Anlass für die Vorstellung des Absolventenbuches war ein gemeinsames Seminar von über 50 Studierenden des Studiengangs. In binationalen Arbeitsgruppen tauschten sich Kommilitonen aus Deutschland und Frankreich vergangene Woche an der KU zu den Wahlen in Frankreich aus. Eigens für das Seminar waren 20 Studierende aus Frankreich nach Eichstätt gereist. Die lebhaften deutsch-französischen Diskussionen zeigten, dass eine Wahlprognose zum jetzigen Zeitpunkt und vor dem Hintergrund der noch nicht absehbaren Entwicklung der Eurokrise eher ungewiss ist.
Über Strategien im Wahlkampf, die Rolle der Medien und die Unterschiede zwischen wissenschaftlicher und kommerzieller Politikberatung in Deutschland und Frankreich informierten sich die Studierenden bei einer Exkursion nach München. Dort führten sie intensive Hintergrundgespräche beim „Centrum für angewandte Politikforschung“ und mit dem Leiter des Außenpolitikressorts der Süddeutschen Zeitung. Der Historiker Prof. Dr. Dietmar Hüser (Universität Kassel) machte in seinem Abschlussvortrag deutlich, dass bereits bei der ersten Direktwahl des französischen Staatspräsidenten 1965 die Rolle der Medien – und insbesondere des Fernsehens – umstritten war. Er zeigte auf, wie sich in den folgenden Jahren die Wahlkampfführung professionalisierte und der Zugriff auf Meinungsumfragen und Image-Berater zunahm.
Der Alumniverein veranstaltete ferner eine Konferenz zum Thema „Lobbying in Brüssel“ und ein Berufs- und Karriereforum. Auch wurden im Rahmen des Alumni-Wochenendes die Bachelor- und Master-Absolventen des Jahres 2011 im Studiengang geehrt. Dank der Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks, der Deutsch-Französischen Hochschule und der Eichstätter Universitätsstiftung konnten das Seminar und das Alumni-Wochenende durchgeführt werden.
Am Sonntag reisten die französischen Studierenden zurück in die Bretagne und in die Weihnachtsferien. Im Rahmen des integrierten Studienprogramms wird ein Teil von ihnen bereits im Herbst 2012 das Studium in Eichstätt aufnehmen und – wie auch die deutschen Studierenden – insgesamt zwei Studienjahre im Partnerland. Am Ende erhalten sie einen doppelten Abschluss von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und vom Institut d’Etudes Politiques de Rennes sowie ein Zertifikat der Deutsch-Französischen Hochschule.