Der emeritierte Philosophieprofessor Monsignore Dr. Philipp Kaiser ist am 22. Juni 2015 im Alter von 86 Jahren verstorben. Die Theologische Fakultät der Katholischen Universität trauert um Kaiser, der von 1976 bis zu seiner Entpflichtung 1995 den Lehrstuhl für Philosophische Grundfragen der Theologie innehatte. „Schnell erwarb er sich hier in seiner selbstlosen, ruhigen Art Vertrauen und hohe Wertschätzung“, schreiben Professor Erich Naab und der Dekan der Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Lothar Wehr, in ihrem Nachruf. Bereits im Jahr 1977 wurde Kaiser zum Dekan der Fakultät gewählt und hatte dieses Amt auch in der nächsten Periode bis 1981 und noch ein drittes Mal 1983/84 inne. Dies waren Jahre des Übergangs und der Integration der ehemals eigenständigen Theologischen Hochschule in die Kirchliche Gesamthochschule und 1980 schließlich in die Katholische Universität. „Philipp Kaiser hat bei der Ausgestaltung dieser Institution in eine katholische Weite hinein große Verdienste erworben“, heißt es in dem Nachruf weiter.
In der Fakultät habe er versucht, den durch Umstrukturierung erfolgten Reduktionen im naturwissenschaftlichen Bereich durch intensiven wissenschaftlichen Dialog mit mehreren Symposien zu Fragen der Evolutionstheorie zu begegnen. Wesentliche Partner seien dabei das Frankfurter Senckenberg-Museums sowie das Jura-Museum gewesen, welches in den Beständen der Eichstätter Hochschule seinen Anfang gehabt habe hatte und mit ihr dadurch verbunden blieb. „Unvergessen bleiben seinen Studenten die jährlichen „Hegel-Tage“ in vorlesungsfreien Zeiten, in denen fernab vom üblichen Betrieb und ohne Verrechnungen mit Scheinen oder ECTS-Punkten in freiem philosophischem Diskurs Einkehr ins Denken geübt wurde. Bei allem blieb er Seelsorger, in der Universität und in Obereichstätt, auch nachdem er von dort weggezogen war“, schreiben Naab und Wehr.