Prof. Dr. Florian Kluger hat Theologie, Pädagogik, Soziologie und Religionspädagogik / Kirchliche Bildungsarbeit in Eichstätt und Würzburg studiert. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Akademischer Rat und Oberrat an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Promotionsstudium an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Lehraufträge an verschiedenen Universitäten, u.a. in Siegen. Gutachter bei Fernkurs-Programmen. Habilitation 2018 im Schnittfeld von Theologie und Bildung. Erfahrungen und Zusatzqualifikationen in Schule und Pastoral, Hochschuldidaktik, Erwachsenenbildung, Fundraising-Beratung und Coaching. Von 2016 bis 2020 Vertretungsprofessor an der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit (Lehrgebiete: Liturgik, Dogmatik, Verkündigung). Während dieser Zeit hatte er folgende Funktionen inne: Prodekan (stellv. Fakultätsleitung), strategische Fakultätsentwicklung, Fakultätsratsmitglied, Senatsausschuss Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs (bis 10/2019), gemeinsamer Prüfungsausschuss RPF/FSA, Vertreter der Katholischen Universität für den Förderverein "Freunde des Jura-Museums Eichstätt e. V." und Senator der Katholischen Universität. Seit September 2020 ist er Geschäftsführer und Direktor des Instituts für Soziale Berufe Ravensburg ggmbh. Seit März 2021 Honorarprofessor an der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit.
- praktisch-theologische Fragestellungen in pastoralen Veränderungsprozessen der Gegenwart, insbesondere Kasualienpraxis und -Frömmigkeit sowie diakonische Pastoral
- Sakramententheologie und Ekklesiologie,
- Religiöse Bildung
- Rezeptionsprozesse der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils (siehe auch aktuelles DFG-Projekt).
Forschungsdatenbank:
http://fordoc.ku-eichstaett.de/2064/
Die von Prof. Dr. Florian Kluger mitorganisierte Studientagung fand am 15. Januar 2020 in Eichstätt statt. Den Hauptvortrag hielt Frau Dr. Marose vom Bonner Institut für berufsorientierte Religionspädagogik. Weitere Gesprächspartner*innen aus den Bereichen Schulpastoral und Krisenintervention an der Schule, Telefonseelsorge, Palliativbegleitung, Trauer mit Kindern und Psychologie gaben Einblick in das facettenreiche Themenfeld.
Von "Pfützenhüpfern" und einer Diva – facettenreiche Studientagung zum Thema „Gehen lassen: Tod und Trauer in Schule und Pastoral“
Dr. Monika Marose (2.v.l.) hielt den Hauptvortrag der Studientagung - hier im Bild mit den Organisatoren der Studientagung, Prodekan Prof. Dr. Florian Kluger (1.v.l.) und Studiendekan Prof. Dr. René Torkler (3.v.l.) sowie dem Dekan Prof. Dr. Uto Meier (4.v.l.) (Foto: Schulte Strathaus).
Der Dekan begrüßt die Teilnehmer*innen der Studientagung (Foto: Pachale).
Der Studiendekan stellt die Hauptrednerin vor (Foto: Pachale).
Dr. Monika Marose geht auf die Fragen aus dem Plenum ein (Foto: Pachale).
Das Podiumsgespräch mit Expert*innen aus der Praxis (Foto: Pachale).
Auch Ida und Michel waren zu Gast bei der Studientagung - und standen symbolisch für die Bedeutung von Trauerorten (Foto: Pachale).
Am 15. Januar 2020 fand unter dem Titel „Gehen lassen: Tod und Trauer in Schule und Pastoral“ die Studientagung der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit statt.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Uto Meier, hielt Dr. Monika Marose den Hauptvortrag zum Thema „Trau deiner Hoffnung mehr als deiner Verzweiflung: Herausforderungen, Grenzen und Chancen im Umgang mit Erfahrungen von Sterben, Tod und Trauer“. Frau Dr. Marose ging dabei zunächst auf die Bedeutung von Trauer, insbesondere nicht gelebter Trauer für unsere gegenwärtige Gesellschaft ein. Zunehmend gebe es Tendenzen, die Tod und Trauer als durch technische Lösungen zu behebende Probleme behandelten. So werde etwa die Zeitspanne, in der Trauer als „normales“ und nicht pathologisches Phänomen gesehen werden, zunehmend kürzer angesetzt.
