen, denen unter anderem ein Keynote-Vortrag von Oliver Janoschka, Geschäftsstellenleiter des Hochschulforums Digitalisierung beim Stifterverband, geboten wurde. Den Schlüssel zu den neuen Server-Räumen übergab symbolisch Dr. Rolf-Dieter Jungk, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
In seinem Grußwort betonte Jungk, dass die Digitalisierung der Hochschulen dem Ministerium ein wichtiges Anliegen sei. Von den rund zwei Millionen Euro an Kosten für das Großprojekt an der KU übernimmt der Freistaat knapp 1,7 Millionen Euro, die weiteren Mittel der kirchliche Träger der KU. „Eine entsprechende Ausstattung ist ein Wettbewerbsfaktor für alle Hochschulen. Die beste IT zeichnet sich dadurch aus, dass man sie nicht bemerkt. Die KU ist am Puls der Zeit und nimmt mit ihrem christlichen Leitbild und ihrem hohen wissenschaftlichen Anspruch die Herausforderungen von heute und morgen an. Gerade in diesen Zeiten sind wir sehr froh, dass sie unsere bayerische Hochschullandschaft bereichert. Der Freistaat bleibt ihr verlässlicher Partner“, so Jungk. Mit der Gründung des Mathematischen Instituts für Maschinelles Lernen und Data Science (MIDS) sowie dem Studiengang für Data Science sei Digitalisierung an der KU nicht mehr nur ein Zukunftsthema, sondern auch ein bedeutender neuer Schwerpunkt. „Ihre Erfolge zeigen eindrucksvoll: Unsere Investitionen fallen hier auf fruchtbaren Boden!“
Prof. Dr. Jens Hogreve, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs sowie verantwortlich für Fragen der IT im Präsidium der KU, skizzierte in seiner Ansprache, dass nicht nur die technische Notwendigkeit das Großprojekt erforderlich gemacht habe, sondern auch die inhaltliche Ausrichtung der KU. Diese habe sich binnen kurzer Zeit von einer insbesondere geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Universität hin „zu einem kleinen digitalen Player“ entwickelt. Unter dem Leitbild „Eine am Menschen orientierte digitale Gesellschaft“ wolle die KU in diesem Themenfeld ein komplementäres Profil anbieten, das darüber hinaus Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Engagement miteinander verbinde. Die neuen Rechnerkapazitäten seien auch Grundlage dafür, die Kompetenzen im Bereich KI weiter auszubauen – etwa über die Forschung am MIDS.Rechenzentrumsleiter Dr. Nils Blümer und Stefan Wenzel, Leiter Bau- und Technisches Gebäudemanagement, ließen die Genese des Großprojektes Revue passieren, das parallel in Eichstätt und Ingolstadt zu bewerkstelligen war. Bereits seit 2017 waren verschiedene Optionen durchgespielt worden, um Brand- und Einbruchschutz sowie Effizienz, Leistungsfähigkeit und Ausfallsicherheit der IT langfristig zu gewährleisten. Die Entscheidung fiel dann für ein Konzept der sogenannten Georedundanz: Anstatt einen großen Serverraum neu zu bauen oder anzumieten, der beide Standorte versorgt, wird die Technik räumlich auf Eichstätt und Ingolstadt verteilt. Dank schneller Datenverbindung ist sie jedoch so miteinander verknüpft, dass sie ein System bildet. Zudem wird diese Konstellation nach Ausbau entsprechender Netzwerke mittelfristig die Betriebssicherheit erhöhen: Fallen die Server an einem Standort aus, können die wesentlichen Systeme vom anderen Standort übernommen werden.
Mit der Entscheidung für einen Umbau im denkmalgeschützten Bestand galt es, die erforderliche Technik auf begrenztem Raum unterzubringen. Dafür verlegte man den bisherigen EDV-Raum am Standort Eichstätt aus dem Erdgeschoss der ehemaligen Orangerie in den Keller des Gebäudes. Während zuvor der Raum gekühlt wurde, in dem sich die Server befanden, sind es nun nur noch die sogenannten IT-Safes – einbruchsichere und wasserdichte Systemschränke – die gezielt klimatisiert werden. Dies sorgt zusammen mit neuer Serverarchitektur für mehr Energieeffizienz. Am Standort Ingolstadt wurde der Serverraum ausgebaut und modernisiert. Dort erfolgt die Klimatisierung wiederum über die Trennung von „Kaltgang“ und „Warmgang“: Durch die physische Trennung der Kühlluft von der warmen Abluft lässt sich so ebenfalls die Effizienz der Kühlung wesentlich erhöhen.
Speziell der kleine Grundriss der Räume für die Netzwerktechnik, Kühlung, Brandschutz und Batterie-Notstromversorgung am Standort Eichstätt waren eine Herausforderung für die Planung und die Koordinierung von mehr als 30 Firmen. Zum Jahreswechsel erfolgte dann die Umstellung der IT-Infrastruktur auf die neue Technik.
Nach den Serverräumen werden nun noch die Datennetze der Universität erneuert. Das Ziel ist eine flächendeckende Gigabit-Anbindung für alle Arbeitsplätze sowie eine schnelle Direktverbindung Eichstätt-Ingolstadt. Das Projekt beinhaltet außerdem die Beschaffung einer so genannten Next-Generation-Firewall sowie neuer Sicherheitstechnik zum Schutz der IT vor Angriffen, Datenverlust und Betriebsunterbrechungen.
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