Nachrichten aus der STS

STS arbeitet 1,5 Jahre an einem Reallabor zur Transformation im Tourismus – Land Vorarlberg arbeitet mit Masterstudiengang zusammen

Voralberg
© Vorarlberg Tourismus GmbH

Ab dem Wintersemester 2024/25 wird im Rahmen des digitalen Masterstudiengangs „Transformation und nachhaltige Lebensraumentwicklung – Tourismus neu gestalten“ an der School of Transformation and Sustainability (STS) mit den Studierenden für drei Semester ein Reallabor zur Transformation des Tourismus hin zu mehr Nachhaltigkeit entwickelt werden. „Wir wollen gemeinsam Orte und Räume für das gute Leben schaffen und gestalten“, lautet die Vision von Vorarlberg Tourismus. Und damit steht die Zielgröße für ein Projekt der Transformation eigentlich schon fest. Es sind die vielen Krisen, allen voran die Klimakrise, der gesellschaftliche Wertewandel, aber auch Entwicklungen wie die rasante Urbanisierung, die den alpinen Raum und nicht nur aufgrund von vielschichtigen Vulnerabilitäten besonders herausfordern. Der Übergang hin zu einer klimaverträglichen Gesellschaft ist ein zentraler Aspekt von Transformation. Die Zukunft des Tourismus hat viel mit der Frage zu tun, inwiefern es gelingt, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und quantitatives mit qualitativem Wachstum in ein besseres Verhältnis zu bringen. Ein Reallabor bedeutet das Arbeiten von Wissenschaft und Gesellschaft mit dem Ziel der Entwicklung von Verantwortungsgemeinschaften im lokalen Raum durch Vernetzung sowie durch Verpflichtung und Engagement bei der Initiierung von Transformationsprozessen hin zu „Orten und Räumen guten Lebens“ – und das alles unter Laborbedingungen im Sinne eines gesellschaftlichen Experimentierens durch Schaffung von Erfahrungs- und Handlungswissen. Reallabor bedeutet das Üben von Transformations-Prozessen, das Experiment unterstreicht die dadurch erarbeitete Risiko-Kompetenz, eine Fähigkeit, die eine Gesellschaft unbedingt braucht, um den Stürmen der Zeit gewachsen zu sein. Eine „Experimentiergesellschaft“ lernt auch Scheitern und das permanente Suchen nach alternativen Wegen und Pfaden der Entwicklung. Es ist im Speziellen in Vorarlberg vorgesehen, dass an mehreren Orten parallel die Studierenden mit der Gesellschaft vor Ort im Austausch sind, Probleme herausarbeiten und Lösungen entwickeln und auch teilweise umsetzen. Zugleich gibt es Prozesse in die umgekehrte Richtung: ausgehend von der Entwicklung von Bildern und Vorstellungen zur Zukunft arbeitet man sich mit Gesellschaft zurück zur Frage, wie man bestimmte Pfade auch einschlagen und umsetzen kann. Entwicklungs- und Zukunftsforschung gehen gemeinsame Wege. Ziel ist es, bei den Studierenden und auch bei den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen eine Transformations-Kompetenz zu entwickeln, nämlich eine Reflexions- sowie Zukunfts- und Risiko-Kompetenz. Es geht darum, die Wirkung des Tuns zu verdeutlichen und sich die entsprechenden Freiräume für das langfristige Denken und Arbeiten zu schaffen.