Auch gebe es Ansätze, die versuchten das „Gehen lassen“ dadurch zu vermeiden, dass sie virtuelle Abbilder der Verstorbenen erschaffen. „Trauer ist eine Diva“, brachte es Marose auf den Punkt. Trauer benötige Aufmerksamkeit und einen bewussten und respektierenden Umgang. Entsprechende Angebote, unter anderem auch in beruflichen Kontexten, zeigten wie gefragt Unterstützung für Menschen in Trauerphasen ist. Christliche Hoffnungsbilder könnten in Trauersituationen eine wichtige Stütze sein.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Prof. Dr. Florian Kluger moderiert wurde und an der auch Frau Dr. Marose teilnahm, kamen Praktikerinnen und Praktiker aus der pastoralen Arbeit mit Trauernden zu Wort: Helmut Enzenberger, Schulseelsorger und Religionslehrer sowie Diözesanbeauftragter für Krisenintervention Seelsorge in Neumarkt (OPf), Hans Iberl, Pastoralreferent und Leiter der Telefonseelsorge Ingolstadt, sowie Dr. Cordula Klenk, Referentin für Flüchtlingshilfe und Integrationsdienste bei den Maltesern, die jahrelange Erfahrung mit Kindertrauergruppen gesammelt hat, gaben Einblicke in ihre Erfahrungen und Umgehensweisen mit Tod und Trauer.
Frau Dr. Klenk berichtete aus ihrer Arbeit mit Kindertrauergruppen, dass Kinder beim Trauern wie „Pfützenhüpfer“ seien – für bestimmte Momente könne die Trauer sehr präsent sein, dann aber auch schnell wieder verschwinden. Erwachsene hingegen schwämmen oft in einem „Meer aus Trauer“. Dem schloss sich Herr Enzenberger an und betonte, wie wichtig Trauerorte und –räume sowohl im metaphorischen wie im konkreten Sinne seien, da sie den Trauernden zeigen könnten, dass sie sich in den Trauerraum hineinbegeben, ihn aber auch wieder verlassen können. Herr Iberl erzählte aus der Telefonseelsorge, welche Bedeutung es für trauernde Menschen habe, dass man ihnen zuhöre, dass es aber nicht darauf ankäme, ihnen fertige Antworten zu geben. Dies schloss auch an eine Frage aus dem Plenum an, wo die Grenze zwischen Trost und Vertröstung zu ziehen sei. Hier waren sich die Podiumsmitglieder einig, dass Trost in den Trauernden wachsen müsste und dass auch die Würde der Untröstlichkeit zu respektieren sei. Gerade deshalb sei es sowohl in Schule als auch im pastoralen Bereich so wichtig, Trauernden einen Ort zu eröffnen, an dem sie ihre Trauer leben könnten, da dies im familiären Umfeld nicht immer möglich sei.
Am Nachmittag boten Workshops den Studierenden und Tagungsteilnehmer*innen die Möglichkeit, die zuvor besprochenen Themen vertieft zu behandeln: Monika Kern, Lehrkraft für den Bereich Psychologie an der RPF, hielt einen Workshop zum Thema „Hinterher ist alles anders – Nahtoderfahrungen im Gespräch“. Als Gast gab Frau Barbara Hauer aus München aus authentischer Perspektive über Nahtoderfahrung Auskunft. Dr. Cordula Klenk hielt ihren Workshop zur Arbeit mit Kindertrauergruppen unter dem Titel „Lange saßen sie da und hatten es schwer. Aber sie hatten es gemeinsam schwer, und das war ein Trost.“ (A. Lindgren) – Trauernde Kinder begleiten. Anke Thiede, Referentin im sozialen Ehrenamt und Koordinatorin im Hospiz- und Palliativberatungsdienst in Eichstätt, stellte in ihrem Workshop „Begleitung auf dem letzten Weg – Möglichkeiten der palliativen Begleitung“ die Arbeit auf einer Palliativstation vor.
