Angestoßen hat die Übernahme des Archivbestands der Eichstätter Journalistik-Student Dominik Zarychta. In seiner Bachelorarbeit befasste er sich mit dem „Donaukurier“ zwischen 1945 und 1949. Um Einsicht in das Archivmaterial zu bekommen, stand Zarychta in Kontakt mit dem stellvertretenden Chefredakteur des Donaukuriers, Christian Fahn. Der gewährte dem Studenten nicht nur Zugang zum hauseigenen Archiv der Zeitung, sondern verwies auch darauf, dass die Bestände vor 1945 aktuell nicht zugänglich seien, aber dass nach einer Möglichkeit gesucht werde, diese an eine wissenschaftliche Einrichtung zu übergeben. Der direkte Vorläufer des ab September 1945 erscheinenden „Donaukurier“ war der im April 1945 eingestellte „Donaubote“. Der gilt als wahrscheinlich erste NS-Tageszeitung überhaupt und war ab der Gleichschaltung die einzige Tageszeitung im Raum Ingolstadt.
„Nach und nach habe ich während der Erstellung meiner Bachelorarbeit realisiert, was für ein historisch spannendes Konstrukt der Donaubote ist, und mich an Herrn Fahns Worte erinnert“, erzählt Dominik Zarychta. Mit Unterstützung seiner Professorin Friederike Herrmann sprach er das Thema bei der Universitätsbibliothek der KU an. Der „Donaukurier“ meldete sich prompt zurück – die KU könne die „Donaubote“-Bestände gerne übernehmen. Zarychta und Herrmann holten daraufhin im Sommer 2024 die Universitätsbibliothek ins Boot. „Bibliotheken und Archive bilden ein Netzwerk, um Überlieferung zu sichern. Der Donaubote ist nur an sehr wenigen Stellen vorhanden, deshalb haben wir uns an der Aufgabe beteiligt“, sagt Gernot Lorenz, leitender Mitarbeiter der Universitätsbibliothek.