Es ging um ein zentrales Thema seines Werkes: den Uranabbau und seinen Einfluss auf Seilers Leben und Heimat. Seilers Heimatdorf Culmitzsch musste in den 60er Jahren dem Uranbergbau weichen. Seilers intensive literarische Beschäftigung mit der Umweltzerstörung war auch die Verbindung zur KU, denn in einem ihrer Seminare im Wintersemester hatte sich Reents mit Bergbau und Bodenkunde in der Literatur von Novalis bis eben Seiler befasst. Ein Forschungsinteresse der Germanistin gilt den Environmental Studies. In drei Leseblöcken zeigte Seiler, wie unterschiedlich er sich dem Thema literarisch nähert. Zunächst mit Gedichten – vielfach gespickt mit sehr persönlichen Kindheitserinnerungen – dann essayistisch, ein Versuch einer sachlichen Annäherung, und schließlich in Romanform. Er las ein Kapitel aus „Stern 111“ und brachte dabei auch die Wende und die schier grenzenlosen Möglichkeiten im Moment des Neuanfangs mit ein.