Medienforum Ingolstadt 2011

„Das Ende der Privatheit - Medien zwischen öffentlicher und privater Kommunikation“ – Das ist der Titel des diesjährigen Medienforums Ingolstadt. Am Freitag, den 14. Januar 2011, versuchen Referenten aus Wissenschaft und Praxis Fragen rund um dieses Thema nachzugehen.

Sabine hat gestern den besten Döner seit Jahren gegessen, Benni war am Wochenende auf Schloss Neuschwanstein und Lena hatte großes Ohrring-Pech – dank der Statusnachrichten auf Facebook, Twitter und Co. weiß man bestens über seine Freunde bescheid, ohne sich mit ihnen zu unterhalten. Aber auch das Interesse am Privatleben Fremder steigt stetig. In zahlreichen Weblogs führen Menschen öffentlich Tagebuch. Im Big-Brother-Haus ist das schon nicht mehr nötig, denn die „Kandidaten“ werden 24 Stunden von der Kamera begleitet – freiwillig. Oft wird aber auch manches Privatleben ziemlich unfreiwillig in die Öffentlichkeit gezerrt. Die Spekulationen zu den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Jörg Kachelmann machten ihren Weg kaum mit seiner Zustimmung durch die Medien. Genauso wenig wie wahrscheinlich Verona Pooths Mann alle Einzelheiten seines Prozesses wegen Untreue in den Nachrichten sehen wollte.

Was ist heute noch privat? Oder gibt es keine Privatheit mehr? Und was ist öffentlich? Oder gibt es keine Unterschiede mehr? Diesen Fragen widmet sich das Medienforum 2011 welches wieder in Kooperation des Lehrstuhls für ABWL, Personal und Organisation und dem Lehrstuhl Journalistik II durchgeführt wird. Die Medien dringen mittlerweile in fast jede Lebenssphäre vor. Woher kommt das? Ist unsere Gesellschaft exhibitionistischer geworden? Verlangt das Publikum nach solchen privaten Inhalten oder fehlt den heutigen Journalisten jegliches Berufsethos? Medienpraktiker wie auch Wissenschaftler werden sich mit diesen Fragen beschäftigen.

Für Journalistikstudenten wie für Studierende wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen, aber auch für viele weitere Interessenten, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema des Medienforums 2010/11 hochgradig relevant, denn sie alle sind als Nutzer Betroffene, und als Journalisten oder Medienmanager im späteren Berufsalltag mit dem Thema befasst.

Das Medienforum findet an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der KU in Ingolstadt zwischen 9 und 16 Uhr statt. Nähere Informationen zu Referenten und Themen gibt es auf der Website des Medienforums.