Katholikentag 2024

Bericht der Studierenden

Am Mittwoch, den 29.05.2024, ging es für eine kleine Gruppe von Religionspädagogen und Theologen aus Eichstätt nach Erfurt im schönen Thüringen. Nach einer gelungenen Zugfahrt mit Keksen und Witzen, fanden wir uns am Erfurter Hauptbahnhof zusammen und machten uns auf den Weg zu unserem Quartier in der Messehalle. Dort standen wir mit Sack, Pack und Schlafsack und bekamen schon einen Vorgeschmack auf das wechselhafte Wetter. Einige kauften schon einen auffälligen lila Katholikentagsschal, andere aßen Brotzeit und vertrieben sich die Wartezeit mit Gesprächen. Überrascht von der Größe der Messehalle, dem Komfort von Klos und warmen Duschen (man lernt die kleinen Dinge im Leben schätzen) und einem eigenen Abteil zum Schlafen, machten wir uns nach der ersten Erkundunstour vergnügt auf zum Domplatz.

Dort angekommen, wurden wir auch schon von den Worten Steinmeiers begrüßt, der gerade seine Eröffnungsrede über die Chancen und Probleme von Kirche in der Gegenwart hielt. Ökomenisch, offen, gerecht, so solle Kirche sein und das haben diese 103. Katholikentage auch versucht zu vermittelt: Frieden, Menschen, Völkerverständigung, Toleranz. Wo haben der Glauben und die Kirche ihren Platz in der Zukunft? Danach konntenwir den Abend mit Liedern, Musik und Texten ausklingen lassen. Nach dem Abendsegen und gemeinsamer Speis und Trank und guten Gesprächen, sind wir voll von Essen und Eindrücken und müde zu unserer Unterkunft zurückgekehrt und haben auf unseren Isomatten und Schlafsäcken bzw. Feldbetten unterschiedlich gut und lang geschlafen. Am nächsten Morgen gab es Frühstück von den Maltesern zubereitet und besonders der warme Kaffee und Tee waren irdischer Balsam für das allgemeine Wohlbefinden. Danach ging es auf zum Wortgottesdienst zum Hochfest Fronleichnam und zur Kirchenmeile. Die nächsten Tage waren gefüllt von Ruhe und Beten, Musik und Besinnung, Feiern und Gemeinschaft. Es gab Angebote für jeden Geschmack: Größen aus Politik, Wissenschaft, Gesellschaft und Kirche haben auf Podien und Vorträgen ihre Ideen und Impulse gegeben. Auf der Kirchenmeile, einer Zeltstadt mit verschiedenen Ständen von Bistümern und Organisationen, konnten aber auch kleine Menschen große Dinge erzählen. Viele interessante Gespräche und Meinungen, unterschiedliche Blicke auf das Leben und den Glauben, verschiedene Wege und Lebensentwürfe haben neue Impulse gegeben. Unterschiedlich und doch gleich, jung und alt, vereint unter dem Dach des Glaubens, wobei das nicht immer katholisch sein musste. Zukunft hat der Mensch des Friedens. Angst und Hoffnung. Basteln an einer gemeinsamen Welt. In einer Stadt wie Erfurt, in der Katholiken eine Minderheit bilden, nicht immer ganz leicht. 

Einen Einblick hinter die Kulissen der Katholikentage und der Identität von Glauben vor allem in den neuen Bundesländern bekamen wir durch Benedikt Kranemann, den Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät in Erfurt. Wie dient Kirche den Konfessionslosen? Was machen wir mit entweihten Kirchen? Welches Selbstverständnis hat Kirche und wie geht sie mit der Zeit ohne ihren Werten untreu zu werden? Die Katholikentage gaben dafür eine gute Platform. Praxisnähe und Kirche zum Anfassen wurden durch unsere Hightlights wie dem Orgelkonzert mit Liedern aus Game of Thrones oder James Bond, das Interview mit dem Zdf, die Tauben in der Messehalle, Schokostückchen von den Maltesern, Begegnungen mit Politikern, die gemeinsamen Gottesdienste, das Glaubensspeeddating, Podiendiskussionen und die Gemeinschaft sowohl mit unserer Gruppe als auch unter den Teilnehmern ergänzt. Vertrauen, reflektieren, voranschreiten und Offenheit: Voller Eindrücke und Gedankenmaterial ging es für uns nach dem Schlussgottesdienst am Sonntag zurück in die Heimat. 

Es ist auf alle Fälle jeder auf seine Kosten gekommen und wir bedanken uns bei allen Organisatoren des Katholikentags, aber auch besonders bei Frau Roppelt und Frau Karl für die Begleitung. (Text: Laetizia Knöpfle)

 

Link zum ZDF-Interview (ab 4:50 Minuten kommt Sophia)