Ethische Orientierung für Führungskräfte: Habisch Mitautor des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden

„Führungskräfte der Wirtschaft sind dazu berufen, die Wirtschaft entsprechend der Würde des Menschen und mit Blick auf das Gemeinwohl zu gestalten. Ein Grundprinzip ist es dabei, Menschen mit Gütern zu versorgen, die wirklich gut sind und mit Dienstleistungen, die wirklich dienen“, heißt es in einer neuen Handreichung des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, zu deren Autoren auch Prof. Dr. André Habisch (Professor für Christliche Sozialethik und Gesellschaftspolitik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, KU) gehört. Die deutsche Fassung des Dokuments unter dem Titel „Zum Unternehmer berufen! Eine Ermutigung für Führungskräfte in der Wirtschaft“ wurde nun in Frankfurt vom Präsidenten des Päpstlichen Rates, Peter K.A. Kardinal Turkson, gemeinsam mit Bischof Dr. Stephan Ackermann (Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax) und dem Bund Katholischer Unternehmer (BKU)

vorgestellt.

„Marktwirtschaft und Unternehmen tragen erheblich zum materiellen und geistigen Wohlergehen der Gesellschaft bei, wenn sie ordnungsgemäß arbeiten und auf den Dienst am Gemeinwohl hin orientiert sind“, sagte Kardinal Turkson. Er wies gleichzeitig darauf hin, dass die jüngsten Erfahrungen auch gezeigt hätten, dass bei Versagen von Märkten und Unternehmen Schäden für die Allgemeinheit entstehen können. Eine wirklich soziale Marktwirtschaft sei dringend auf die ethische Urteilskraft ihrer Akteure angewiesen, so Bischof Dr. Stephan Ackermann. Deshalb sei eine profunde wirtschaftsethische Aus- und Fortbildung von immenser Bedeutung. Kein Wirtschaftsstudent dürfe die Universität verlassen ohne sozialethisches Wissen und Kompetenz.

„Dieses Dokument rückt den Unternehmer als Akteur und das Unternehmen als Institution ins Blickfeld der Katholischen Soziallehre, die die betriebliche Ebene bisher wenig beachtet hat“, erklärt Habisch, der auch als Berater des BKU fungiert. Der Sozialethiker plädierte für einen stärkeren Dialog der Katholischen Soziallehre mit der Betriebswirtschaftslehre und die Einbeziehung anderer Disziplinen wie der Arbeitswissenschaften.

Der komplette Text der Handreichung steht unter www.justitia-et-pax.de zum Download zur Verfügung.