Medien. Sprache. Geschlecht.

Auf dieser Seite finden Sie Informationen rund um die Tagung „Medien – Sprache – Geschlecht“ aus dem Jahr 2015. Die gemeinsame Jahrestagung der DGPuK-Fachgruppen „Medien, Öffent­lichkeit und Geschlecht“ und „Mediensprache – Medien­dis­kurse“ fand vom 19. bis 21. Februar 2015 in Eichstätt statt. Lokale Organisatorin war die Professur für Journalistik und Kommunika­tions­wissenschaft der Katho­lischen Uni­ver­sität Eichstätt-Ingolstadt.

Die DGPuK-Tagung 2015: Medien. Sprache. Geschlecht
© KU Eichstätt-Ingolstadt

Medialer Diskurs um Geschlecht

Maria Elisabeth Matthäus sprach über ihre Erlebnisse in Myanmar und wie Medien dort von Frauen als Werkzeug potentieller Counter Power genutzt werden. Während ihrer Forschungsreise führte sie Interviews, auf deren Basis sie die Aneignung von Medien durch Frauen in Myanmar beschrieb.

Bianka Trevisan beschrieb die maschinelle Analyse sprachlicher Bausteine von Facebook-Postings innerhalb einer Geothermie-Community und wie in der vorgestellten Studie auf diese Weise Rückschlüsse auf das biologische Geschlechter der Autoren gezogen wurden.

Mediale Repräsentation von Geschlecht

Prof. Dr.  Martina Thiele, Dr. Susanne Kirchhoff und Dimitri Prandner (alle Salzburg) befassten sich in ihrem Panel zuerst mit Geschlechterstereotypen als „erstarrte Muster“ und „gesellschaftliche Übereinkunft“, sie zeigten, wie sie in der Gesellschaft genutzt, verbreitet und somit gefestigt werden. Anschließend ging es um Metaphern und ihre Wirkung. Abschließend folgte ein Einblick in die Gamer-Community und die teils frauenfeindliche Kommunikation in selbiger.

Inszenierung von Politikerinnen

Im Mittelpunkt von Carmen Trierweilers (Koblenz) Vortrag „Doing Verteidigungsminister/in. Genderstile und Bildpolitiken von Spitzenpolitikerinnen“ stand, wie Politikerinnen sich selbst in Bildern inszenieren.

Dorothee Beck (Frankfurt am Main) beschrieb die Medienberichterstattung über Politikerinnen anhand einer Inhaltsanalyse ausgewählter Textpassagen der Berichterstattung über SPD-Spitzenkandidatinnen in Landtagswahlen.

Transgender Identitäten

Im ersten Panel beschrieben Yener Bayramoğlu (Berlin) sowie Daniel Pfurtscheller und Andreas Wiesinger (Innsbruck) Transgender-Identitäten anhand der Beispiele Bülent Ersoy und Conchita Wurst. Während Bayramoğlu sowohl Ersoys Selbstdarstellung als auch die Berichterstattung über sie erläuterte, thematisierten Pfurtscheller und Wiesinger vor allem Conchita Wursts Selbstdarstellung auf Facebook.

Die linguistische Perspektive

Mit ihrem Vortrag „Mediale Konstruktion von Geschlechtsidentitäten. Eine linguistische Perspektive“ eröffnete Dr. Constanze Spieß (Münster) dem Publikum ebendiese Perspektive.

In ihrem Vortrag thematisierte sie Möglichkeiten, wie Geschlecht in der Sprache her- oder nicht hergestellt werden kann und wie Sprache diskriminiert und Rollenbilder in der Gesellschaft verfestigt. In zahlreichen Beispielen arbeitete sie heraus, wie zum Beispiel in der Berufswelt Anerkennung, finanzieller Erfolg und Karriere-Erfolg mit Männlichkeit und eben nicht mit Weiblichkeit verbunden wird.

 

Weitere Informationen und Bilder zur Tagung finden Sie auf der Veranstaltungsseite.

Das vollständige Tagungsprogramm können Sie hier als PDF herunterladen.