Die Rolle des Tourismus in einer Welt großer Veränderungen: Harald Pechlaner am Europäischen Mediengipfel
Unter dem Titel „Die große Transformation – Ängste, Herausforderungen und Lichtblicke“ fand zwischen 30. November und 2. Dezember in Lech am Arlberg der 15. Europäische Mediengipfel statt. „Die aktuelle Weltenwende offenbart Bruchlinien, die im Rahmen der 15. Auflage des Europäischen Mediengipfels von namhaften Expertinnen nachgezeichnet werden, aber auch Allianzen, die erst im Ansatz das veränderte, globale Koordinationssystem in Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft erkennen lassen“, so in der Einleitung zum Kongressprogramm. Einen Schwerpunkt bildete dieses Jahr die Beschäftigung mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Fake News als Herausforderung für die Welt der Medien und des Journalismus. Weiters wurde dieses Jahr mit einem Tourismus-Schwerpunkt ein Sonderthema für die vielen Anwesenden vorwiegend aus der Welt der Medien angeboten, welches in den letzten Jahren durch polarisierende Wahrnehmungen in der Gesellschaft geprägt war: eine Diskussion „Zur Zukunft und Wahrnehmung des Tourismus zwischen Konsumlust und Nonstop-Kritik – Wohin führt ein verantwortungsvoller Weg?“. Die Debatte zum sogenannten Overtourism wird von Seiten der Tourismusverantwortlichen vielfach den Medien angelastet, und so ergab sich im Podium, vertreten durch Norbert Kettner, Tourismusdirektor der Stadt Wien, Karin Sailer, Chefin der Tirol Werbung, Mario Gerber, der politisch Verantwortliche für Tourismus im Tourismusland Tirol, Ulrike Rauch-Keschmann, Tourismus-Chefin im österreichischen Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, sowie Prof. Harald Pechlaner von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, eine angeregte Diskussion zum Umgang mit kritischen Themen im Tourismus. Die Krisen, vor allem die Klimakrise, machen vor erfolgreichen Produkten und Angeboten des Tourismus nicht Halt, so beispielsweise beim Wintertourismus und seinen Sportgroßveranstaltungen. „Der Umgang mit Kritik aus den Quellmärkten erfordert entweder eine Weiterentwicklung der Produkte oder die Sinnfrage nach den bestehenden Angeboten“, betonte Harald Pechlaner. Große Transformationen in Gesellschaft, Politik, Kirche und Wirtschaft erfordern eine ernst gemeinte Diskussion zu nachhaltigen Lebensweisen. Digitalisierung und Ökologisierung sind zentraler Treiber dieser Prozesse des Wandels. Die Medien spielen für die Wahrnehmung dieser komplexen Situationen eine zentrale Rolle. Transformationen gehen mit einem Paradigmenwechsel einher. Diesen zu erkennen erfordert ein hohes Maß an Reflexionskompetenz, die das Tourismus-system notwendig braucht, will es denn aktiver Teil und vielleicht sogar Motor gesellschaftlicher Wandelprozesse sein.
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