Auftakt zu „Sprachkultur im Altmühl-Jura-Raum“

Prof. Dr. Gabriele Gien, Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, und Dr. Monika Raml, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl, haben am 28. Oktober im Bürger- und Kulturzentrum „Krone“ in Kipfenberg das Projekt „Sprachkultur im Jura-Raum“ vorgestellt.

28. Oktober (swi) - Sie sind bei "Facebook" unterwegs, kommunizieren per "Webcam", führen ein "Weblog" und hören Musik von "50 Cent" oder "The Black Eyed Peas" - auf den ersten Blick wirkt Englisch wie eine regelrechte Szenesprache der jungen Generation. Die vielen typisch bayerischen Dialekte, so scheint es, sind währenddessen vom Aussterben bedroht. Doch wird der Dialekt wirklich zum "Fossil" oder ist er auch heute noch ein Zeichen von lebendiger Varietät im Freistaat?

Gabriele Gien und Monika Raml wollen in den kommenden Monaten untersuchen, welche Rolle der Dialekt im Leben junger Menschen aus Bayern spielt. Im Fokus steht die Dialektkompetenz der jungen Generation sowie die Bedeutung des Dialekts für die Identität der Sprecher. Das Projekt des Lehrstuhls für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur wird vom Bayerischen Kultusministerium unterstützt und wird in Zusammenarbeit mit den Altmühl-Jura-Gemeinden durchgeführt. 

Bei der Auftaktveranstaltung wies Dr. Monika Raml darauf hin, dass auch an der Universität Eichstätt verschiedene Dialekte vertreten seien - etwa 70 Prozent der Studenten kommen aus dem Nahbereich. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Rita Böhm: „Wir freuen uns sehr, dass wir das Projekt nun beginnen können, denn wir wollen die enorme Bandbreite der Dialekte in der Altmühl-Jura-Region erhalten“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Altmühl-Jura. "Es geht nicht darum, Dialekt und Standardsprache gegeneinander auszuspielen. Unser Ziel ist es darzustellen, wie die Sprachsituation in der Region momentan aussieht und Wege zu finden, den Dialekt als lebendige Sprachvarietät zu erhalten“, erklärte Projektleiterin Dr. Monika Raml. Das Untersuchungsgebiet umfasst alle 11 Kommunen der Altmühl-Jura-Region mit fast 300 Gemeindeteilen. 

In einem ersten Schritt wird in den kommenden Wochen anhand eines Fragebogens, der im Internet sowie bei den teilnehmenden Gemeinden erhältlich ist, das Dialektwissen der älteren Bevölkerung erfragt. Interessierte Teilnehmer können sich an die Geschäftsstelle von Altmühl-Jura oder direkt an die Projektleiterin Monika Raml wenden.