Kurzbiographien der Präsidentschaftskandidaten
Prof. Dr. Norbert P. Franz (geb. am 7.10.1951 in Mainz, verheiratet, drei Kinder) studierte von 1970 bis 1979 Slavistik, Romanistik, Germanistik und Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1973 und 1974 war er zu Studienaufenthalten in Rom und Lektor für Deutsche Sprache am Institut für Philosophie der Universität Rom (Sapienza). 1979 promovierte er in Mainz zum Dr. phil. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Slavistik der Universität Mainz. Seine Habilitation erfolgte 1986 (Venia legendi für Slavische Philologie). Franz war von 1987 bis 1994 Referent und stellvertretender Leiter im Cusanuswerk (Bonn). Anschließend war er für ein Jahr Professor für Ostslavische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin; seit 1995 ist er Professor für Ostslavische Literaturen und Kulturen an der Universität Potsdam sowie seit 2005 Direktor des dortigen Instituts für Slavistik. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Wissenschaftstheorie und -geschichte der Slavistik, Mediävistik der Slavia orthodoxa, Kulturgeschichte Russlands, Russische Kulturtheorie und Philosophie, Medien (Bilder, Film, Theater), Zeitgenössische Literatur, Russische Populärkultur und -literatur, Literatur und Religion, Literatur Weißrusslands sowie Emigration und Mobilität. Professor Franz war von 2000 bis 2004 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam und Mitglied im Rektoratskollegium. Er ist seit 1997 Mitglied des Senats bzw. der Entwicklungs- und Planungskommission der Universität Potsdam sowie seit 2006 verantwortlich für Konzept und Lehrangebot im Bereich Schlüsselkompetenzen. Franz leitet seit rund zwei Jahren die Potsdamer Arbeitsstelle „Kleine Fächer“.
Prof. Dr. Reinhard Hütter (geb. am 1.11.1958 in Lichtenfels/Oberfranken, verheiratet, vier Kinder) lehrt systematische und philosophische Theologie an der Duke University in Durham, North Carolina, USA. Die Duke University gilt als eine der zehn führenden Forschungsuniversitäten in den USA. Hütter studierte Theologie, Philosophie und Germanistik in Erlangen, Bonn und an der Duke University. 1990 promovierte er summa cum laude in theologischer Ethik und habilitierte sich 1995 in systematischer Theologie an der Universität Erlangen. Seine Schwerpunkte sind die theologische und philosophische Lehre vom Menschen, insbesondere die Themen Glaube und Vernunft, Natur und Gnade, Freiheit Gottes und des Menschen. Ökumenische Perspektiven prägen sein Werk. Ein besonderes Interesse entwickelte er auch für Thomas von Aquin. Seit 1990 lehrte er theologische Ethik und systematische Theologie an der Lutheran School of Theology in Chicago; 1999 erhielt er den Ruf an die Duke University. 2004 wurde er in die volle Gemeinschaft der Katholischen Kirche aufgenommen, blieb aber an der methodistisch geprägten und ökumenisch aufgeschlossenen Divinity School der Duke University. Er erhielt zahlreiche Forschungsstipendien (u.a. Studienstiftung des Deutschen Volkes, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Association of Theological Schools in America and Canada und das renommierte Henry Luce III Fellowship in Theologie). Hütter war Research Fellow am Institute for Advanced Studies of Religion der University of Chicago und am Center of Theological Inquiry in Princeton, Gastprofessor in Jena und ist gewähltes Mitglied der American Theological Society sowie korrespondierendes Mitglied der Päpstlichen Akademie des hl. Thomas von Aquin. Er ist gewählter Vizepräsident der Academy of Catholic Theology. Hütter wirkte mit in 18 verschiedenen Gremien und Ausschüssen in vielen Gebieten der akademischen Selbstverwaltung.
Prof. Dr. Ludger Kühnhardt (geb. 4.6.1958 in Münster, verheiratet, zwei Kinder) ist seit 1997 Direktor und Universitätsprofessor am Zentrum für Europäische Integrationsforschung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er studierte Geschichte, Philosophie und Politische Wissenschaft in Bonn, Genf, Tokio, Harvard. Er promovierte 1983 und habilitierte 1986 an der Universität Bonn. Von 1987 bis 1989 war er Mitarbeiter von Bundespräsident Richard von Weizsäcker, von 1991 bis 1997 Ordinarius am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Kühnhardt war bzw. ist Gastprofessor in Jena, Kapstadt, Mailand (Katholische Universität, seit 1997), am Collège d’Europe (Brügge), am Dartmouth College, an der Diplomatischen Akademie Wien (seit 2002), an der Stanford University, an der Seoul National University, am St.Antony’s College Oxford und an der Mediterranean Academy of Diplomatic Studies, Malta (seit 2007). Forschungsaufenthalte führten ihn nach Oxford (St. Antony’s College), Wien (Institut für die Wissenschaften vom Menschen), Stanford (Hoover Institution on War, Revolution and Peace) und Washington D.C. (Woodrow Wilson International Center for Scholars). Kühnhardt unternahm Vortragsreisen auf allen Kontinenten. Er erhielt 1979 den Katholischen Deutschen Journalistenpreis sowie 2004 den Europäischen Wissenschaftspreis der Europäischen Kulturstiftung. Professor Kühnhardt ist Mitglied der Atlantik-Brücke e.V. und der Görres-Gesellschaft. Er war akademischer und politischer Berater unter anderem für den Generalsekretär des Europarates und den Präsidenten des Europäischen Parlaments. Kühnhardt ist Mitglied des Beraterkreises für Europäische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz und des Beirat für Europäische Studien in Asien der Asia-Europe Foundation Singapur.