Sanierungsplan Reformation - Bericht über Bochumer Tagung

Professor Bärsch sprach beim Ökumenischen Symposium "Reform und Deformation der Kirche" in Bochum - Johannes Röser berichtet in "Christ in der Gegenwart"

Die evangelische und katholische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum veranstalteten gemeinsam zur Vorbereitung auf das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 ein wissenschaftliches Symposium. Vom 26. bis 28. September 2013 befassten sich Wissenschaftler aus dem In- und Ausland mit der heutigen Sicht auf das welt- und kirchengeschichtliche Ereignis. Im Rahmen des Symposiums wurde auch ein ökumenischer Gottesdienst in der Bochumer Christuskirche gefeiert.

Professor Bärsch ging im Rahmen der Tagung auf die tridentinische Reform ein und veranschaulichte, wie diese durch Vereinheitlichung versuchte, Fehlformen, Nachlässigkeiten und das Bildungsniveau der Kleriker anzugehen. In einer jüngeren Ausgabe der Zeitschrift "Christ in der Gegenwart" berichtet Johannes Röser über die Tagung und schildert wesentliche Thesen des Vortrags von Jürgen Bärsch: "Die Pfarrkirche sollte zu einem wahrhaft heiligen Raum werden, reinlich und sauber, erhaben für das eucharistische Opfer. Ackergeräte mussten aus Dorfkirchen entfernt werden. Dreckige Taufbecken widersprachen der Würde des Taufsakraments. Bänke sollten die Gläubigen disziplinieren. Eine Fülle liturgischer Bücher erklärte den rechen und strengen Vollzug der Riten. Das ging einher mit ähnlichen weltlichen Entwicklungen im Barock. Der Sinn für Zeremoniell, Etikette und Ordnung - normiertes Verhalten - wurde geschärft, drückte das neue Lebensgefühl aus. Die Liturgie durfte dahinter nicht zurückstehen. Sie sollte eine 'ehrfurchtgebietende Atmosphäre der Sakralität' herstellen, unter Einbeziehung kostbarer Gewänder und liturgischer Gefäße."

Einen Überblick über die Themen der Tagung und eine eindrucksvolle Zusammenfassung finden Sie in:

Johannes Röser, Sanierungsplan Reformation, in: Christ in der Gegenwart Nr. 40 (2013) 435 f.