Im Abschlussplenum gaben die Studierenden und Tagungsteilnehmer*innen ein durchweg positives Feedback: die Workshops sowie Vortrag und Podiumsgespräch hätten ihnen vielfältige Einblicke in die Thematik und den professionellen Umgang mit Trauerarbeit, aber auch die generelle Behandlung des Themas in der Schule gegeben; besonders die authentische Begegnung mit Frau Hauer hatte tiefen Eindruck hinterlassen.
Interview mit Prodekan Prof. Dr. Florian Kluger zur Kooperation mit Jesuit-Worldwide Learning. Seit dem Wintersemester 2019/20 können Studierende aus Krisengebieten an der KU ein Zertifikat für die Ausbildung zum "Learning Facilitator" durch JWL erwerben. Die Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit bietet hierfür den institutionellen Rahmen.
„Auftrag für das Wohl aller“. Hochschulbildung geht an die Grenzen: Die Katholische Universität Eichstätt ist Teil des weltweiten Bildungsprogrammes „Jesuit Worldwide Learning“. Ein Gespräch mit Florian Kluger von der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit.
Das Programm „Jesuit Worldwide Learning“ bietet unter anderem im afghanischen Bamyan Fortbildungen zum Lernbegleiter an – ab dem Wintersemester mit Beteiligung der KU. In Bamyan studieren mittlerweile mehr Frauen als Männer. (Foto: Jesuit Worldwide Learning)
Das Gespräch führte Annalia Machuy von der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost". Florian Kluger ist Professor für Liturgie, Dogmatik und Verkündigung in Eichstätt und mitverantwortlich für die Kooperation mit Jesuit Wordwide Learning
Herr Kluger, ab diesem Wintersemester ist die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) Teil des Bildungsprogramms „Jesuit Worldwide Learning“ (JWL). Wie kam die Kooperation zustande?
Der Direktor des Programmes, Jesuitenpater Peter Balleis, ist auf uns als KU zugekommen und hat uns als Partner für JWL angefragt. Das jesuitische Bildungsprogramm bietet unter anderem Fortbildungen zum sogenannten „Learning Facilitator“. Diese „Lernbegleiter“ können dann vor Ort andere Studierende persönlich unterstützen und fungieren so als Multiplikatoren. Als Katholische Universität mit Schwerpunktsetzung in der Lehrerausbildung und in der Bildungsarbeit können wir in diesem Bereich des Programmes einen wichtigen Beitrag leisten.
Wie sieht die Zusammenarbeit konkret aus?
Aktuell ist es vor allem eine ideelle Unterstützung. 31 Studierende aus Afghanistan und Kenia sind an unserer Universität eingeschrieben und absolvieren das von JWL angebotene Programm. So können ihnen offizielle akademische Weiterbildungszertifikate und Nachweise ausgestellt werden. Die Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit bietet hierfür den institutionellen Rahmen und garantiert für die akademische Qualität. Wir arbeiten derzeit daran, auch personelle und inhaltliche Ressourcen für das Programm bereitzustellen. Wir rechnen mit einer vielfältigen Beteiligung der verschiedenen an der KU vertretenen Disziplinen.
Wichtigstes Medium von JWL ist das Internet. Für Kardinal Newman war bei Bildung hingegen die persönliche Begegnung zwischen Lehrendem und Lernendem entscheidend, eine „Einfühlung von Geist zu Geist“, wie er es nannte. Wie schafft JWL es, beides zu verbinden?
Das Programm arbeitet ähnlich einem Fernstudium vor allem mit Online-Kursen. Die Studierenden können auf einer e-Learning-Plattform Inhalte herunter- und ihre Arbeitsergebnisse hochladen. Wir alle wissen, dass bereits in Deutschland nicht überall eine gute Internetverbindung vorhanden ist. Noch weniger ist dies in Krisengebieten der Fall. Um unabhängiger von der Verfügbarkeit von Internet zu sein, wurde in Kooperation mit dem Online-Marketing-Unternehmen „Seitwerk“ eine App entwickelt, mit der die Studierenden auf ihren Tablets auch offline arbeiten können. Ergänzt wird dies durch Lerngruppen vor Ort. Dort findet ein intensiver Austausch statt. Zum Online-Kurs gehören auch regelmäßige Chats, bei dem Ansprechpartner mit den Studierenden über das Gelernte diskutieren. Der persönliche Austausch ist trotz der stark digitalen Ausrichtung des Programms wesentlich für das Lernen. Das Internet ist lediglich das Medium, um diesen Kontakt auch an den Orten möglich zu machen, an denen jungen Menschen oft keinen Zugang zu Bildung haben.
