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Gregor Schmalzried zu Gast im Journalistischen Kolloquium

Vergangenen Mittwoch, den 10.12. empfing die KU Eichstätt bereits ihren dritten Gast im journalistischen Kolloquium. Gregor Schmalzried ist Host des KI-Podcasts der ARD und Mitwirkender beim Hörspielpodcast „Mia Insomnia“. Im November erschien außerdem sein erstes Buch „Wir, aber besser“, in dem er sieben Wege zur aktiven Gestaltung und Nutzung von KI schildert. In seinem Vortrag sprach er über KI generell und KI im Journalismus. Moderiert wurde die Veranstaltung von Clara Drewelies und Paula Breitschopf, zwei Studentinnen des Journalistik-Studiengangs.

Nach einer kurzen Zusammenfassung seines journalistischen Werdegangs, beginnend bei Radio M94.5 in München und gefolgt von einer Hospitanz beim BR, ging Schmalzried schnell zum Thema KI über. Er hatte schon immer Interesse an „Internetthemen“, schrieb seine Masterarbeit im Linguistikstudium über die Social-Media-Plattform Twitter und hat sich 2019 schon in einer Radiosendung mit der Frage befasst: „Kann man sich in eine KI verlieben?“
Um die Relevanz des Themas „Künstliche Intelligenz“ zu betonen, zitiert er Bill Gates, der meint, neben ChatGPT nur eine weitere technische Neuheit erlebt zu haben, die genauso revolutionär war.
Mit sehr eingängigen Beispielen zeigt er die aktuelle Schnelllebigkeit technischer Entwicklung und die Unterschiede zwischen verschiedenen Versionen von ChatGPT. So antwortet die Version „5.1 Instant“ sehr schnell, aber teilweise gänzlich falsch, während die Version „5 Thinking“ länger braucht, um eine Antwort zu generieren, wodurch aber auch die Wahrscheinlichkeit auf ein korrektes Ergebnis deutlich steigt.

Wegen der zwar sinkenden, aber nach wie vor vorhandenen Fehlerquote von KI spricht Schmalzried vom Konzept „Human in the loop“. Das bedeutet, dass man immer noch einen Menschen braucht, der die Arbeit und die Ergebnisse der KI überprüft. Dem stellt er aber gleichzeitig die „Fehlerquote“ von Menschen gegenüber. So gab es zum Beispiel eine Studie zum Thema Mikroplastik, bei der den Forschern ein „gigantischer Rechenfehler“ unterlaufen ist, den die KI sofort erkannt hätte. Um solche Fälle zu vermeiden, braucht es laut Schmalzried inzwischen also auch eine „AI in the loop“. „Es gibt mittlerweile Fälle, wo es fahrlässig ist, KI nicht zu benutzen, weil es so gut funktioniert. Das bedeutet nicht, dass wir jetzt Systeme haben, die besser sind als Menschen, es bedeutet nur, dass wir Systeme haben, die anders denken als wir Menschen und die in bestimmten Fällen auch tatsächlich Vorteile haben gegenüber uns.“
Er spricht auch die Nutzung von KI im Journalismus an und die Sorgen Vieler, ihre Jobs an die KI zu verlieren. Bei gewissen Aufgaben hält er es durchaus für sinnvoll, sich diese teilweise oder gänzlich abnehmen zu lassen, zum Beispiel die Vorrecherche oder Fact-Checking. Um darzustellen, wie er als freiberuflicher Journalist, sich Arbeit abnehmen lässt, lässt er ChatGPT live eine Rechnung für ihn schreiben.

Gegen Ende seines Vortrags spricht er nochmal über seinen Podcast und darüber, dass dieser so gut funktioniert, weil er und seine Co-Hosts sehr menschlich und persönlich sprechen. „Die beste Methode gegen ChatGPT vorzugehen, ist es, einfach besser zu sein als ChatGPT.“

Er zeichnet ein insgesamt positives Bild von Künstlicher Intelligenz, leugnet dabei aber nicht die damit verbunden Probleme und Risiken. Wenn KI den Stil von Musikern oder Künstlern übernimmt, ohne dass diese dafür Geld bekommen, dann empfindet er das als „große Ungerechtigkeit“.

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