„Mit Professor Hütter erhält die Universität einen umfassend erfahrenen und ideenreichen Präsidenten. Ihm kommt die Aufgabe zu, in einer Zeit zunehmenden Wettbewerbs unter den Hochschulen, bestehende Schwerpunkte zu stärken, neue wissenschaftlich bedeutende Schwerpunkte zu entwickeln und dabei dem Proprium einer Katholischen Universität gerecht zu werden. Der Hochschulrat wird Professor Hütter dabei nachhaltig unterstützen“, sagte der Vorsitzende des Hochschulrates, Prof. Dr. Helmut Altner. Die Amtzeit von Professor Hütter beginnt am 1. August dieses Jahres. Er folgt dem interimistischen Vorsitzenden der Hochschulleitung Prof. Dr. Rudolf Fisch nach, der die Universität seit dem 1. Juli 2008 führt. Offiziell ernannt wird der Präsident der KU durch den Vorsitzenden des Stiftungsrates, Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB. Die „Stiftung Katholische Universität Eichstätt“ ist Träger der KU.
Bischof Hanke teilte in einer Presseerklärung mit: „Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB, Magnus Cancellarius und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Katholische Universität Eichstätt, begrüßt, dass die Wahl zum Präsidenten der Katholischen Universität erfolgreich verlaufen ist und einen profilierten und qualifizierten Kandidaten getroffen hat. Bischof Hanke wünscht dem Gewählten Gottes Segen und dankt allen Kandidaten für ihre Bereitschaft, sich für die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt zu engagieren. Mit der erfolgten Wahl ist ein tragfähiges Fundament für die Zukunft gelegt. Als Vertreter des Trägers der Universität sichert Bischof Hanke seine volle Kooperation zu.“
Professor Hütter selbst schreibt in einer ersten Erklärung zu seiner Wahl: „Die momentan noch vorhandene transatlantische Distanz erlaubt es mir heute nur, mich in Form einer kurzen Erklärung mitzuteilen. Zunächst möchte ich dem Hochschulrat für das mir gegenüber ausgesprochene Vertrauen danken. Es ist eine große Ehre, zum Präsidenten der einzigen katholischen Universität im deutschsprachigen Raum gewählt worden zu sein. Denn seit ihrer Gründung hat sich die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt in wenigen Jahrzehnten durch nachhaltiges Engagement in Lehre und Forschung einen guten Ruf erworben. Ich bin bereit und entschlossen, meine ganze Kraft in den Dienst einer guten Zukunft der KU zu stellen.
In diesem Einsatz für die KU baue ich auf eine einvernehmliche Kooperation auch mit dem Träger der Universität, dessen nachhaltiges Engagement zum Wohle der KU eine wichtige Bereicherung nicht nur für die Kirche, sondern auch für den Bildungsstandort Bayern bedeutet. Dass der Staat diesen Freiraum und damit die Wahlfreiheit der Studierenden ermöglicht, ist Ausdruck von bildungspolitischer Weitsicht und wahrer Liberalität.
Ich bin vom Hochschulrat gewählt, jedoch vom Träger noch nicht zum Präsidenten der Universität ernannt. Aus Respekt vor der Entscheidung des Trägers, den gewählten Kandidaten mit dem Präsidentenamt zu betrauen, werde ich vorerst von weitergehenden Ausführungen absehen. Im Falle der Ernennung durch den Träger werden für mich von erster Priorität eine Reihe von gezielten Gesprächen sein, mit dem Hochschulrat, dem Träger, den Vertretern der Universität, insbesondere auch der Studierenden, und den Mitarbeitern der Verwaltung. Im weiteren Verlauf werde ich der Universitätsöffentlichkeit und den Medienvertretern gerne persönlich und auch ausführlicher zur Verfügung stehen als dies momentan möglich ist.“
Zur Person
Prof. Dr. Reinhard Hütter (geb. am 1.11.1958 in Lichtenfels/Oberfranken, verheiratet, vier Kinder) lehrt systematische und philosophische Theologie an der Duke University in Durham, North Carolina, USA. Die Duke University gilt als eine der zehn führenden Forschungsuniversitäten in den USA. Hütter studierte Theologie, Philosophie und Germanistik in Erlangen, Bonn und an der Duke University. 1990 promovierte er summa cum laude in theologischer Ethik und habilitierte sich 1995 in systematischer Theologie an der Universität Erlangen. Seine Schwerpunkte sind die theologische und philosophische Lehre vom Menschen, insbesondere die Themen Glaube und Vernunft, Natur und Gnade, Freiheit Gottes und des Menschen. Ökumenische Perspektiven prägen sein Werk. Ein besonderes Interesse entwickelte er auch für Thomas von Aquin. Ab 1990 lehrte er theologische Ethik und systematische Theologie an der Lutheran School of Theology in Chicago; 1999 erhielt er dann den Ruf an die Duke University. 2004 wurde er in die volle Gemeinschaft der Katholischen Kirche aufgenommen, blieb aber an der methodistisch geprägten und ökumenisch aufgeschlossenen Divinity School der Duke University. Er erhielt zahlreiche Forschungsstipendien (u.a. Studienstiftung des Deutschen Volkes, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Association of Theological Schools in America and Canada und das renommierte Henry Luce III Fellowship in Theologie). Hütter war Research Fellow am Institute for Advanced Studies of Religion der University of Chicago und am Center of Theological Inquiry in Princeton, Gastprofessor in Jena und ist gewähltes Mitglied der American Theological Society sowie korrespondierendes Mitglied der Päpstlichen Akademie des hl. Thomas von Aquin. Er ist gewählter Vizepräsident der Academy of Catholic Theology. Hütter wirkte mit in 18 verschiedenen Gremien und Ausschüssen in vielen Gebieten der akademischen Selbstverwaltung.