Bekanntlich stellt der Atheismus keine Position für sich dar, sondern reagiert stets ablehnend auf eine Form des Theismus. Dies mündet in eine Dialektik, die seit Jahrhunderten gleichermaßen Philosophen wie Theologen beschäftigt. Vor diesem Hintergrund adressiert Robin Le Poidevin die Frage, ob und falls ja, wie sich die Atheismus-Theismus-Debatte überwinden lässt. Mit seinem religious fictionalism skizziert er eine Position, wonach die Frage nach der Existenz Gottes auf eine neue ontologische Grundlage gestellt wird.
In einer höchst anregenden Diskussion mit rund zwanzig Studierenden der KU Eichstätt-Ingolstadt ging Robin Le Poidevin bereitwillig auf deren Fragen und Kritikpunkte ein. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Frage, ob und inwiefern sich seine Position für die Theologie als anschlussfähig erweist.
Robin Le Poidevin ist Professor für Philosophie an der University of Leeds (Großbritannien). Er zählt zu den weltweit führenden Stimmen in der Metaphysik und Religionsphilosophie. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen zählt Religious Fictionalism (Cambridge University Press, 2019), Agnosticism (Oxford University Press, 2010) oder Arguing for Atheism (Routledge, 1996).
Das Kolloquium wurde im Rahmen des Programms „Internationale Gastprofessur“ gefördert und war in das Religionsphilosophie-Seminar von Dr. Dr. Klaus Viertbauer eingebettet.