Beim gemeinsamen synodalen Weg, der von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zusammenschluss der Lai*innen, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), beschlossen wurde, soll auch die „junge Generation“ mit ihren Meinungen und Ansichten vertreten sein. Auf die zusätzlich geschaffenen 15 Plätze haben sich 230 Menschen unter 30 Jahren aus ganz Deutschland beworben. Den Zuschlag der begehrten Plätze erhielt u.a. Svenja Stumpf. Sie ist 24 Jahre alt, kommt aus der Region Stuttgart und studiert an der KU-Eichstätt-Ingolstadt im MA Umweltprozesse und Naturgefahren sowie im BA Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit. Anlässlich der ersten bevorstehenden Sitzung Ende Januar in Frankfurt wurde sie von der Dozentin für Jugend- und Schulpastoral der RPF, Frau Dr. Simone Birkel, interviewt.
Frau Stumpf, was hat Sie dazu bewogen, sich für den Synodalen Weg zu bewerben?
Svenja Stumpf: Mein Bild von Kirche sieht anders aus, als es die aktuellen Strukturen widerspiegeln. Als ich von der Möglichkeit erfuhr, am Synodalen Weg teilnehmen zu können, stand für mich fest, dass ich diese Chance nutzen möchte, um meine und die Perspektive vieler junger Menschen einzubringen. Es ist wichtig, dass Reformforderungen in einer bunten Zusammensetzung beschlossen werden und nicht immer "nur" von Teilorganisationen gestellt werden.
Mit welchen Erwartungen und ggf. Befürchtungen machen Sie sich auf den Weg zur ersten Sitzung?
Svenja Stumpf: Ich bin optimistisch, dass tatsächlich konkrete Forderungen als Deutsche Katholische Kirche beschlossen werden könnten. Diese sind beispielsweise die Veränderung der Machtstrukturen und die Gleichstellung der Frau. Wenn dies dann auf höherer Ebene weiterverfolgt wird, wäre das natürlich der Optimalfall. Natürlich weiß ich, dass dies nicht einfach wird, da viele sich an die alten Strukturen klammern. Aber wenn man will, dass sich etwas verändert, muss man auch dafür eintreten.
Haben Sie im Vorfeld Unterstützung erfahren? Und wenn ja, welche?
Svenja Stumpf: Durch meine Ehrenämter im BDKJ bin ich mit vielen verschiedenen Menschen vernetzt und kann mich mit diesen austauschen. Es ist mir wichtig, meine eigene Meinung immer wieder zu hinterfragen und im Gespräch mit anderen zu schärfen. Super ist natürlich auch die Möglichkeit, an der Katholischen Universität immer Ansprechpartner*innen zu finden. Ich freue mich sehr, mit vielen Menschen gemeinsam diesen Weg zu gehen.
Die Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit wünscht Frau Stumpf eine anregende erste Sitzungsperiode und gute Erfahrungen in Frankfurt.