Liebe Frau Scheiber, wir freuen uns, dass Sie sich Zeit für ein Interview mit Ihrer "alten" Fakultät nehmen. Was waren Ihre Gründe, das Studium Religionspädagogik anzufangen? Wie sind Sie darauf aufmerksam geworden und warum gerade Eichstätt ?
Interesse an sämtlichen Berufen innerhalb der Kirche hatte ich schon als Kind. Sie intensivierten sich dann über die Jahre beispielsweise durch den Ministrant*innendienst, Aktionen wie Sternsingen und Avesingen oder den Kirchenchor. Auf den Studiengang Religionspädagogik kam ich dann durch einen befreundeten Gemeindereferenten, der mir auch Eichstätt als idealen Ort dafür ans Herz legte. Nach ein paar Tagen vor Ort zum Schnuppern, entschloss ich mich, diesen Plan in die Tat umzusetzen.
Was hat Ihnen an Ihrem Studium in Eichstätt am besten gefallen? Warum würden Sie es weiterempfehlen?
Die Atmosphäre in Eichstätt ist einzigartig und immer eine Reise wert: Entspannte Abende im Mentorat oder der Theke, Spaziergänge durch eine wunderschöne Natur oder Kaffee trinken in der Stadt - all das (und viel mehr) kann man in der Domstadt erleben. Grund genug für mich, immer wieder an diesen besonderen Ort zu fahren, Freunde zu treffen oder einfach nur abzuschalten. Ein Aspekt, den ich auch während des Studiums sehr schätzen lernte. Neben all den interessanten Vorträgen und Aufgaben in den jeweiligen Semestern, konnte man doch immer wieder den eigenen Interessen nachgehen. Ich erinnere mich gerne an das wirklich familiäre Klima. Und auch, wenn Eichstätt auf den ersten Blick sehr ruhig und beschaulich wirkt, blicke ich auch heute noch auf diverse Partys und Abende mit Freunden im Nachtleben zurück. Eichstätt - eine Stadt, in der für jeden Geschmack etwas dabei ist!
Welche Themen oder Lehrveranstaltungen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Was war Ihnen besonders wichtig?
Es gibt viele Seminare und Vorlesungen, die mich ausgesprochen interessiert haben. Besonders beeindruckend fand ich persönlich die Exegese. Während ich anfangs noch damit beschäftigt war, mich in der Bibel zurecht zu finden, konnte ich in der Begleitung von einer motivierten und uns wirklich sehr zugewandten Frau, Prof. Dr. Bieberstein, immer tiefer in Fragestellungen eintauchen. Dieses intensive Auseinandersetzen hat mich inspiriert und spornt mich auch heute noch an, dieses Themenfeld weiter zu bearbeiten. Auch die Philosophie-Vorlesungen von Prof. Dr. Sill und Prof. Dr. Meier waren wirklich gut. Ich habe zwar nicht immer verstanden, worum es geht und was jetzt genau die Fragestellung war, aber ich bin nie ohne einen neuen Impuls nach Hause gegangen, der mich dann die Woche über nicht mehr losgelassen hat. Insgesamt muss ich sagen, dass ich unglaublich dankbar dafür bin, Dozenten gehabt zu haben, die für ihren Bereich brannten und uns offen und wertschätzend begegneten. Vielen lieben Dank!
Haben Sie einen Tipp für unsere Studienanfänger*innen im BA Religionspädagogik?
Nutze die Zeit in Eichstätt so gut es geht! So ein Studium und alles was dazu gehört, kommt vermutlich nie wieder. Das heißt auf der einen Seite natürlich den Inhalt der einzelnen Vorlesungen und Seminare daheim zu wiederholen, zu lernen und sich auch selbst damit auseinander zu setzen. Das heißt aber auch, sich um sich selbst zu kümmern, Zeit mit Freunden zu verbringen, die Gegend zu erkunden oder ins Mentorat zu gehen. Genieße es!
Wohin hat Ihr Studium Sie beruflich geführt?
Ich bin momentan Gemeindeassistentin im Bistum Würzburg und werde dort in 2 Jahren meine Ausbildung abschließen. Eine Weiterbildung steht mir danach noch offen. Ich bin gespannt, wo mich mein Weg noch hinführen wird.
Was macht Ihnen an Ihrem Beruf besonders Spaß?
Besonders Spaß macht mir, die große Abwechslung in diesem Beruf. Ich genieße vor allem das Wechselspiel zwischen den Bereich Schule und Gemeinde. So gehe ich abends meist mit ganz bunten Eindrücken ins Bett: Dabei sind beispielsweise die Vormittage mit Schüler*innen einer Grundschule gefüllt, über Mittag dann eine Zeit ins Büro, um die neuesten Infos der Pfarrei zu erfahren, dann weiter zum Gottesdienst mit den Senior*innen und am Abend noch ein Elternabend der angehenden Kommunionkinder - Langeweile kommt da selten auf. Jeder Tag, jede Stunde erlebe ich als ein Geschenk, durch das ich mit Menschen aller Altersgruppen in Kontakt treten darf.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute Ihnen weiterhin.
Unsere Reihe "Alumni im Interview": in regelmäßigen Abstäden geben ehemalige Studierende Einblicke in ihr Berufsleben und blicken auf ihr Studium an unserer Fakultät zurück. Alle Beiträge der Reihe finden Sie unter www.ku.de/rpf/alumni
Wenn Sie selbst Alumna/Alumnus unserer Fakultät sind und unsere Reihe mit Ihren Erfahrungen bereichern wollen, nehmen Sie Kontakt zu uns auf: wenden Sie sich an Dr. Dorothea Pachale (dorothea.pachale@ku.de). Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!