Noch bis 31. August: Ausstellung über den Musikforscher, Theologen und Pädagogen Raymund Schlecht

Noch bis zum 31. August zeigt die Universitätsbibliothek an der KU die Ausstellung „Raymund Schlecht (1811 – 1891). Theologe – Pädagoge – Musikforscher“ ein. Der Nachlass Raymund Schlechts zählt zu den bedeutendsten Nachlässen der Universitätsbibliothek Eichstätt-Ingolstadt. Er umfasst ca. 3500 Handschriften, alte Drucke, sonstige Musikschriften und Manuskripte.

Raymund Schlecht (1811 - 1891) trat nach einem Theologiestudium in Regensburg 1833 in das Collegium Willibaldinum in Eichstätt ein und wurde hier 1834 zum Priester geweiht. 1836 ernannte man ihn zum Präfekten und ersten Lehrer des neugegründeten Schullehrerseminars für die Oberpfalz in Eichstätt; 1838 übernahm er das Direktorat. Nach seiner Pensionierung widmete sich Schlecht dem Gregorianischen Choral und schrieb eine Eichstätter Musikgeschichte in 4 Bänden. Den dafür notwendigen Ankauf von Musikalien finanzierte er aus einem beträchtlichen Lotteriegewinn. Seine Sammeltätigkeit umfasste neben Musikhandschriften, alten Musikdrucken und Instrumenten auch andere Bereiche wie Münzen, Mineralien und Fossilien, die heute z.T. im Gabrieli-Gymnasium und im Historischen Verein Eichstätt aufbewahrt werden.

In seinem Testament vermachte Schlecht seine Bibliothek sowie 1000 Reichsmark zu ihrer Betreuung „dem Hochwürdigsten Domkapitel“.1934 wurde sie ins Diözesanarchiv und 1970 zur Aufbewahrung und Nutzung in die Staats- und Seminarbibliothek gebracht.

Die Ausstellung zeigt die Vielfältigkeit Raymund Schlechts; seine Lebensstationen werden umrahmt vom jeweiligen Interessensschwerpunkt: theologisch-philologischer Fokus während seines Studiums, pädagogische Schriften und naturkundliche Objekte innerhalb seiner aktiven Lehrerlaufbahn, bedeutende musiktheoretische Werke des 16. und 17. Jh. und handschriftliche Abschriften der Eichstätter Hofmusik nach seiner Pensionierung bis hin zu seiner Musikgeschichte Eichstätts.

Die Exponate sind bis zum 31. August 2012 in der Hofgartenbibliothek zu sehen Öffnungszeiten Mai bis Juli: Montag bis Freitag, 8.30 bis 19 Uhr, Samstag, 8.30 bis 12 Uhr; Öffnungszeiten im August: Montag bis Freitag, 8.30 bis 17 Uhr).