Prof. em. Dr. Bernhard Sill Mitglied im wissenschaftlichen DFG-Netzwerk »Theologische Lebenskunstforschung«

Prof. em. Dr. Bernhard Sill, ehemaliger Moraltheologe der Fakultät für Religionspädagogik / Kirchliche Bildungsarbeit und seit dem 1. November 2020 im Ruhestand, ist festes Mitglied des soeben gestarteten wissenschaftlichen DFG-Netzwerks »Theologische Lebenskunstforschung«, zu dessen Leitungsteam federführend Prof. Dr. Peter Bubmann (Institut für Praktische Theologie im Fachbereich Evangelische Theologie der FAU Nürnberg), nebst Saskia von Münster (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Praktische Theologie im Fachbereich Evangelische Theologie sowie Arbeitsbereich »Bildung und Sport« am Department für Sportwissenschaft und Sport der FAU Nürnberg), Prof. Dr. Thomas Popp (Studiengangsleitung Diakonik, Evangelische Hochschule Nürnberg), Prof. Dr. Traugott Roser (Evangelisch-Theologische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster),  Dr. Wolfgang Schuhmacher (Leiter des Wildbades und Vorsitzender des ev. Bildungswerks »Bildung evangelisch zwischen Tauber und Aisch e.V.«) und Prof. Dr. Thomas Weißer (Laubach) (Institut für Katholische Theologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg) gehören.

Die voraussichtliche Dauer des wissenschaftlichen Netzwerks wird sich über drei Jahre erstrecken. Das erste dreitägige Lebenskunstsymposium hat den Titel »›(Un-)Endlich leben.‹ Lebenskunst in christlicher Perspektive« und wird stattfinden in der Evangelischen Tagungsstätte Wildbach (Taubertalweg 42 – 91541 Rothenburg ob der Tauber) vom 22. bis 24. März 2022.

Hauptziel des Gesamtprojekts theologischer Lebenskunstforschung ist die Vernetzung und Verständigung derjenigen, die in der deutschsprachigen christlichen Theologie (evangelisch wie katholisch) mit dem Leitbegriff der Lebenskunst theologisch-konzeptionell operieren. Die Tragweite und Belastbarkeit des Konzepts »Lebenskunst« soll in gemeinsamen Buchpublikationen ausgelotet und erprobt werden. Dabei sollen insbesondere Brücken zwischen den theologischen Subdisziplinen gebaut werden und der Diskurs mit benachbarten wissenschaftlichen Disziplinen (z.B. Pädagogik und Philosophie) angebahnt werden. So soll »Lebenskunst« als Leitkategorie theologisch-interdisziplinären Nachdenkens etabliert, differenziert und abgesichert werden. Grundlegende anthropologische Fragen des Umgangs mit Endlichkeit und Vulnerabilität sowie ethische, ästhetische und spirituelle Aspekte christlicher Lebensgestaltung stehen dabei vorrangig im Fokus des Interesses.

Prof. Sill ist die Sache der Lebenskunst stets ein moraltheologisches und -philosophisches Anliegen gewesen; ihr hat er sich in Forschung und Lehre durchgängig gewidmet und wird dies auch weiterhin tun. Einen Schwerpunkt seiner christlichen Ethik der Lebenskunst bildet die Kunst des Sterbens als Teil der Kunst des Lebens, der gekonnte Umgang mit dem Lebensumbruch der Lebensmitte, die Kunst der Freundschaft sowie die Kunst, sich gut zu entscheiden.

Gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Prof. Bubmann konnte Prof. Sill bereits 2008 den Sammelband »Christliche Lebenskunst« (Verlag Friedrich Pustet Regensburg) herausgeben, an dem insgesamt 40 evangelische und katholische Autor*innen beteiligt waren. Im Jahre 2013 erschien im Gütersloher Verlagshaus ihrer beider Buch »Schritte durch die Lebensmitte. Facetten christlicher Lebenskunst«.

Im frühen Frühjahr 2022 wird im EOS Verlag Sankt Ottilien das nächste Buch von Prof. Sill zur Sache einer theologisch fundierten und konzipierten Lebenskunst erscheinen unter dem Titel »LebensArt und ETHIKette. Wortmeldungen zu Werthaltungen«.