Auf Einladung von Prof. Dr. Regina Toepfer, Lehrstuhlinhaberin der Professur für Deutsche Philologie, Ältere Abteilung in Würzburg, reisten die Teilnehmer*innen des Forschungskolloquiums "Literatur aus Eichstätter Klöstern" nach Würzburg.
Im Oberseminar präsentierten Caroline Emmelius, Christina Patz und Franziska Kellermann Überlegungen zur Text-Bild-Tradition der Kümmernis-Legende im süddeutschen Raum im 15. Jahrhundert. Die Heilige Kümmernis ist die Tochter eines heidnischen Königs, die sich zum Christentum bekehrt hat. Als sie mit einem anderen heidnischen König verheiratet werden soll, bittet sie den Herrn darum, dass er sie verwandle, damit sie niemanden gefalle außer ihm. Die Heilige wird mit männlichen Attributen entstellt. Voller Zorn lässt ihr Vater sie kreuzigen, Kümmernis stirbt in der imitatio christi.
Kombiniert ist die Legende mit einer Mirakelerzählung, die sich vor der italienischen Skulptur des „Volto Santo“ in Lucca zugetragen haben soll. Die Verbindung dieser beiden Erzähltraditionen prägt Text- und Bildzeugnisse zum Kümmerniskult.