Armut in Kunst, Glaube und Gesellschaft – unter diesem Thema stand das Seminar, das vom 7.–11. Juni 2023 in Rom stattfand. Unter fachkundiger Begleitung der Kunsthistorikerin Konstanze Frölich reisten 13 Studierende des BA-Studiengangs Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Bieberstein nach Rom, um sich dort auf verschiedene Weise dem Thema Armut in Geschichte und Gegenwart zu nähern.
Dabei führte eine erste Spur in die frühchristliche Geschichte. Bekanntlich fanden in den ersten christusgläubigen Gemeinden vorwiegend Menschen der ärmeren Schichten zusammen, bevor das Christentum nach und nach auch für Menschen der Oberschicht attraktiv wurde und schließlich unter Kaiser Konstantin zur privilegierten Reichsreligion wurde. Biblische Texte mit ihrer klaren Option für die Armen fanden ebenso Raum wie der Besuch frühchristlicher Kirchen mit ihrer Mosaikkunst bis hin zu Kirchen des Barock.
Eine zweite Spur wurde durch die Kunstgeschichte gelegt. Insbesondere die Bilder von Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571–1610) lassen auf überraschende Weise verschiedene Facetten von Armut sichtbar werden und lehren einen sensiblen Blick auf Menschen und ihre Geschichten.
Eine dritte Spur führte zu eindrücklichen Einsichten in Projekte der geistlichen Gemeinschaft Sant'Egidio in Trastevere. Hier konnte erlebt werden, wie Freiwillige in der »Mensa« seit Jahrzehnten einen Ort geschaffen haben, an dem verschiedenste Menschen in Not ein warmes Essen, ein offenes Ohr, Beratung und weitere Hilfen erhalten können und als Menschen An-sehen erhalten.
Natürlich durften auch Besuche auf dem Forum Romanum, in den Vatikanischen Museen, im Petersdom und weiteren Highlights der »Ewigen Stadt« nicht fehlen.
Die verschiedenen Aspekte der vorbereitenden Lektüre und der – oft genug sehr kontrastreichen – Besuche vor Ort wurden in kreativen didaktischen Praxisprojekten der Studierenden zusammengeführt, die im Anschluss an das Seminar für die Praxis ausgearbeitet werden können.
Es waren intensive Tage in einer faszinierenden Stadt, die durch die thematische Fokussierung auf das Thema Armut überraschende Facetten entdecken ließ. Ein großer Dank gilt Konstanze Frölich, die mit ihrer Expertise das Seminar in dieser Weise möglich gemacht hat.
