Am 1. und 2. Oktober fand im Bildungszentrum Braunschweig die Fachtagung „Machstrukturen und Privilegien. Herausforderungen und Chancen in der politischen Bildungsarbeit“ des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben statt. Ziel war es, gemeinsam ein Bewusstsein für Machtstrukturen, Privilegien und Ungleichheiten in der Gesellschaft zu schärfen und sich hierüber auszutauschen.
In der Fachtagung wurde ein kritischer Raum geschaffen, der für einen vielfältigen Austausch genutzt wurde. Ziel war es, politische und gesellschaftliche Debatten nachzuvollziehen und zu diskutieren, wie Ungleichheitsverhältnisse in der politischen Bildungsarbeit adressiert werden können. Die Konzepte von „Macht“ und „Privilegien“ dienten als Analyseperspektiven, um konfliktive Aushandlungen verstehbar zu machen. Die Fachtagung griff machtkritische Perspektiven aus der wissenschaftlichen Diskussion auf und diskutierte Wege, wie diese für die praktische politische Bildungsarbeit didaktisch wie methodisch nutzbar gemacht werden können. Neben einer inhaltlich einordnenden Keynote zu Machtkritik und Herrschaftsanalyse in der Politischen Bildung, wurden Workshops zu verschiedenen Ungleichheits- und Gewaltverhältnissen, wie Sexismus, Klassismus, Rassismus und Antisemitismus, angeboten.
Inhaltlich durfte sich Elisabeth Lang vom ZFM gemeinsam mit Dr. Rosa Fava und Jun.-Prof. Steve Kenner im Rahmen einer Podiumsdiskussion zur Frage „Wie lässt sich machtkritische Bildungsarbeit praktisch umsetzen?“ einbringen. Sie diskutierten den Einfluss verschiedener Ungleichheitsverhältnisse auf die Politische Bildung und wie Lehrende, Dozierende und Pädagog:innen etc. diese machtkritisch und diversitätssensibel adressieren können. Dabei wurden auch Fragen nach emanzipatorischer Bildung, der Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden sowie den Möglichkeiten eines Empowerments behandelt. Zudem wurde die Herausforderung verhandelt, dass bei der Adressierung vorhandener Ungleichheits- und Gewaltverhältnisse diese auch reproduziert werden.
Ein Dank gilt den Organisator:innen der Tagung vom Bildungszentrum Braunschweig und den Teilnehmenden für die anregenden und bereichernden Diskussionen.