Die Präsidentin der KU, Frau Gabriele Gien, hat von einer „globalen Verantwortung“ der Katholischen Universität für Bildung gesprochen. Warum, glauben Sie, ist es wichtig, als katholische Bildungseinrichtung diese Verantwortung wahrzunehmen?
Im Namen unserer Universität steht es bereits: Katholisch heißt allumfassend und bedeutet im konkreten Fall, dass die KU ihren Auftrag für das Wohl aller ernst nimmt. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht im ersten Satz der Konstitution über die Kirche in der Welt von heute davon, dass Freude und Hoffnung, Trauer und Angst aller Menschen heute auch immer uns als Christen betreffen und uns zum Handeln herausfordern. Für ihren Bereich, nämlich der Bildung, greift dies die KU auf und möchte auch gerade dort ihrem Auftrag gerecht werden, wo Menschen nur eingeschränkte Teilhabechancen haben, wie zum Beispiel in Krisengebieten. Mit verschiedenen Initiativen nimmt die KU diese globale Verantwortung ernst, die Kooperation mit JWL ist nur eine davon.
JWL richtet sich dabei an Menschen jeder Kultur und Religion. Inwiefern spielt der christliche Glaube dennoch eine Rolle?
JWL ist keine missionarische Organisation. Ziel ist nicht, den katholischen Glauben an die Studierenden heranzutragen, sondern ihnen durch gute Bildung eine Perspektive zu geben und ein besseres Leben zu ermöglichen. Der christliche Glaube ist hierbei die Motivation, sich für Menschen in Not oder an den gesellschaftlichen Rändern einzusetzen.
Dieser Einsatz ist zunächst einmal selbstlos und verfolgt keine Nebenzwecke. Wenn die Studierenden dann einmal fragen, aus welcher Motivation heraus wir das machen, dann können wir ihnen natürlich Antwort geben. So wie es im ersten Petrusbrief 3,15 heißt: Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.
Kritische, lösungsorientierte Persönlichkeiten auszubilden, sei der Schlüssel zum Frieden, sagt Pater Balleis SJ. Wie kann eine solche Bildung zum Frieden konkret gefördert werden?
Gewalt ist oft das Ergebnis von Perspektivlosigkeit. Dagegen ist JWL eine Initiative, die Perspektiven bieten möchte. Dies geschieht zum Beispiel durch Bildung, die kritisches und reflektiertes Denken und Handeln ermöglicht. Durch Qualifizierungsprogramme wird den Menschen vor Ort nicht nur persönliche Hoffnung gegeben, sondern auch die Möglichkeit, Problemen konstruktiv zu begegnen. Frieden wird meines Erachtens dort möglich, wo viele Menschen sich in Achtung und Respekt begegnen. Genau dort möchte JWL, das ja gerade in den Krisenregionen der Erde arbeitet, ansetzen.
Quelle: Annalia Machuy / Die Tagespost vom 6. Nov. 2019 Links: www.die-tagespost.de/leben/bildung/Auftrag-fuer-das-Wohl-aller;art4888,202596
Die Wissenschaftler Prof. Dr. Florian Kluger (Professur für Liturgik, RPF), Prof. Dr. Jürgen Bärsch (Professur für Liturgiewissenschaft, THF) und Prof. Dr. Winfried Haunerland (Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft, LMU München) erforschen bereits seit 2005 gemeinsam die Rezeptionsprozesse des Zweiten Vatikanums. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG fördert das neue Teilprojekt mit 330.000 Euro.
Vor über fünfzig Jahren verabschiedeten die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils die Liturgiekonstitution, die eine umfassende Erneuerung des Gottesdienstes auf den Weg brachte und tief in die Kirche hineinwirkte. Wie die Liturgiereform speziell in Ordensgemeinschaften des deutschsprachigen Raums rezipiert wurde, untersucht in den kommenden drei Jahren ein Team aus Theologen der KU und der Ludwig-Maximilians-Universität München.
