Als um 12 Uhr eine Stimme durch das Foyer der Aula hallt und ein Geistlicher durch eine in Silberfolie verkleidete, einzeln stehende Tür schreitet, wundern sich viele, die gerade im Raum sind oder eigentlich nur vorbeigehen wollen über dieses Schauspiel. Schnell wird anhand der einleitenden Worte des Priesters Johannes Weise klar, dass er Gast zum Auftakt des diesjährigen Adventskalenders ist. Nach einem kurzen Impuls zum Adventskalender gibt Weise den Anwesenden einen Segen für die nächsten Wochen der Weihnachtszeit. Viele blickten auf, lauschten gespannt den Worten und ein paar setzten sich sogar, um sich bewusst Zeit zu nehmen – denn genau darin liegt die Intention des „Lebendigen Adventskalenders“.
Da die Adventszeit für viele Menschen auch an der Universität von Arbeit und Termindruck geprägt ist, stellt der Adventskalender einen Versuch dar, in dieser Hektik ein paar Minuten der Ruhe anzubieten. Gemeindereferent Franz Geitner erklärt dazu: „Wir wollen den Menschen ein paar Minuten schenken und ihnen durch einen Vortragenden einen Impuls für den anstehenden Tag geben.“
Der „Lebendige Adventskalender“ der KHG hat eine langjährige Tradition. Als Alternative zu einem Online-Adventskalender wurde diese neue Art des Adventskalenders ins Leben gerufen und ist seither kaum mehr wegzudenken. Besonders sichtbar sei der Zuspruch, laut Franz Geitner, wenn der Adventskalender im Foyer der Zentralbibliothek platziert sei. Denn dort versammelten sich meist viele Mitarbeiter auf jedem Stockwerk, um in die Eingangshalle auf die Adventskalendertür zu blicken und am jeweiligen Vortrag teilzuhaben. Geschichten, Lieder, Gedichte oder Spiele – die Gestaltung der Impulse ist vielseitig und liegt in der Verantwortung der beteiligten Person oder Gruppe. So kam es auch schon vor, dass Kuchen oder kleine Geschenke an die Anwesenden verteilt wurden.
In diesem Jahr orientieren sich viele Beiträge am Semesterthema der KHG „Sound of my life“, wodurch beispielsweise in der nächsten Woche ein Gast aus Weißrussland ein landestypisches Weihnachtslied vorsingt. Das inhaltliche Spektrum ergibt sich durch die Vielfalt an Vortragenden: Mitarbeiter, Studierende oder der Präsident der Universität, sowie Hochschulgruppen und das Kinderhaus sorgen für bunt gemischte Impulse. Nicht länger als zehn Minuten dauern die Vorträge, welche eine kurze Zeit der Besinnung und Stillwerdens bieten, auf die man sich in der turbulenten Vorweihnachtszeit gerne einlässt.
Der "Lebendige Adventskalender" findet noch bis zum 20. Dezember jeweils um 12 Uhr in der Zentralbibliothek der Universität statt.