In den staatlichen Schulen von Kampala sind bis zu 220 Kinder in einem Klassenzimmer ohne Strom und ohne Sonnenschutz untergebracht. Viele können nicht mal sitzen, sondern müssen stehen oder sich zu viert auf eine enge Bank drängen. Schulbücher und Schreibutensilien gibt es nur in sehr begrenztem Umfang. Man spürt jedoch an den Kindern, die die Schule als einen Segen und als eine Ablenkung vom schwierigen Alltag empfinden, und den Lehrkräften, die rund um die Uhr an der Weiterentwicklung arbeiten, dass sie der Zukunft dennoch mit positivem Optimismus entgegensehen und sich brennend für neue Impulse interessieren.
Das 16-tägige Praktikum der fünf Studierenden fand an einer der ärmsten Schulen in ganz Kampala statt: Die St. James Primary School ist eine staatliche Schule und leidet besonders unter der mangelnden Unterstützung des Staates. Die Schulgebäude sind auf einem von der Sonne ungeschütztem Sandplatz angeordnet und bergen insgesamt 2300 Schüler auf engsten Raum, ab 11 Uhr gibt es kein Trinkwasser mehr und für das spärliche Mittagessen muss man fast 2 Stunden anstehen. Die Schule ist eine der staatlichen Schulen, die in ihrem Weg aus diesen schwierigen Bedingungen vom „Permanent Centre of Education“ (PCE) in Kampala (gegründet 2002) unterstützt wird, Partner der italienischen Hilfsorganisation AVSI.
Das Leitmotiv des PCE setzt bei der Würde des jungen Menschen und dessen Entwicklung und Förderung in Bildungskontexten an: „The starting point of any activity in favour of children is the acknowledgement of their being persons – each endowed with an innate dignity and unrepeatable value, in relationship with parents, family and society.“
In der Zusammenarbeit mit dem PCE haben die Studierenden der KU in der St. James Primary School versucht, didaktische und methodische Elemente zu etablieren (z.B. in Großgruppen Schüler zu aktivieren und zum Denken aufzufordern; das Kind in seiner Ganzheit in den Mittelpunkt zu stellen; Materialien zu erstellen, die auch vor Ort blieben; Assistent Teaching) und englischsprachige Kinderbücher einzuführen. Parallel dazu wurden Vorträge und Workshops (z.B. Discipline & Punishment) von Prof. Dr. Gaby Gien (Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, KU) an der Makerere Universität und im Permanent Centre of Education angeboten, die zu nachhaltigen Diskussionen führten und sogleich in der Schulpraxis ausprobiert wurden.
Die Ausstellung ist bis 1. Juni zu sehen und soll gleichzeitig auf einen Uganda-Abend hinweisen, der am Mittwoch, 27. Juni, ab 19.30 Uhr in der Aula der Universität (KGI, Bau D) stattfindet. Neben den pädagogischen Reiseabenteuern werden die Studierenden beeindruckende Bilder und Kurzfilme über ein faszinierendes Land zeigen. Gemeinsam mit dem Permanent Centre of Education und dessen Kooperationsschulen wurde ein langfristiger Fundraising-Plan entwickelt, der an diesem Abend auch vorgestellt werden soll, um möglichst viele Unterstützer zu gewinnen.
„Wir haben so viel Lächeln, wunderbare Gesichter, freundliche Worte, Gesten und einen bis dahin nie erlebten Optimismus in Kampala erlebt, dass wir viel mehr mitgenommen haben als wir geben konnten. Wie waren so bewegt von den Menschen, die sich für Bildung, Fortschritt, Gesundheit mit menschlichen Würde einsetzen, dass wir als Studierende und Dozierende der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt den innigen Wunsch entwickelt haben, die Menschen dort zu unterstützen, wo sie selbst angesetzt haben, nämlich bei der Bildung“, so Gien und die Studierenden.