In zwei vorhergehenden Teilprojekten erforschten die Liturgiewissenschaftler dabei die Verwirklichung der Liturgiereform auf Ebene der Ortskirchen sowie der Bistümer im deutschsprachigen Raum, den Niederlanden, Chile und Polen. „Neben der territorialen Gliederung der Kirche in Bistum und Pfarrei haben die Ordensgemeinschaften als personale Untergliederungen eine eigene Rezeptionsgeschichte, die bisher noch nie näher untersucht wurde“, erklärt Professor Bärsch.
Anhand der männlichen Ordensgemeinschaften der Franziskaner und der Benediktiner wollen die Theologen exemplarisch der Frage nach dem liturgischen Eigenleben innerhalb von Orden nachgehen. Weibliche Ordensgemeinschaften sollen Gegenstand eines Folgeprojektes sein, deren Strukturen eine andere Herangehensweise erfordern. Zentraler Forschungsaspekt sind die sogenannten Ritualien, in denen Ordensgemeinschaften ihre eigenen Riten und Feiern regeln. Solche Ritualien existieren zum einen für gesamte Orden, darüber hinaus jedoch auch für einzelne Provinzen oder gar Klöster. „Ordensritualien stellen eine hervorragende Quelle dar, um die liturgisch-sprituelle Praxis nachvollziehen zu können“, erläutert Professor Kluger. Neben der Arbeit in Ordensarchiven wollen die drei Forscher außerdem Zeitzeugengespräche mit Personen führen, die an der Umsetzung der Liturgiereform in den Ordensgemeinschaften beteiligt waren. In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben Bärsch, Kluger und Haunerland dafür bereits 30 Kooperationspartner gewinnen können. „Eine Herausforderung besteht in der Zugänglichkeit der Ritualien durch die rückläufige Zahl an Ordensgemeinschaften. Insofern ist auch die Sicherung der Datengrundlage ein Anliegen unseres Projektes“, ergänzt Professor Haunerland.
Vor diesem Hintergrund soll mit dem Vorhaben außerdem die bibliographische Erfassung und inhaltliche Beschreibung von Ordensritualien im deutschen Sprachraum als Instrument für weitere Forschungen vorangetrieben werden. Eine solche Zusammenstellung ist bislang nicht vorhanden, so dass sich Wissenschaftler künftig auf elektronischem Weg leichter einen Überblick von den schriftlich niedergelegten Riten und Feiern einzelner Ordensgemeinschaften verschaffen können. Der Zeitraum dieser Bibliographie soll weit über das Zweite Vatikanische Konzil zurückreichen, um im Vergleich zu früheren Versionen die Rezeption der Liturgiereform nachvollziehen zu können.
Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter www.ku.de/thf/liturgie/forschung/rezeption-der-liturgiereform
Die Wissenschaftler Prof. Dr. Florian Kluger (Professur für Liturgik, RPF), Prof. Dr. Jürgen Bärsch (Professur für Liturgiewissenschaft, THF) und Prof. Dr. Winfried Haunerland (Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft, LMU München) erforschen bereits seit 2005 gemeinsam die Rezeptionsprozesse des Zweiten Vatikanums. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG fördert das neue Teilprojekt mit 330.000 Euro.
Vor über fünfzig Jahren verabschiedeten die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils die Liturgiekonstitution, die eine umfassende Erneuerung des Gottesdienstes auf den Weg brachte und tief in die Kirche hineinwirkte. Wie die Liturgiereform speziell in Ordensgemeinschaften des deutschsprachigen Raums rezipiert wurde, untersucht in den kommenden drei Jahren ein Team aus Theologen der KU und der Ludwig-Maximilians-Universität München.
In zwei vorhergehenden Teilprojekten erforschten die Liturgiewissenschaftler dabei die Verwirklichung der Liturgiereform auf Ebene der Ortskirchen sowie der Bistümer im deutschsprachigen Raum, den Niederlanden, Chile und Polen. „Neben der territorialen Gliederung der Kirche in Bistum und Pfarrei haben die Ordensgemeinschaften als personale Untergliederungen eine eigene Rezeptionsgeschichte, die bisher noch nie näher untersucht wurde“, erklärt Professor Bärsch.
Anhand der männlichen Ordensgemeinschaften der Franziskaner und der Benediktiner wollen die Theologen exemplarisch der Frage nach dem liturgischen Eigenleben innerhalb von Orden nachgehen. Weibliche Ordensgemeinschaften sollen Gegenstand eines Folgeprojektes sein, deren Strukturen eine andere Herangehensweise erfordern. Zentraler Forschungsaspekt sind die sogenannten Ritualien, in denen Ordensgemeinschaften ihre eigenen Riten und Feiern regeln. Solche Ritualien existieren zum einen für gesamte Orden, darüber hinaus jedoch auch für einzelne Provinzen oder gar Klöster. „Ordensritualien stellen eine hervorragende Quelle dar, um die liturgisch-sprituelle Praxis nachvollziehen zu können“, erläutert Professor Kluger. Neben der Arbeit in Ordensarchiven wollen die drei Forscher außerdem Zeitzeugengespräche mit Personen führen, die an der Umsetzung der Liturgiereform in den Ordensgemeinschaften beteiligt waren. In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben Bärsch, Kluger und Haunerland dafür bereits 30 Kooperationspartner gewinnen können. „Eine Herausforderung besteht in der Zugänglichkeit der Ritualien durch die rückläufige Zahl an Ordensgemeinschaften. Insofern ist auch die Sicherung der Datengrundlage ein Anliegen unseres Projektes“, ergänzt Professor Haunerland.
Vor diesem Hintergrund soll mit dem Vorhaben außerdem die bibliographische Erfassung und inhaltliche Beschreibung von Ordensritualien im deutschen Sprachraum als Instrument für weitere Forschungen vorangetrieben werden. Eine solche Zusammenstellung ist bislang nicht vorhanden, so dass sich Wissenschaftler künftig auf elektronischem Weg leichter einen Überblick von den schriftlich niedergelegten Riten und Feiern einzelner Ordensgemeinschaften verschaffen können. Der Zeitraum dieser Bibliographie soll weit über das Zweite Vatikanische Konzil zurückreichen, um im Vergleich zu früheren Versionen die Rezeption der Liturgiereform nachvollziehen zu können.
Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter www.ku.de/thf/liturgie/forschung/rezeption-der-liturgiereform
Prof. Dr. Florian Kluger und Schauspieler Sebastian Dunkelberg arbeiten mit Studierenden in der Praxisphase am Thema Präsenz und Körpersprache in Liturgie und Berufsalltag ...
Prof. Dr. Florian Kluger und Domvikar Reinhard Kürzinger führten in mediale Verkündigungsformate ein.
Nach dem Ende der Vorlesungszeit pilgerte eine Gruppe von Studierenden im Rahmen eines Seminars zusammen mit Prof. Dr. Florian Kluger auf dem Ökumenischen Pilgerweg von Eichstätt nach Heidenheim.
Zum Bericht
Zusammen mit Prof. Dr. Florian Kluger erarbeiteten Studierende im BA Religionspädagogik Gottesdienstmodelle und Bildungsmodule zum Themenbereich Kinderliturgie.
Zum Bericht
Bitte beachten Sie: Durch Klicken auf die Bildfläche geben Sie Ihre Einwilligung, dass Videoinhalte von YouTube nachgeladen, Cookies von YouTube/Google auf Ihrem IT-System gespeichert und personenbezogene Daten wie Ihre IP-Adresse an Google weitergegeben werden. Klicken Sie nach Beendigung des Videoinhaltes auf ein anderes Video, öffnet sich in einem neuen Tab Ihres Browsers YouTube und erfasst weitere Daten von Ihnen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen und unter Google Privacy .
Bitte beachten Sie: Durch Klicken auf die Bildfläche geben Sie Ihre Einwilligung, dass Videoinhalte von YouTube nachgeladen, Cookies von YouTube/Google auf Ihrem IT-System gespeichert und personenbezogene Daten wie Ihre IP-Adresse an Google weitergegeben werden. Klicken Sie nach Beendigung des Videoinhaltes auf ein anderes Video, öffnet sich in einem neuen Tab Ihres Browsers YouTube und erfasst weitere Daten von Ihnen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen und unter Google Privacy .
Einen Gesamtüberblick finden unter folgendem Link: HIER